Rezension | Gefühl und Gefahr von Erin Beaty

Sage fiebert auf den Tag hin, an dem sie und Alex endlich heiraten können. Aber vorerst trennen sie wieder etliche Meilen voneinander. Das ändert sich jedoch, als zum ersten Mal seit Generationen Gespräche zwischen Demora und dem verfeindeten Kimisara aufgenommen werden. Sage soll dazu beitragen, dass die Fehde endlich beigelegt wird. Neue, unerwartete Allianzen werden geschmiedet, doch dann gefährdet ein Angriff aus dem Hinterhalt alles, worauf Sage hingearbeitet hat. Wer ist hier noch Verbündeter und wer ist Feind?

Dies ist der dritte und letzte Band der packenden Fantasy-Serie »Kampf um Demora«.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Auch, wenn ich noch kleine Kritikpunkte an den ersten beiden Bänden hatte, so habe ich die Bücher dennoch geliebt und war nun sehr gespannt auf das Ende.

Einfach wow

Ich weiß noch, dass mir bei den Vorgängern jeweils der Einstieg nicht ganz so leicht gefallen ist, hier war es nun ganz anders. Natürlich brauchte ich ein wenig, um wieder im Setting anzukommen, doch die Charaktere waren mir noch präsent und die Story sofort wieder greifbar – das Ende vom zweiten Band hatte es aber auch wirklich in sich.

Erin Beaty hat sich relativ schnell mit ihren Werken ausgezeichnet, indem es hier doch in gewisser Weise etwas anders abläuft. Auch die Handlungen davor waren teils sehr politisch geprägt, was zwar durchaus unterhalten konnte, aber eben auch mal etwas anderes ist. Gerade in Gefühl und Gefahr hat es mir noch einmal vor Augen gehalten, wie sehr die Charaktere immer noch weiter an ihren Herausforderungen wachsen.

Sage ist für mich einfach eine so unglaublich starke Protagonistin, auch sie hat ihre Macken und das ist auch genau richtig so. Es macht sie greifbarer. Dennoch finde ich, dass es viel zu selten vorkommt, dass sich ein Charakter, vor allem eine Frau durch ihre Intelligenz auszeichnet. Sage nutzt nach wie vor ihre Stimme, steht für ihr Volk und ihre Liebsten ein und versucht sich an diplomatischen und fairen Lösungen, um den Kampf um Demora zum Ende zu führen.

Ganz große Liebe

Man trifft nicht nur auf bekannte, sondern auch wieder auf neue Charaktere und ich konnte mich gar nicht satt sehen. Ich weiß, dass solche Formulierungen wie „Frauenpower“ & Co. in diesem Genre oft genutzt werden, manchmal aber gar nicht so zutreffen oder einfach „ausgelutscht“ wirken – doch genau das trifft hier aber zu. Es ist nicht nur eine Ansammlung von unglaublich starken, sondern auch von vielfältigen Frauen. Es stoßen unterschiedliche Kulturen aufeinander, neue Blickwinkel und natürlich auch Interessen. Dennoch gibt es einen so immensen Zusammenhalt, dass mir immer wieder das Herz aufgegangen ist.

Ich habe bereits mitbekommen, dass für einige dieser Band zwar einen netten Abschluss bietet, aber doch eher als schwächster angesehen wird. Geschmäcker sind einfach unterschiedlich – mir geht es nämlich genau andersherum. Ja, die Lovestory rückt hier ein wenig in den Hintergrund, aber es gibt eben auch wirklich wichtige Entscheidungen, die vorher getroffen werden müssen. Außerdem verschwindet sie ja nicht komplett, viel eher nimmt sie eine neue Richtung an, die ich ebenfalls sehr interessant fand. Für mich handelt es sich bei dieser Geschichte wirklich um ein Herzensbuch und ich hoffe sehr, dass diese Reihe noch wesentlich mehr Aufmerksamkeit erhält, denn die hat sie auf jeden Fall verdient.

Mit Gefühl und Gefahr hat Erin Beaty den perfekten Abschluss für ihre grandiose Reihe gefunden. Bereits die anderen beiden Bände konnten mich begeistern, doch hier wurde nochmal ordentlich nachgelegt. Ein Übermaß an Emotionen, Spannung & Stärke – in meinen Augen eine der besten Jugendbuchreihen.