Rezension: Midnight, Texas / Charlaine Harris
„Wir haben alle unsere Geheimnisse“, erwiderte Fiji.
„Sogar du, Fee?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ein paar.“
„Und du denkst, ich hätte auch welche?“ Er sah sie an. Sie wich seinem Blick nicht aus.
„Ich weiß, dass du auch welche hast. Warum wärst du sonst hier?“
Titel: Midnight, Texas | Originaltitel: Midnight Crossroad | Reihe: Midnight Texas | Autor: Charlaine Harris | Übersetzer: Sonja Rebernik-Heidegger | Verlag: Heyne | Erscheinungsdatum: 12.02.2018 | Seitenzahl: 476
Die Bewohner Midnights haben diesen Ort allesamt aus einem Grund zu ihrem Zuhause gewählt: Das texanische Städtchen ist klein und ruhig. Und damit ein perfektes Versteck. Doch wovor verstecken sie sich? Allein Bobo Winthrop, der Besitzer des Pfandhauses, scheint von jedem in der Stadt etwas zu wissen. Da ist Bobos neuer Untermieter, der seine Wohnung nur nachts verlässt. Oder die Esoterik-Lady, die behauptet, eine Hexe zu sein. Als Bobos Freundin Aubrey verschwindet, fangen die Einwohner an, Fragen zu stellen. Zu viele Fragen, denn plötzlich drohen Geheimnisse ans Tageslicht zu kommen, die besser verborgen geblieben wären …
Ich muss gestehen, dass ich noch keins der Werke der Autorin gelesen habe, doch natürlich sagt auch mir ihre Reihe True Blood etwas. Allerdings bin ich auch kein allzu großer Fan von reinen Vampirreihen. Als ich dann aber über Midnight Texas gestoßen bin, war mein Interesse geweckt!
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Der Einstieg war um ehrlich zu sein ein wenig merkwürdig. Die Vorstellung der Kulisse, um sich einen ersten Eindruck von Midnight zu verschaffen, war natürlich nicht verkehrt, jedoch waren die Sätze ziemlich verschachtelt und trotzten nur so vor Details, die es zu verarbeiten galt.
Zuerst war ich dadurch ein wenig abgeschreckt, weil mich der Stil ein wenig an Willkommen in Night Vale, wenn auch nicht annähernd so verworren, hat.
Als ich dann aber am nächsten Tag erneut zum Buch gegriffen habe, konnte ich mich immer mehr mit der Geschichte und dem Schreibstil anfreunden.
Und ja, so habe ich das Buch dann auch doch in einem Zuge beendet!
Manfred, was für ein Name übrigens!, ist neu in der Stadt und ermöglicht einem dadurch auch ein entspanntes Ankommen, dass sich allerdings sehr ruhig und schleichend gestaltet. Keinesfalls langweilig, sondern eher durch sein ruhiges Gemüt, das ihn auszeichnet. Egal, über welche Entdeckung er stößt oder welches Geheimnis sich ihm offenbart, wirklich geschockt scheint er nie zu sein. Was eventuell auch daran liegen könnte, dass er selbst nicht ganz so normal ist, wie man annehmen könnte und sich so hervorragend in die Midnight-Kulisse einfügt.
Manfred hatte am nächsten Tag kein Problem damit, Fiji gegenüber zuzugeben, dass er in diesem Moment schrie wie ein Teenagermädchen in einem Horrorfilm.
Auch die anderen Charaktere schaffen es, auf einmal einfach da zu sein und mit einer Präsenz zu glänzen, als wären sie niemals nicht da gewesen. So fühlt man sich schnell wie in einer festen Gemeinschaft, die eben nur gemeinsam richtig läuft. Am nähesten verfolgt man ansonsten die Geschichte aber aus der Sicht von Fiji, die wie im Klappentext schon erwähnt, ein wenig verschroben wirkt. Als „Hippie-Hexe“ lebt sie allein mit ihrem Kater (Katzenfreunde, ihr werdet auf eure Kosten kommen!) und obwohl sie eigentlich immer mit dabei ist, scheinen die wirklich interessanten Dinge doch an ihr vorbeizugehen.
Trotz einem gewissen Spannungsfaktors gestaltet sich die Geschichte doch eher ruhig, was aber auch an dem Erzähstil liegen mag. Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten, bin ich doch noch recht gut in die Geschichte reingekommen und bin nun auch gespannt, wie es mit der Reihe wohl weitergehen mag.
Vielleicht schaue ich aber auch erst einmal in die Serie rein, kennt die schon jemand von euch?
Charlaine Harris konnte mich mit ihrem neuen Auftakt Midnight Texas zwar nicht gänzlich überzeugen, aber durchaus neugierig stimmen.
Die Geschichte hat eine heimelige und eher ruhige Stimmung, die einen des Öfteren zum Schmunzeln bringt. Dadurch gibt es zwar nicht unglaublich viel Action, dennoch konnte mich das Buch letztendlich gut unterhalten!
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