Rezension | Ein verdammter Handschlag

Rezension | Ein verdammter Handschlag

Titel: Ein verdammter Handschlag |  Autor*in: Matze Ross |  Illustrator*in: Jan Bintakies |  Verlag: Splitter VerlagErscheinungsdatum: 24.05.2023  |  Seitenzahl: 168

Was tust du, wenn dir ein Fremder 6.000 Euro für einen Handschlag bietet? Der kleinkriminelle Loser Luca Stoffels fackelt nicht lange, denn er kann das Geld gut gebrauchen: Nicht nur, dass er pleite ist und seine streitlustige Ex ihm die Bude ausgeräumt hat – Luca hat auch noch Schulden bei einem gefährlichen Gangsterpärchen. Luca schlägt begeistert ein, doch dadurch kommt er vom Regen in die Traufe: Benedikt Bosch will im Austausch für die Kohle nämlich Lucas Seele. Der Schwarzmagier hat seine eigene im Austausch für Glück und grenzenlosen Erfolg an den Dämon Faffnir verkauft, und der will Boschs Seele schon sehr bald einsacken. Weil der Deal aber übertragbar ist, ist Bosch aus dem Schneider, wenn er jemanden findet, der dumm genug ist, für ihn in die Bresche zu springen. Mit Luca hat er diesen Dummen nun gefunden, denn der glaubt ihm kein Wort: Hölle, Dämonen – ja klar! Doch kaum hat Luca eingeschlagen, erscheint Faffnir wirklich. Luca bleibt nur eine Chance: Er muss seinerseits ganz schnell jemanden finden, der den Deal übernimmt. Der Countdown läuft – ihm bleiben nur noch 24 Stunden!

Das rasante Debütwerk von Autor Matze Roß und Zeichner Jan Bintakies bietet nicht nur dämonisch viel Action und teuflisch spritzigen Humor, sondern sieht auch noch höllisch gut aus! Wer da nicht einschlägt, ist selbst schuld.

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Leute, was soll ich sagen? Als ich den Titel in der Programmvorschau damals entdeckt hatte, war ich gleich hin und weg – dieser Comic ruft doch geradezu meinen Namen!

In der Not…

…geht man auch mal einen Handel mit dem Teufel ein. Oder viel mehr mit jemanden, der behauptet in dessen Auftrag zu handeln. Was soll bei einem Handschlag schon passieren? Dass da wirklich jemand kommt, der meine Seele haben will? Und wenn ich dafür auch noch Kohle bekomme, kann ich doch nur als Sieger rausgehen, oder?
Das dachte sich zumindest auch Luca, kleinkrimineller Loser von Beruf.
Bosch, der eigentlich den Handel um seine Seele eingegangen ist, hat es hingegen besonders schlau angestellt – zuerst hat er von seinem Deal profitiert und jetzt als er seine Schuld begleichen soll, gibt er den Handel einfach weiter – unter gewissen Voraussetzungen ist das nämlich durchaus möglich.

Luca, der nicht wirklich gerafft hat, was er sich da angelacht hat, wird nun aber eines Besseren belehrt – denn kaum ist er den Deal eingegangen erscheint ihm der Dämon Faffnir. Denn Überraschung, in bereits weniger als 24 Stunden ist seine Seele auch schon fällig. Nicht nur, dass das generell sein Vorstellungsvermögen übersteigt auf einmal einen gewaltigen Dämonen an seiner Seite zu haben – nein, der ganze Stress, der ihn hier erst reingebracht hat, verfolgt ihn auch noch!

Zeichnung @Jan Bintakies | Cross Cult

Und es geht noch schlimmer

Luca hat nämlich nicht nur eine nervtötende Exfreundin – wobei man dieser Stelle wohl auch guten Gewissens behaupten kann, dass die beiden sich gegenseitig echt verdient haben – vor allem hat er auch noch Schulden bei einem Gängsterprächen, die er durch den schnellen Deal zwar erst einmal irgendwie begleichen kann, aber so ganz ist er eben doch noch nicht aus dem Schneider.

So gibt es hier eine gehörige Abschlagsfolge der irrwitzigen Situation, von dem man sich immer wieder nur denkt, dass kein Mensch allein so viel Pech haben kann. Keiner, außer eben Luca. Der Protagonist ist dabei ebenso wenig großer Sympathieträger wie die anderen Charaktere, am treusten folgt wohl der Dämon Faffnir noch seinem eigenen fragwürdigen moralischen Kompass, was nicht nur für jede Menge Action und Blut, sondern auch viel schwarzen Humor sorgt und mir dadurch genau das geboten hat, was ich mir erhofft hatte. Lediglich der Einstieg war zuerst ein bisschen verwirrend, was sich aber schnell von alleine aufklärt. Dazu ein echt grandioses Artwork und ein Gesamtwerk, das sich sehen lassen kann – ich bin auf jeden Fall ein Fan!

Zeichnung @Jan Bintakies | Splitter Verlag

Mit diesem Comic haben Matze Ross und Jan Bintakies einen grandiosen Standalone hingelegt, der sich sehen lassen kann. Abgedrehte Charaktere, ein tödlicher Handel und jede Menge schwarzer Humor – Unterhaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte!

KAUFEN!

AUCH REZENSIERT VON: folgt

1 comment found

Kommentar verfassen