Rezension | Mercy 1: Die Dame, die Kälte & der Teufel
Titel: Mercy 1: Die Dame, die Kälte & der Teufel | Autor: Mirka Andolfo | Übersetzer: Michael Bregel | Illustrator: Mirka Andolfo | Verlag: Panini | Erscheinungsdatum: 24.03.2020 | Seitenzahl: 76 | Storys: Mercy – La dama, il gelo e il diavolo
Eine geheimnisvolle Adlige lässt sich in der Kleinstadt Woodsburgh nieder. Aber wer ist Lady Nolwenn Hellaine wirklich? Keiner weiß, warum sie mit ihrem treuen Butler Goodwill aus Seattle in das winzige Örtchen umgesiedelt ist, und ihre Ankunft ist auch nicht unbemerkt geblieben. Und was hat es mit der unheimlichen Kreatur auf sich, die ein Blutbad nach dem anderen anrichtet?
Mirka Andolfo ist die Schöpferin der Kultserie CONTRONATURA – TIERISCH MENSCHLICH, die bereits in über zehn Ländern erschienen ist.
Des Weiteren zeichnete sie bereits für DC Comics (HARLEY QUINN) und Marvel (MS. MARVEL).
Vielen Dank an izneo.de für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Mercy habe ich schon länger auf dem Schirm und durch izneo.de (unten noch ein extra Absatz dazu*) habe ich nun auch endlich die Chance ergriffen, um mir einen ersten Eindruck der vielversprechenden Reihe zu machen.
Atemberaubendes Arwork
Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass mir gerade hier zuerst das Cover ins Auge gesprungen ist, umso größer war die Freude, dass sich auch genau dieser Stil innerhalb des Comics fortsetzt.
Mirka Andolfo überzeugt nicht nur durch einen feinen, aber ausdrucksstarken Strich, das Coloring der Zeichnungen setzt nochmal einen obendrauf. Total gefesselt vom düsteren Stil, habe ich mich schnell in den Seiten verloren und war sofort verliebt.
Gerade auch zu dieser Story passt der Stil perfekt und sorgt allein damit für einen großen atmosphärischen Auftritt. Genauso, wie ich es mir erhofft hatte. Auch, wenn Mercy für mich das erste Werk der Künstlerin war, so hat diese sich schon mit einigen Comics bewiesen, was ich spätestens jetzt nachvollziehen kann. Das ist definitiv ein Eindruck der hier hinterlassen wurde.
Die Geschichte spielt in der Kleinstadt Woodsburgh – in der nicht nur eine geheimnisvolle Fremde ankommt und einen großen Auftritt gibt, sondern auch die gesellschaftlichen Strukturen angerissen werden. Die Kluft ist hier ziemlich groß, denn zwischen Wohlstand und tiefster Armut, gerade auch in den Waisenhäusern ist hier alles vertreten. In Letzterem findet sich auch ein weiterer wichtiger Charakter wieder.
Als kleine Anmerkung für die digitale Version muss ich leider sagen, dass ich das Lettering nicht gut fand und an manchen Stellen ein wenig gebraucht habe, um den Text zu entziffern, was super schade und auch ehrlich gesagt einfach unnötig war. Da hätte der Verlag doch ein wenig besser drauf achten können.
Ein wenig oberflächlich
Jetzt ist es so, dass meine Erwartungen generell nicht unbedingt niedrig waren, mich das Artwork auf den ersten Blick begeistert und auch die versprochene Handlung ziemlich gelockt hat.
Ein gewisser Mystery-Faktor ist auch unbestreitbar vorhanden und ich weiß auch, dass mit einer geringen Seitenzahl die Story an sich auch erst noch am Anfang steht, dennoch hätte ich einfach gerne noch mehr richtigen Input gehabt.
Natürlich kann man jetzt auch sagen, dass so die Spannung hochgehalten wird, und wie sich das ganze entwickelt interessiert mich durchaus, doch ein paar Antworten auf alle meine Fragen hätte ich gerne bekommen.
Denn durch die Fülle an Charakteren konnte auch hier auf die einzelnen nicht groß eingegangen werden. Die Intention hinter der fremden Lady Nolwenn Hellaine bleibt auch noch ein Geheimnis, ebenso ihre „Verbindung“ zu den anderen Charakteren und was es mit der unheimlichen Kreatur auf sich hat. (Zum letzten Punkt kann man als Leser zwar schon Verbindungen ziehen, die ich hier natürlich nicht vorwegnehmen möchte, doch aufklären tut sich hier nicht viel.)
Ein paar handfeste Infos, in welche Richtung sich diese Story also noch entwickeln wird, wären also schon cool gewesen und hätten sicherlich auch dem Spannungsaufbau keinen Abbruch getan.
Allein das Artwork ist das Lesen auf jeden Fall wert, doch die Handlung an sich und die Charaktere bleiben in meinen Augen, zumindest im ersten Band, eher oberflächlich.
Wer allein beim Comic von Mercy von Mirka Andolfo schon neugierig geworden ist, wird allein vom Artwork her auf jeden Fall auf seine Kosten kommen!
Wer sich hingegen einen handlungsstarken Auftakt verspricht, wird ziemlich vertröstet, denn die ersten Storys beschränken sich doch eher darauf alles grob anzureißen und die meisten Fragen offen zu lassen.
Dennoch ist mein Interesse soweit geweckt, dass ich gerne erfahren möchte wie es weitergeht, denn die Andeutung der Story scheint schon sehr nach meinem Geschmack. Und habe ich schon das Artwork erwähnt? Wow, einfach wow.
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*Zusatz zu izneo.de:
Für mich war es der erste Versuch hier einen digitalen Comic zu lesen und die Seite an sich gefällt mir sehr. Die Auswahl bietet viel aus meinem Geschmack, punktet immer mal wieder mit Preisaktionen, wie jetzt gerade auch und ist in meinen Augen übersichtlich und nutzerfreundlich gestaltet. So kann man die gelesenen Comics am Rechner, Tablet oder Handy lesen. Als Beispiel hier auch einmal der verfügbare Player:
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