Rezension | Drachendunkel von Eyrisha Summers

Wenn Finsternis das Herz entzweit…

Drachen kennt Ella nur aus Legenden längst vergangener Zeiten, in denen die Wiesen Illestias noch blühten und das Land fruchtbar war. Bis sie im Wald auf einen Fremden trifft, mit glühenden Augen und von Dunkelheit umhüllt. Razul gehört zum Clan der Weißdrachen und ist gekommen, um ein Opfer zu fordern – Ella. Nur wenn sie ihn auf sein Schloss begleitet, verspricht er, ihr Dorf von Hunger und Kälte zu erlösen. Ella ist fest entschlossen, ihre Familie und Freunde zu retten, und lässt sich auf den Handel ein. Doch sie ahnt nicht, wie unberechenbar die Bestie in Razuls Herzen wütet …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Da ich Drachen liebe, aber doch viel zu selten Geschichten mit ihnen lese, habe ich mich auf dieses Buch ganz besonders gefreut.

Bereits der Einstieg…

Es ist nicht so, dass ich die ersten Seiten gelesen hätte und das Buch gleich für „schlecht“ befunden hätte, aber oftmals sagt einem ja schon der Einstieg, ob die Geschichte zu einem passt. Anfänglich war es zwar irgendwie noch interessant, aber auch das hat bei mir schnell nachgelassen. Ella hat mich einfach überhaupt nicht angesprochen, hat einfach nie schlaue Entscheidungen getroffen und ging mir recht schnell auf die Nerven.

Nachdem ich mich nun als großer Drachenfan geoutet habe, und die meisten von mir wissen, dass ich Märchen und vor allem auch neue Adaptionen davon absolut liebe, hätte auch dieses Buch genau meinen Geschmack treffen sollen. Im ersten Abschnitt kommt man sich nämlich wie in „Die Schöne und das Biest“ vor, nur eben mit Drachen, die restliche Handlung ist aber schon verdächtig ähnlich. Allerdings hat mir auch das keinesfalls zugesagt, weil es mir eher wie ein billiger Abklatsch rüberkam, das Ganze hat dann irgendwann aber auch wieder nachgelassen und die Autorin hat ihre eigenen Ideen weitergesponnen.

too much

Diese Überschrift trifft es am besten, meine Meinung zu dem Buch kurz zusammenzufassen. Es war mir einfach von allem zu viel. Es war mir viel zu viel Lovestory, die wie von Zauberhand in voller Blüte da war, aber viel zu kitschig und einfach null authentisch. Und die Drachen – irgendwann hatte ich das Gefühl, dass vielleicht auch eigentlich jeder ein Drache ist. Dafür, dass die Bevölkerung diese Tiere bis vor kurzem seit Jahren nicht mehr gesehen hat und die Jüngeren das alles auch mehr für Legenden hält, kamen sie dann doch aus jeder Ecke hervorgesprungen.

Auch die Charaktere hatten für mich nichts eigenes, was sie ausgezeichnet hat, abgesehen von Ella und Razul habe ich die meisten sogar immer wieder verwechselt. Alles hat auf mich so unglaublich gewollt gewirkt und hat dadurch das Gegenteil bei mir hervorgerufen, von dem, was sich die Autorin höchstwahrscheinlich gewünscht hat.

Mittlerweile habe ich schon einige Leserstimmen gehört, einigen erging es genauso wie mir, andere wiederum waren aber absolut begeistert, weshalb ich nur immer wiederholen kann: lasst euch von meiner Meinung nicht abschrecken und macht euch selbst ein Bild.
Nur wenn mich jemand ehrlich fragt, kann ich das Buch eben leider nicht empfehlen, es ist voller Klischees, Kitsch & Co., die Story konnte mich überhaupt nicht reizen und die Charaktere konnten bei mir ebenso wenig landen.

Ich habe mich so sehr auf Drachendunkel von Eyrisha Summers gefreut und wollte das Buch einfach lieben. Für mich persönlich war die Geschichte dann allerdings leider eine kleine Enttäuschung, weder Story, Schreibstil noch die Charaktere haben meinen Geschmack getroffen und ich war wirklich froh, als das Buch dann vorbei war.