Rezension | Market of Monsters von Rebecca Schaeffer

Rezension | Market of Monsters von Rebecca Schaeffer

Titel: Market of Monsters 1: Bis auf die Knochen | Originaltitel: Not even bones | Autor*in: Rebecca Schaeffer | Übersetzer*in: Jürgen Langowski | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 27.10.2022 | Seitenzahl: 384

Nita stammt aus einer Familie von Jägern. Sie handeln auf dem Schwarzmarkt mit Trophäen von Monstern aller Art. Ein lukratives Geschäft, denn viele glauben, sie könnten deren übernatürliche Fähigkeiten in Form von Pulvern, Blut oder anderen Körperteilen auf sich übertragen. Doch als Nitas Mutter ein „Monster“ lebend mit nach Hause bringt, das wie ein ganz normaler junger Mann aussieht, verhilft Nita ihm zur Flucht. Ein folgenreicher Schritt: Wenig später wird sie entführt und landet als Sensation auf einem Schwarzmarkt, denn Nita selbst ist auch nicht ganz menschlich … 

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl ich Monstergeschichten liebe, hatte ich diese Geschichte erst einmal abgetan, bis ich die ersten Leser*innenstimmen dazu gelesen habe, denn…

Der Schein trügt

Sind wir ganz ehrlich, das Cover erinnert sehr an Bücher a la Jennifer Estep & Co. und daran ist auch überhaupt nichts verwerflich. Auch ich dachte dadurch hierbei, nette Fantasy Geschichte mit Lovestory und ein bisschen Herzschmerz, mochte ich früher sehr gerne, mittlerweile nicht mehr ganz so meins.
Als dann die ersten Rückmeldungen kamen, dass die Handlung doch überraschend blutig und düster wäre…na was soll ich sagen? Da war mein Interesse dann wieder ganz groß, haha.
Vorweg möchte ich dazu aber gleich sagen: ja, das Cover trügt ein wenig und das Buch hat schon teilweise echt schräge Züge, weil die Charakterdarstellung mal eine ganz andere ist. Klaren Romantasy Leser*innen könnte der Inhalt vielleicht ein wenig aufstoßen, für die, die aber auch mal „härtere“ Fantasy oder Thriller lesen, ist das aber nicht ganz unberührter Boden. Ein wenig schade vielleicht für das Marketing, denn ich kann euch sagen, das Buch lohnt sich wirklich, also wenn man es blutig und düster mag.

Nita kommt aus Jagdkreisen und kennt auch nicht viel anderes. Schon früh aus der Schule rausgenommen, ist sie Zuhause im Selbststudium, vor allem aber zur Unterstützung des Familiengeschäfts. Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr in der Gesellschaft, dass Monster unter den Menschen leben, was natürlich die ein oder anderen Unstimmigkeiten und Probleme mit sich bringt. Gerade für jene Geschöpfe, die nicht so für ihre Friedfertigkeit bekannt sind. Da kommt zum Bleispiel Nitas Mutter ins Spiel, die diese Monster dann jagt und tötet. Doch da endet es noch lange nicht, die Leichen kommen dann nach Hause zur jungen Nita, die diese seziert und auseinandernimmt. Jup, richtig gehört. Ganz abgesehen von dieser schlimmen toxischen Mutter-Tochter-Beziehung sieht Nita daran aber kein Problem, bis eines Tages ein lebendiges Exemplar mit nach Hause kommt, um das sie sich dann kümmern soll. Auf einmal ist das alles dann vielleicht doch nicht mehr so leicht und sie verhilft dem doch sehr menschlich wirkendem Jungen zur Flucht, nur um daraufhin dann selbst gejagt und entführt zu werden…

Das erfrischende an Antiheld*innen

„Vom Jäger zum Gejagten“ kann dann scheinbar doch ziemlich schnell gehen und auf einmal wechselt die ganze Dynamik. Denn natürlich fragt man sich bereits auf den ersten Seiten, wie Menschen bedenkenlos zu handeln können und dann auch noch die vermeintliche Storyheldin, doch es bleibt kaum Zeit, das für sich selbst zu verarbeiten, denn schon ist es Nita selbst, die vielleicht doch so langsam mal über den Tellerrand schauen muss. Die fehlende Sozialisierung ist natürlich ein Stück weit eine Erklärung, aber noch lange keine Entschuldigung und so kommt Rebecca Schaeffler mit ihrer Antiheldin doch ziemlich interessant und erfrischend einher. Ich persönlich mag ja keine verherrlichenden Darstellungen wie zb bei Dexter (was niemanden angreifen soll, für den es anders ist!), weil mir da ein wenig die Reflektion fehlt. In diesem Fall wird aber genau das geboten.

Und so wird nicht nur Nita mit einer reflektierten Weltanschauung konfrontiert, sondern auch andere Charaktere hier. Manche lernen mehr daraus, manche weniger, doch der Entwicklungsprozess hat mir echt gut gefallen. Das interessante ist nämlich, dass Nita und ihre Mutter selber gar nicht ganz menschlich sind, aber die Denkweise kann man ja leider auch auf andere Themen beziehen und findet sie auch in unserer Gesellschaft. Somit gibt’s hier neben wirklich guter Unterhaltung auch eine Message – like it.
Nita ist natürlich nicht nur auf sich allein gestellt und zwischen etlichen Morden, jeder Menge Blut und Folter wird hier ein düsteres Abenteuer auf Zeit geliefert, das mich echt gut unterhalten konnte. Ein vielversprechender Auftakt, der für mich vielleicht nicht das Nonplusultra Highlight war, aber einfach unglaublich viel Spaß gemacht hat und darum geht es ja.

Das Cover von Rebecca Scheaffers Auftakt kann durchaus trügen, denn hinter der Geschichte versteckt sich keine Romantasy, viel eher geht es hier doch recht blutig und düster zu. Für mich persönlich erst ein Grund gewesen zu dem Buch zu greifen und ich wurde keinesfalls enttäuscht – wirklich gute und spannende Unterhaltung!

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