Rezension | Lore von Alexandra Bracken
Titel: Lore – Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben. | Originaltitel: Lore | Autor*in: Alexandra Bracken | Übersetzer*in: Sabine Schilasky | Verlag: Arena | Erscheinungsdatum: 11.08.2022 | Seitenzahl: 584 | Altersempfehlung: ab 14
Actionreiche Götter-Fantasy mit starker Heldin von #1-New-York-Times-Bestsellerautorin Alexandra Bracken.
Lore versucht, einfach nur normal zu sein und zu vergessen, dass sie dazu ausgebildet wurde, griechische Götter zu jagen. Doch dann steht die nächste Jagd bevor und jemand sucht ihre Hilfe, der sie und ihresgleichen eigentlich hasst: Athene.
Die Göttin bietet Lore ein Bündnis gegen den neuen Ares an, der vor Jahren Lores Familie ermordet hat – und seitdem noch mächtiger geworden ist.
Sieben Tage ist Ares sterblich und die Rache für ihre Familie in greifbarer Nähe für Lore. Doch reicht das Bündnis mit Athene aus, um Ares aufzuhalten, der die menschliche Welt in Schutt und Asche legen will?
Die Jagd auf die Götter ist eröffnet!
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Wie so einige bin ich aus der Vorfreude gar nicht rausgekommen, als feststand, dass dieser Titel nun endlich übersetzt wird – her damit!
Verworrener Einstieg
Ihr kennt das – große Vorfreude, enorme Erwartungen – da kann das Ergebnis schonmal sehr ernüchternd sein. So würde ich es hier keinesfalls beschreiben, doch der teils überladene Aufbau und das verworrene Worldbuilding haben mich zu Beginn etwas ausgebremst.
Die junge Lore weiß sehr wohl, woraus ihr Schicksal besteht. Die Jagd auf Götter. Nur ist das nicht ihr persönlicher Plan und so hat sie versucht sich aus dieser Welt rauszuziehen und ein normales Leben zu führen. Alle sieben Jahre findet die Götterjagd statt, für sieben Tage. Wer einen Gott schlägt, nimmt seinen Platz, bzw. seine Kräfte ein. Die ganze Hierarchie dahinter und all die Charaktere haben es mir ehrlich gesagt schwer gemacht einen Durchblick zu bekommen und die Regeln auch zu verstehen. Action gleich von der ersten Seite an (sehr nach meinem Geschmack), aber fast schon ein wenig überladen.
Lore, die ihre Zeit mit ihrem besten Freund Miles verbringt, nachdem sie auch keine Familie mehr hat, hat spätestens nach dem Auftauchen der verwundeten Athene vor ihrer Tür ein gewaltiges Problem. Doch diese verspricht ihr Rache an Ares, ihrem absoluten Feindbild und so lässt sie sich doch wieder auf ihre Wurzeln ein und die Vergangenheit hat sie schneller eingeholt, als sie je geahnt hätte.
Und auf einmal ist auch Castor wieder sehr präsent in ihrem Leben. Nicht nur ein Freund und großer Verbündeter aus ihrer Kindheit, sondern auch ihr Schwarm. Wer allerdings eher auf Romantasy steht, wird hier weniger auf seine Kosten kommen. Ich für meinen Teil war aber sehr froh, dass die Lovestory nicht so viel Raum eingenommen und Platz für die Handlung gelassen hat.
Die Jagd auf die Götter ist eröffnet!
Nachdem ich mich also erst einmal ein bisschen durchwurstelt und die Eindrücke auf mich einrieseln lassen habe, konnte ich irgendwann doch immer mehr und mehr greifen. Zum Verständnis gibt es auch noch ein Verzeichnis der großen Häuser, bzw. Götter. Ganz zu Beginn hat mir das noch nicht so sehr geholfen, aber irgendwann bekommt alles mehr Struktur – am Anfang ist es einfach viel. (Vielleicht erging das aber auch nur mir so und ihr seid mich Leichtigkeit mitten im Geschehen.)
Die viele Action und der angenehme Schreibstil der Autorin machen es auf jeden Fall leicht an der Geschichte dran zu bleiben und so wird man auch schnell für sein Durchhalten belohnt – denn die Geschichte hat so einiges zu bieten. Ich glaube zwar, dass man noch einen Funken mehr hätte daraus holen können, doch das Gesamtpaket lässt sich dennoch sehen und bietet eine gewaltige Ladung der griechischen Mythologie und geballten Kämpfen und all das mitten in New York, was noch einmal für einen ganz besonderen Flair sorgt.
Ich weiß, dass einigen die brutalen Szenen zu krass waren, gerade für ein Jugendbuch – ich muss aber tatschlich gestehen, dass es ja genau meinen Geschmack trifft und ich dadurch sehr auf meine Kosten gekommen bin. (Die Kritik verstehe ich aber natürlich.)
Alexandra Bracken hat es hier ganz hervorragend geschafft, bekannte Elemente der griechischen Mythologie mit einer neuen Adaption zu mischen und ein stimmiges und authentisches Bild zu erschaffen, das einen einfach mitreißen kann. Auch die Gestaltung der Charaktere (die im Mittelpunkt stehen) hat mir wahnsinnig gut gefallen, da war das mitfiebern ganz automatisch. Auch das hinterfragen der Strukturen von ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten sorgt für gewisse Denkanstöße und dass der Cast ein wenig diverser war setzt dem ganzen noch das Sahnehäubchen auf.
Ihr habt die ganze Zeit überlegt, ob das Buch etwas für euch ist? Probiert es unbedingt aus!
Altbekannte Aspekte der griechischen Mythologie und eine gelungene Neuinterpretation treffen sich in New York City und sorgen für ein actiongeladenes Abenteuer, das teils sehr brutal, aber vor allem unglaublich spannend ist und mit meinen Erwartungen mithalten konnte.
Großes Kino für Mythologie Fans, aber auch für Neulinge, die einen kleinen holprigen Start in Kauf nehmen, definitiv einen Blick Wert!
KAUFEN!
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