Rezension | Legendborn von Tracy Deonn

Rezension | Legendborn von Tracy Deonn

Titel: Legendborn – Der geheime Bund | Originaltitel: Legendborn | Autor*in: Tracy Deonn | Übersetzer*in: Beate Brammertz | Verlag: Heyne | Erscheinungsdatum: 11.04.2022 | Seitenzahl: 736 (Printaussgabe)

Mit ihrem Studium an der UNC Chapel Hill beginnt für Bree Matthews ein neuer Lebensabschnitt. Endlich weg von zu Hause, von der erdrückenden Fürsorge ihres Vaters und vor allem von den Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter. Doch bereits an ihrem ersten Tag auf dem Campus wird Bree Zeugin eines Dämonenangriffs. Wieso kann Bree – im Gegensatz zu ihren Kommilitonen – den Dämon sehen? Und wer sind die Mitglieder dieses geheimen Bundes, die sich selbst als Nachfahren der Artusritter bezeichnen und sich ganz ungefragt in Brees Leben einmischen? Die Antwort auf ihre Fragen scheint in der Vergangenheit ihrer Mutter zu finden zu sein. Und in ihrem eigenen magischen Erbe ….

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Das Buch liegt tatschlich schon eine Weile auf Englisch auf meinem SuB, so ganz rangetraut habe ich mich allerdings nicht, umso größer war die Freude über die Übersetzung!

Gleich in die Vollen

Mit über 700 Seiten gehe ich meist von einer etwas leichteren Einführung und leider auch den ein oder anderen Längen innerhalb der Geschichte aus, nur um hier von Tracy Deonn eines Besseren belehrt zu werden. Denn die Geschichte beginnt gleich mit viel Action, Anreizen und macht schon nach nur wenigen Seiten Lust, das Buch direkt in einem Rutsch zu verschlingen. Bree ist noch stark in der Trauerphase nach dem Tod ihrer Mutter und versucht sich gerade auf ihren neuen Lebensabschnitt einzulassen: ihrem Studium an der UNC Chapel Hill, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Alice.
Der erste Abend verleitet geradezu auch zur ersten Party, die dann aber alles übersteigt, was man hier erwarten würde. Übernatürliche Überfälle und eine Erkenntnis, die Bree den Atem raubt, auch wenn sie die Details noch nicht so recht zuordnen kann.

Kommen wir zu Artus und seiner Tafelrunde!
Wie Bree schnell herausfindet, gibt es gewisse Menschen, die sich als Legendborn bezeichnen – so ganz normale Menschen scheinen diese auch wirklich nicht zu sein. Das ist aber erst die Spitze des Eisbergs und bringt ihr ein Geheimnis näher, von dem sie eigentlich nie erfahren sollte. Denn die berühmte Tafelrunde existiert durch die jeweiligen Erben weiter und widmet sich der Bekämpfung von Shadowborn – Dämonen, die versuchen sich einen Weg in der uns bekannten Welt frei zu kämpfen und hier ihr Unwesen zu treiben. Man, allein dieses Setting hat mein Herz schon höher schlagen lassen! Tatschlich muss ich aber gestehen, dass mir das Begreifen der Aufstellung der jeweiligen Mitglieder der Tafelrunde und die Abläufe für den Aufstieg am Anfang ziemlich schwer gefallen sind, da kam ziemlich viel und vor allem viele Charaktere als Input – aber trotzdem einfach mega gut. Doch das Beste? Die Autorin hat hier noch so viel mehr zu bieten…

Viel mehr als ein Artus Retelling!

In Legendborn geht es um so viel mehr als „nur“ um ein Artus Retelling! Natürlich ist dieser eine Strang sehr ausgebaut, doch daneben geht es auch um die Vergangenheit von Brees Familie, die Vergangenheit von versklavten Menschen und Brees eigenen Rassismus Erfahrungen, die im Alltag einfach noch so unfassbar präsent sind. Teilweise kamen mir die unterschiedlichen Stränge manchmal fast ein bisschen zu viel um, doch Tracy Deonn hat einen leichten und tollen Schreibstil, der all die Ideen nicht nur wunderbar transportiert, sondern sie zum Ende hin auch zusammenführt, sodass ein unglaublich einnehmendes Gesamtbild entsteht.

Doch neben jeder Menge Tiefgang und Denkanstößen wird hier auch kurzweilige und absolut fesselnde Unterhaltung geboten! Bree landet ja nicht einfach so inmitten der Altherren Tafelrunde, viel eher versucht sie das Ganze zu unterwandern, um Antworten für sich selbst zu finden, was ohne richtige Vorbereitung und noch als junge Schwarze Frau alles andere als einfach ist. An ihrer Seite ist Nick, selbst Erbe und die beiden haben einfach von Anfang an eine ganz besondere Verbindung. Hier kommen wir zu ein paar klassischen und allseits bekannten Elementen in der Story: Bree, die junge unerfahrene Protagonistin, die auf einmal eigene Kräfte entdeckt (welch eine Überraschung!) und die Lovestory, die vielleicht doch nicht so einfach ist und eventuell die Form eines Dreieckes annimmt (ich weiß, schockierend). Doch wisst ihr was? Auch, wenn mir diese Aspekte ohne das Setting so vielleicht nicht ganz so sehr zugesagt hätten, fand ich sie hier überhaupt nicht störend, manchmal macht es wohl auch einfach die Mischung.

Was ich mich allerdings wirklich gefragt habe ist, wie Bree auch nur annähernd parallel noch studieren konnte, haha. Aber manche Tage haben wohl mehr als 24 Stunden. Aber wirklich, was Tracy Deonn hier abgeliefert hat, ist für mich ein wahres Highlight – so viel Spannung, Action, Kreativität und Tiefgang – eine bessere Umsetzung hätte ich mir nicht wünschen können und nun zerreißt es mir das Herz beim Gedanken auf die Wartezeit, bis ich endlich erfahre wie es sich weiterentwickelt.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings noch, dieser geht an den Verlag: Die Umgestaltung von dem Cover fand ich vorher schon ätzend, aber gerade nach dem Nachwort vor allem auch traurig, das geht definitiv besser.
Was bleibt mir noch zu sagen? LEST DIESES BUCH – ich bin mir sicher, dass ihr es auch lieben werdet!

Eigentlich bin ich noch gar nicht bereit für die Rezension zu Legendborn von Tracy Deonn, denn die Geschichte hat mich einfach sprachlos zurückgelassen. Ich habe jede einzelne Seite geliebt, ebenso wie die Charaktere und all die Ideen und die Liebe, die hier in den Seiten stecken. Ein absolutes Highlight und so viel mehr als „nur“ ein Artus Retelling!

KAUFEN!

AUCH REZENSIERT VON: Andersleser | funklust | Chilly’s Buchwelt | Behind the Books | faanielibri

2 comments found

  1. Hey Jill,
    Sooo toll, dass du es auch so sehr magst! Ich liebe die Story auch sehr *-*
    Und: ganz meine Meinung mit dem Cover! Das erste Cover was sie hatten sah doch echt toll aus, näher am Original, auch mit Bree drauf. Hab null verstanden, wieso sie das dann plötzlich geändert haben, in so ein 0815-Cover, was man eigentlich auf jedes beliebige Fantasy Buch setzen kann – sieht nicht schlecht aus, klar. Aber das vorher hat viel besser gepasst und im Endeffekt hinterlässt der Wechsel doch wieder so einen negativen/bitteren „Beigeschmack“. Es wurde ja an sich wieder einfach die Schwarze Protagonistin vom Cover gewischt und ich versteh es nicht. Hab mich eigentlich total gefreut, als es mit dem vorigen Cover in den Neuerscheinungen stand, weil ich das englische Cover schon so cool fand und auch jetzt nach dem Lesen: Es hätte so viel besser gepasst.
    Alles Liebe
    Mika

Kommentar verfassen