Rezension | Lieb doch, wie du willst
Titel: Lieb doch, wie du willst – Geschichten von Lust und Sehnsucht | Autor*in: Antje Babendererde, Jennifer Benkau, Caroline Brinkmann, Benni Cullen, Ilona Einwohlt, Tobias Elsäßer, Anne Freytag, Jana Fuhrmann, Kathrin Schrocke, Deniz Selek, Kai Spellmeier, Tobias Steinfeld & Anke Weber | Verlag: Thienemann | Erscheinungsdatum: 28.09.2023 | Seitenzahl: 304
Sinnliche Geschichten von bekannten Autor:innen, ab 16 Jahren, herausgegeben von Erfolgsautorin Ilona Einwohlt.
Ein sanftes Prickeln auf der Haut, ein zartes Kribbeln im Bauch … Nicht mehr denken, nur noch fühlen …
Sinnliche Geschichten erzählen von Liebe, Lust und Erotik in aller Diversität, von Romantik zu zweit und Solo-Sex, von heißen Nächten und ernüchternden Momenten. 12 Liebesabenteuer, mal schön, mal schmerzhaft, aber immer aufregend!
Ein Feuerwerk der Geschichten von Antje Babendererde, Jennifer Benkau, Caroline Brinkmann, Benni Cullen, Ilona Einwohlt, Tobias Elsäßer mit Jana Fuhrmann, Anne Freytag, Kathrin Schrocke, Deniz Selek, Kai Spellmeier, Tobias Steinfeld und Anke Weber.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Eigentlich bekommt man mich meist nicht mit Love Stories, ebenso weniger mit Anthologien – doch hier war ich mächtig gespannt und freue mich sehr, dass sich die Chance geboten hat!
Überraschend unzensiert
Dass diese Anthologie sich an eine Zielgruppe mit 16+ richtet, verspricht zwar schon der Klappentext, doch manchmal bin ich mir da doch ein wenig unsicher. Ich habe gerade im deutschsprachigen literarischen Raum das Gefühl, dass diese Zielgruppe wenig realistische Repräsentationen geboten bekommt und vieles immer undetailliert bleibt, beziehungsweise so umschrieben wird, wie es sich Erwachsene wünschen, dass Jugendliche leben – es aber natürlich selbst auch nicht gemacht haben.
Dabei ist doch genau das so wichtig, zu stärken, was wirklich da ist und wo sich viele Menschen in dem Alter so unfassbar unsicher fühlen.
Allein der Einstieg mit dem Vorwort der Herausgeberin hat mir schon richtig gut gefallen und angedeutet, dass ich hier sehr positiv überrascht werden könnte.
„Geschichten von Lust und Sehnsucht“ ist nicht einfach nur ein profaner Untertitel, sondern definitiv Programm. Es geht ziemlich intim, heiß und gefühlvoll einher und das in allen möglichen Facetten. Ob vielleicht sogar ich mal rot geworden bin? Maybe. Und wisst ihr was? Gut so!
Man, wie hätte ich mir genauso solche Stories in dem Alter gewünscht und umso mehr freue ich mich, dass sie jetzt ihr Dasein endlich zelebrieren und hoffentlich viele Menschen erreichen.
Für Offenheit und zum Reflektieren
Dass es gerade in diesem Bereich ziemlich unterschiedliche Geschmäcker gibt, sollte niemanden überraschen. Dennoch ist es so unfassbar wichtig, dafür eine gewisse Sensibilisierung zu schaffen. Und so kann ich mir vorstellen, dass einige Leser*innen bei manchen Geschichten mit vollem herzen mitgehen und bei anderen dann wieder…vielleicht ein bisschen schockiert sein werden? Doch das ist gut so, ermöglicht die Chancen mal über den eigenen Tellerrand zu schauen und auch einzusehen, dass so lange es einen selbst nicht tangiert, eben auch einfach überhaupt nichts angeht. Da muss keine Wertung mitschwingen, sondern einfach Akzeptanz für andere Menschen da sein und für jegliche Vielfalt, ob allein, zu zweit, mit mehreren oder vielleicht auch gar nicht.
Natürlich haben es Anthologien so an sich, dass die unterschiedlichen Geschmäcker auch unterschiedlich von den verschiedenen Autor*innen angesprochen werden und genauso erging es auch mir – allerdings wirklich nur, was den Vibe und das Mitfiebern anging. Jede einzelne Geschichte war wertvoll für dieses Gesamtbild und hat ein Puzzleteil dazu beigetragen, was hier an Diversität und Vielfalt seinen Platz gefunden hat. Ich kann leider an dieser Stelle nicht allzu viel über die jeweiligen Geschichten verraten, weil oftmals die überraschenden Wendungen und der ungewohnte Blickwinkel den besonderen Reiz ausgemacht haben. Gegriffen habe ich aber zu dem Buch, weil mich Benni Cullen angesprochen hat und ich bin so happy, dass mich gerade auch seine Geschichte „Let’s go Home“ echt überwältigt hat.
Obwohl ich weder ein großer Fan von Love Stories, noch von Anthologien bin, bin ich so froh zu diesem Buch gegriffen zu haben. Für mich sehr überraschend detailreich und vor allem wirklich vielfältig und divers – auf dass dieses Buch genau die Menschen erreicht, die unsicher sind und in ihren Gefühlen dadurch gestärkt werden können. Und vielleicht auch, dass so manch anderen ein Blick über den Tellerrand gewährt wird.
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Mandys Bücherecke
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