Rezension | Lerne zu hassen von Emely Dark
Titel: Lerne zu hassen – Die Akademie des Todes Band 2 | Autor*in: Emely Dark | Verlag: via tolino media | Erscheinungsdatum: 10.04.2021 | Seitenzahl: 230 (Printausgabe)
Düster. Blutig. Spannend. Die Akademie des Todes. Jetzt neu. EXKLUSIV FÜR TOLINO.
Fünf Sekunden. Ein winziger Fehler, und plötzlich ist Alex‘ Zukunft in Gefahr. Der erfolgreiche Geschäftsmann hat ein tödliches Geheimnis. Jetzt droht es, ans Licht zu kommen.
Wie viel wissen die Kommissare? Und wer steckt hinter der geheimnisvollen Botschaft, die auf der Türschwelle liegt?
Alex verstrickt sich in einem Netz aus Angst und Gier, das ihn unversehens zurück in die Vergangenheit führt – und zu einer Chance, die sein Leben für immer verändern könnte …
Vielen Dank an Emely Dark für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Emely Dark hatte mich damals schon mit ihrem Debüt Nachtangst tief beeindruckt, wodurch ich mich wahnsinnig gefreut habe, als sie mich gefragt hat, ob ich auch ihre neue Geschichte lesen mag.
Die Akademie des Todes
Vielleicht seid ihr oben schon über den kleinen Zusatz gestolpert, dass es sich um einen zweiten Band handelt – doch die Bücher dieser Reihe lassen sich unabhängig voneinander lesen, auch wenn ich gehört habe, dass es nochmal einen oben drauf setzen soll, wenn man sich keine der Geschichten entgehen lässt. So hat Martin Krist den Start mit Lerne zu leiden gemacht, danach kommt dieses Schmuckstück und den Abschluss macht dann Timo Leibig mit Lerne zu fürchten – ich hab euch die Titel auch verlinkt.
Wenn man sich ein wenig mit dem Titel auseinandersetzt, kann man wohl schon erahnen in welche Richtung es geht. Und bereits nach den ersten Seiten wird klar, dies ist ein Treffer ins Schwarze. Emely Dark überzeugt auch hier wieder mit ihrer direkten Art, die keine überflüssigen Umschreibung braucht, um die Finsternis, die hinter jeder Ecke und auch in einigen Menschen lauert auf den Punkt zu bringen. Ich fand es grandios, wie mich die Geschichte so schnell von sich einnehmen konnte, obwohl ich mich zeitgleich so unwohl in ihr gefühlt habe, als wenn man etwas trägt, das einfach nicht passt. Aber viel Spielraum für eigene Gedanken wird hier weniger gelassen, was in diesem Fall auf keinen Fall negativ gemeint ist, es ist nur so, dass die Autorin ein klares Ziel vor Augen hat und da muss man als Leser:in einfach durch – ob man nun will oder nicht.
Perspektivwechsel
Ich lese ja gar nicht so selten Thriller und auch wenn sich manche Geschichten von ihren Standpfeilern her gleichen, kann mich auch eine erfrischende Umsetzung immer wieder begeistern. Es gibt viele Autor:innen, die Einblicke aus der Perspektive des Täters bieten, doch in Lerne zu hassen gibt es nur diese.
Dass das nicht unbedingt angenehm ist, ist wohl keine Überraschung.
Der erfolgreiche Geschäftsmann Alex hat weit mehr als nur Dreck am stecken und manche Abgründe sind so tief, dass man diese im Nachhinein lieber nicht erblickt hätte.
Emely Dark beschönigt hier keinesfalls oder rechtfertigt das Verhalten von Alex. Und dennoch habe ich mich im Sog der Spannung der Geschichte wiedergefunden, sodass ich auf einmal mit dem Protagonisten mitgefiebert habe…MITGEFIEBERT! Absolut befremdlich und ziemlich erschreckend, wenn man kurz aus dieser Trance wieder aufwacht. Ich habe null Sympathie diesem Mann gegenüber gefunden, doch das Talent der Autorin spricht für sich, wie sehr man sich in diesen Fängen verlieren kann.
Lerne zu hassen befasst sich mit einer von vielen Erklärungen, wie solch ein Verhalten entstehen kann – noch einmal, es wird niemals als Entschuldigung dargestellt. Es ist eher ein Trick, Leser:innen hinters Licht zu führen, um auch mal die andere Seite der Medaille kennenzulernen, zumindest kam es mir so vor. Und wenn das wirklich die Absicht der Autorin war, dann hat sie es bei mir geschafft. Wenn ihr davor zurückschreckt, kann ich das absolut verstehen und rate euch von dieser Geschichte ab, aber falls eure Neugier genauso groß ist wie meine, kann ich euch diese Geschichte nur empfehlen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite und eine Story, die viel in einem arbeiten lässt und dadurch im Kopf bleibt.
Emely Dark hat es wieder mal geschafft – dieses Mal jedoch anders. Bereits mit ihrem Debütroman hatte mich die Autorin damals tief beeindruckt und für einen gehörigen Nachklang gesorgt. In ihrem neuen Buch Lerne zu hassen, aus der Reihe Die Akademie des Todes, ist es in gewisser Weise eine Herausforderung sich dem Perspektivwechsel zu stellen und die Geschichte aus Sicht des Täters zu verfolgen und auch mitzufiebern. Bedrückend und atmosphärisch, aber vor allem ein spannendes Leseerlebnis!
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