Rezension | Moorläufer von Boris Koch

Rezension | Moorläufer von Boris Koch

Titel: Moorläufer – Im Reich der letzten Drachen | Autor*in: Boris Koch | Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 02.05.2023 | Seitenzahl: 400

Hüte dich vor der Bestie im Moor – und vor der Nacht in den Herzen der Menschen Düster, geheimnisvoll und hoch atmosphärisch erzählt Boris Koch im Fantasy-Roman »Moorläufer. Im Reich des letzten Drachen« von Irrlichtern, Schuldgefühlen und dem Monster im Moor.

Nur in den gewaltigen nebelverhangenen Schwarzmooren am Rand des Königreichs ist jener besondere Torf zu finden, der die magischen Feuer der Alchymisten nährt. Jeden Tag riskieren die Torfstecher aus der abgelegenen Stadt Nebelbruch ihr Leben für das wertvolle Gut, denn im Moor lauert der Tod in mannigfaltiger Gestalt: Ein falscher Schritt, und man versinkt in der schwarzen Tiefe oder wird von fleischfressenden Sumpfkriechern angefallen. Nachts locken Irrlichter die Unvorsichtigen und Einsamen ins Verderben, und im dunklen Herz der Schwarzmoore haust der Letzte der grausamen Drachen: der sagenumwobene Nachtwyrm. Immer wieder tötet die Bestie Menschen, und auch die Schwester des jungen Milan fällt ihr zum Opfer – einen Moordiamanten in der Hand, gestohlenes Eigentum des Königs. Die Wut über den Diebstahl trifft Milans gesamte Familie hart. Seine Eltern sind gebrochen und geben ihm die Schuld, dass seine Schwester zur Diebin wurde. Und er, geplagt von Alpträumen, schafft es nicht, die Vorwürfe abzuschütteln.

Gefangen zwischen Schuldgefühlen und Rachegedanken durchstreift Milan auf längst vergessenen Pfaden das Moor – ohne die Wahrheit über sich selbst zu ahnen.

Und der Nachtwyrm ist weiterhin hungrig …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Ich habe schon einiges von Boris Koch gelesen und so konnte ich auch bei dieser Geschichte nicht widerstehen und war schon unglaublich gespannt!

Nachttorf, Moordiamanten & Irrlichter

Der seltene und vor allem sehr wertvolle Torf, den gerade die Alchemisten sehr benötigen ist im Schwarzmoor am Rande des Königreichs zu finden. Die Torfstecher bekommen natürlich nicht annähernd die Anerkennung, die sie für ihre harten Dienste verdient hätten, sind aber untereinander dafür sehr von Ehrgefühl eingenommen. Eigentlich hat Milan genau dort seine Zukunft gesehen, aufgewachsen mit den entsprechend traditionellen Werten und Vorstellungen. Doch als seine Schwester nicht nur beim Klauen eines Moordiamanten erwischt wird, sondern auch noch dem Nachtwyvern zum Opfer fällt, bekommt er von seiner Familie die Schuld daran und wird zum Ausgestoßenen. So lebt es sich mehr schlecht als recht, doch das soll seine Ein- und Vorstellungen nicht ändern. Bis es das eben doch tut. Nicht nur, dass er ein eingefangenes Irrlicht verkaufen will, er trifft auch noch auf eine junge Frau, Khyria, die seine Gefühlswelt und voreingenommenen Werte auf den Kopf stellt. Boris Koch erschafft hier nicht nur ein unglaublich spannendes Fantasy Setting, sondern legt einen besonderen Fokus auf seine Charakterentwicklung. So ist die Geschichte in mehrere Abschnitte aufgeteilt und wir verfolgen die Entwicklung Milans von klein auf – was mir unglaublich gut gefallen und mir mehr Verständnis ermöglicht hat.

Atmosphärisch

Wer schon Bücher des Autors gelesen hat, wird weniger erstaunt sein, dass es auch hier nicht extrem actionreich zugeht – das muss es aber auch gar nicht! Boris Koch hat einen teils zwar eher „ruhigeren“, dafür aber auch sehr geladenen und atmosphärischen Stil, der nach und nach mehr Wirkung entfaltet. Dabei sind die Gefahren im Moor und die unter den Menschen manchmal gleichermaßen gefährlich, regen zum Nachdenken an und geben die ein oder anderen Schauermomente mit, auf die ich so sehr gehofft hatte. Bildhafte Beschreibungen, eine spannende Story, starke Charakterentwicklung und jede Menge atmosphärische Unterhaltung. Gerade auch mit dem Reflektieren vom eigenen Verhalten hat mich Milan sehr von sich überzeugen können und dass die Lovestory eher im Hintergrund lief war auch sehr nach meinem Geschmack. Alles in allem ein richtig tolles Gesamtpaket, das ich definitiv empfehlen kann und von dem ich hoffe, dass es noch viele weitere Leser*innen begeistern wird.

Atmosphärisch, bildhaft und voller Entwicklungen hat Boris Koch hier mal wieder eine sehr einnehmende Story geschaffen, von der ich mich irgendwann nur noch schwer lösen konnte. Eine große Leseempfehlung, gerade durch das düstere Setting!

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2 comments found

  1. Schönen guten Morgen!

    Ich mochte das Buch auch sehr gerne und vor allem die tolle Atmosphäre, die man beim Lesen richtig spüren konnte. Gerade auch die Idee mit den Irrlichtern fand ich klasse!
    Einen kleinen Kritikpunkt hatte ich, weil ich die erste Hälfe (wenn ich sie in Bezug zum letzten Drittel stelle) etwas lang fand. Bzw. das letzte Drittel dann einfach etwas zu kurz. Das hätte etwas ausgewogener sein können. Aber insgesamt war ich wieder begeistert! 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Liebe Aleshanee,

      Das kann ich absolut verstehen!
      Fand es im Verhältnis in der ersten Hälfte auch ein wenig „gemächlich“ stellenweise und das Ende dann fast schon ein wenig zu schnell.
      Aber es freut mich, dass dich das Gesamtbild überzeugen konnte!

      Liebste Grüße
      Jill

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