Rezension | Geiger 1

Rezension | Geiger 1

Titel: Geiger |  Autor*in: Brad Anderson |  Illustrator*in: Gary Frank & Geoff Johns |  Übersetzer*in: Frank Neubauer  |  Verlag: Cross CultErscheinungsdatum: 11.08.2022  |  Seitenzahl: 170

Verstrahlte Zeiten erfordern strahlende Helden

Einst verwüstete ein schrecklicher Atomkrieg unseren Planeten. In den Jahren nach dieser atomaren Katastrophe kämpfen nun verzweifelte Gesetzlose in einer Welt des radioaktiven Chaos ums Überleben. Jenseits dieser vergifteten Ödnis lebt ein Mann, der die Bösewichte der Apokalypse das Fürchten lehrt. Sein Name … ist Geiger.

Auf diesen Seiten wird Geigers tragische Herkunft enthüllt: von seinem Leben vor dem Krieg bis hin zu der schicksalhaften Begegnung mit dem zum Tode verurteilten Dr. Molotow. Ob nun eine Auseinandersetzung mit dem ominösen König von Las Vegas, uralte Krieger, die plötzlich erwachen und ihm an den Kragen wollen, oder das ständige Abwegen, ob er sich nun Freund oder Feind gegenübersieht – Geigers Leben in der radioaktiven Endzeit ist alles andere als langweilig!

Macht euch gefasst auf die wirklich unangenehmen Fragen: Wie macht man ein Monster? Birgt ein Relikt aus der Vorkriegszeit wieder Hoffnung für die Menschen … oder beendet es, was die Bomben damals begonnen haben?

Das von der Kritik gefeierte Team um Autor Geoff Johns (FLASH, SUPERMAN), Zeichner Gary Frank (THE INCREDIBLE HULK, SUPERGIRL) und dem unglaublich talentierten Koloristen Brad Anderson präsentieren einen radioaktiven Dystopie-Comic-Hit der jüngsten Stunde.

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Da mich die meisten Comics aus diesem Verlagsprogramm ansprechen und gerade auch dieses Genre, sollte es wohl weniger überraschen, dass ich mir auch diesen Comic nicht entgehen lassen konnte.

Keine Welt, wie wir sie kannten

Nach einem atomaren Krieg ist die Welt verwüstet – genau das Schreckensszenario, das immer wieder die Frage aufkommen lässt, weshalb an diesen Waffen festgehalten wird. Die Auswirkungen sind verheerend und löschen einen Großteil der Menschheit aus. Doch wie so oft gibt es natürlich auch in dieser Geschichte Überlebende. Ob das alles aber wirklich als „Leben“ bezeichnet werden kann, steht wohl auf einem anderen Blatt. Wie sollte es anders sein: das Schlechteste der Menschheit kommt zum Vorschein, aber wenn wir ehrlich sind, ist es doch auch genau dieser Aspekt, der das postapokalyptische Genre so interessant macht.

Wir erhalten einen ganz kurzen Einblick, bevor der Weltuntergang naht und ein Familienvater versucht seine Familie zu schützen. Ab in den sicheren Bunker, mit Nahrung ausgestattet, in der Hoffnung, die schlimmste Zeit dort zu überstehen. Doch wenn es ums Überleben geht, denkt jede*r als erstes an sich und so ist die Flucht nicht so einfach, wodurch der Mann von seiner Familie getrennt wird – diese sicher im Bunker und er? Er bekommt die volle Strahlung…

Zeichnung @Gary Frank | Cross Cult

Auftritt der Legende

Doch im Vergleich zu anderen Menschen übersteht er diesen Vorfall und wird zu Geiger, der strahlende Mann, der sich schnell zur Legende entwickelt und allein durch Erzählungen für Gruselmomente sorgt. Auch Jahre später erzählt man sich, wie er immer noch den Bunker und somit seine Familie schützt, in der Hoffnung, diese irgendwann rauslassen zu können. Doch vor allem steht der Fokus im Mittelpunkt, dass er ohne Anzug draußen rumläuft und…naja, eben strahlt. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Kriminalität steigt und das Leben läuft unter dem Motto, dass nur die Stärksten überleben. Es haben sich neue Grenzen, Verbünde und ja, sogar Königreiche entwickelt. Unter anderem eins in Las Vegas, mit einem König, der, nunja, stellt euch alles merkwürdige und menschenverachtende vor und ihr bekommt ein treffendes Bild. Die Story springt immer mal wieder in der Zeit. So auch zwischen dem ersten Treffen vom König und Geiger und dann zum aktuellen Geschehen. Es wurde ein Relikt aus der alten Zeit entdeckt, dass für große Veränderungen sorgen und dem König übergeben werden soll, nur dass eine junge Mutter hier die Chance wittert, sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen.

Letztendlich machen sich die Kinder allein auf den Weg, treffen auf Geiger und die Geschichte geht erst so richtig los. Erbarmungslos, brutal und unglaublich spannend. Tatsächlich auch immer mal wieder überraschend emotional, was ich vorher nicht erwartet, was mir aber unglaublich gut gefallen hat. Dazu ein grandioses Artwork und mein Fanherz hat sofort schneller geschlagen. Dass es sich hierbei um keinen Einzelband, sondern um einen Auftakt handelt, kommt mir somit ganz gelegen, denn aus dieser Idee gibt es noch so einiges rauszuholen!

Zeichnung @Gary Frank | Cross Cult

Ein unglaublich cooler Auftakt, der nicht nur Genrefans gefallen wird, sondern prinzipiell zu überraschen weiß. Neben jeder Menge erbarmungsloser Spannung, gibt es auch eine emotionale Tiefe, die mich direkt abholen und begeistern konnte. Ein sehr gelungener Auftakt, der definitiv Lust auf mehr macht!
Ein apokalyptisches Setting, ein Mann, der der Strahlung der atomaren Verwüstung standhält und ein Kampf um Leben und Tod.

KAUFEN!

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