Rezension: Fair Game. Jade & Shep / Monica Murphy
„…Die muss was Besonderes sein.“
Mein Herz zieht sich zusammen. Was hat sie nur mit mir gemacht? Und was bin ich für ein Idiot?
„Ist sie“, stimme ich ihm leise zu. „Ich kann noch nicht mal genau sagen, wieso.“
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 09.05.2017
Seitenzahl: 448
Schlimm genug, dass Jades Freund sie zu einem langweiligen Pokerspiel mitschleppt. Er benutzt sie auch noch als Spieleinsatz … und verliert. Die perfekte Gelegenheit für Jade, ihn zu ihrem Ex-Freund zu machen. „Gewonnen“ hat sie angeblich der superreiche und extrem gut aussehende Shep Prescott. Ein Mann, der alles haben kann, aber scheinbar nur hinter ihr her ist. Nichts hält ihn zurück, egal wie abweisend Jade sich verhält. Und je widerspenstiger sie wird, desto mehr will er sie für sich …
Wie die meisten von euch wissen, bin ich wirklich nicht sehr bewandert in diesem Genre. Gar nicht mal, weil ich es prinzipiell nicht mag, sondern viel eher, weil ich noch nicht viel ansprechendes gefunden habe. Ich persönlich möchte gerne mehr Handlung (oder überhaupt eine Handlung) in den Büchern, als Erotik.
Nun hat es sich aber ergeben, dass ich vom Verlag das fantastische Angebot bekommen habe, Monica Murphy zu einem Coffee-Break zu treffen, da sie zur LoveLetter Convention in Berlin war.
(Dazu erfahrt ihr bald mehr in meinem LLC-Bericht)
Die Chance wollte ich natürlich nutzen und habe netter Weise auch gleich ihr neues Buch vom Verlag gestellt bekommen – vielen lieben Dank dafür!
Trotz dessen, dass mich die Gestaltung des Buches erst einmal angesprochen hat und der Klappentext doch vielversprechend klang, ist es mir unglaublich schwer gefallen, richtig in die Geschichte reinzukommen.
Der Schreibstil ist zwar sehr einfach gehalten und die Handlungen in dem Buch auch eher sehr nebensächlich….ahhhh! Genau das war mein Problem.
Ich kann dem Ganzen dann einfach immer nicht besonders viel abgewinnen.
Und auch die Protagonisten haben es mir nicht besonders leicht gemacht.
Shep – ein „rich-Badboy“ wie er im Buche steht. Verwöhnt und arrogant.
Hierbei muss ich allerdings anmerken, dass ich ihn auf seine Weise wirklich auch sehr sympathisch fand und seine Charakterentwicklung sehr genossen habe.
Durch die Aufteilung, dass aus beiden Perspektiven berichtet wird, hat man die Chance beiden auch näher zu kommen. Seine Gedanken erschienen mir wirklich authentisch und ehrlich.
Jade hingegen….nunja.
Ganz zu Anfang dachte ich noch, ohja, die hat es drauf und lässt sich nichts gefallen. Falsch gedacht. Kaum wurde eine „mutige Entscheidung“ getroffen, wurde sie nicht nur von ihr selbst in Frage gestellt, sondern auch von ihrem Umfeld, insbesondere ihrer angeblich besten Freundin.
So sollte Selbstbestimmung nicht aussehen, stattdessen verfällt sie doch in das typische Klischee eines hilflosen kleinen Mädchens, das scheinbar einfach nur besessen von dem Gedanken ist, mit dem super sexy Boy mal einmal ordentlich eine Nummer zu schieben, ohne seine Gefühle für sie wirklich wahrzunehmen.
Was ich im Großen und Ganzen jetzt natürlich auch nicht runter machen will, das soll schließlich jedem selbst überlassen sein. Doch dass die Emanzipation immer wieder so in die Steinzeit zurückgeworfen werden muss, ist in meinen Augen einfach nicht nötig.
Und dann sehe ich es. Sehe sie. Eine Ansammlung von Sommersprossen an ihrem rechten Oberschenkel. Wie Sterne.
Nun habe ich die Autorin allerdings von einer ganz anderen Seite „kennengelernt“ und mich eigentlich sehr über den Charakteraufbau gewundert. Vielleicht habe ich es einfach ein wenig zu kritisch aufgefasst, oder es ist nicht ihr stärkstes Werk – ich habe auch schon von absoluten Fans von ihr gehört, dass sie sich teilweise durch dieses Buch quälen mussten.
Generell wurden hier viele Klischees behandelt und der ganze Aufbau hatte nicht unbedingt etwas Besonderes oder Neues zu bieten.
Was jetzt alles aber auch nicht bedeuten soll, dass dieses Buch es nicht verstanden hätte, einen zu unterhalten, doch kommt es hier wahrscheinlich einfach individuell auf die persönlichen Vorstellungen an.
Fair Game gehört somit definitiv nicht zu meinen Highlights, jedoch werde ich auf jeden Fall noch andere Bücher von der Autorin zu Hand nehmen, um den Ganzen noch eine Chance zu geben.
Da Geschmäcker unterschiedlich sind, und ich mich auch wirklich noch nicht viel mit diesem Genre auseinandergesetzt habe, soll sich bitte niemand von meiner Meinung abschrecken lassen und gerne selbst sein Glück versuchen!
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