Rezension: Nachtfluch / Angela Wheeler
Titel: Nachtfluch | Autor: Angela Wheeler | Verlag: Selfpublishing | Erscheinungsdatum: 29.08.2018 | Seitenzahl: 484
Nach Arons Tod bricht für Leya die Welt zusammen. Als der mysteriöse Thala auftaucht und behauptet, dass ihr kleiner Bruder noch lebt und er Leya zu ihm führen kann, klammert sie sich an diese Hoffnung. Sie folgt Thala ins Land der Dunkelheit, das von den Nachtkindern und ihrem verfluchten König beherrscht wird. Doch statt ihren Bruder vorzufinden, sieht sie sich gemeinsam mit anderen Jugendlichen der Willkür der Nachtkinder ausgesetzt und muss plötzlich um ihr eigenes Leben fürchten. Auch das Interesse des verfluchten Königs beunruhigt Leya, da dieser nichts unversucht lässt, um sie auf seine Seite zu ziehen. Sie kommen einander näher und obwohl sie weiß, dass er eigentlich ihr Feind ist, kann sie es nicht verhindern, ihr Herz an ihn zu verlieren. Aber Leya wurde nicht grundlos ins Land der Dunkelheit gelockt: Will sie ihren kleinen Bruder jemals wiedersehen, muss sie den König töten.
Die liebe Angela hat mich vor einiger Zeit angeschrieben und von ihrem Buch erzählt – ich war sofort neugierig und habe mich wahnsinnig gefreut, die vielen kleinen großen Schritte bis zur Veröffentlichung mitverfolgen zu können.
Umso gespannter war ich nun, als ich mir die Geschichte endlich vorgeknöpft habe.
Ein Setting, das mich überrascht
Woher da meine Voreingenommenheit kommt, kann ich leider nicht sagen, aber ich bin kein Fan von Geschichten, die in Deutschland spielen, wenn Protas deutsche Namen tragen…und so weiter.
Angela Wheeler konnte mich aber innerhalb kürzester Zeit davon überzeugen, dass diese Abneigung mehr als nur unbegründet ist, denn sie bietet weitreichend Vielfalt und Spannung.
Von der ersten Seite an ist man im Geschehen und verfolgt es an der Seite von Leya, die für ihr Leben schon ziemlich gezeichnet ist. Neben der aktuellen Welt spielt sich die Geschichte größtenteils in einem dunklen Reich ab, in dem die Nachtkinder herrschen, die ihr und vielen anderen das Leben wortwörtlich zur Hölle machen.
Ich liebe solche Settings und kann mich immer wieder in der Dunkelheit verlieren.
Bei der Hintergundgeschichte dieser Welt und ihrem Aufbau hat die Autorin wirklich einiges geleistet und auch viele, zumindest mir, unbekannte Faktoren mit ins Spiel gebracht, die für ordentlich Spannung und Abwechslung gesorgt haben. Gepaart mit einem flüssigen und sehr authentischen Schreibstil war ich schnell eingenommen von dem Buch.
Eine bedrückende Stimmung
Ich habe schon lange keine Geschichte mehr gelesen, die durchgehend so bedrückend und finster war.
Meistens gibt es doch einen Lichtblick, hier hält sich das ziemlich in Grenzen und das Leben der Charaktere scheint nicht mehr viel bereit für diese zu halten.
Zwischenzeitlich muss ich sogar gestehen, dass es mir fast schon zu hoffnungslos schien und mich ein wenig runtergezogen hat, was aber einfach zu dem Aufbau unglaublich gut gepasst hat.
Lediglich mit den Charakteren selbst, oder viel eher ein paar von ihnen habe ich mich stellenweise schwer getan, wobei mich einige auch sehr überraschen konnten.
Die Beziehungen untereinander wurden für mein Empfinden unglaublich schnell geknüpft. Zum Ende hin gibt es eine Erklärung, die das Ganze auf jeden Fall ein bisschen sinniger macht, doch bis dahin kam es mir einfach ein wenig zu unpassend, vorschnell vor.
Bis kurz vorm Schluss hatte ich keine Ahnung, worauf das alles hinauslaufen wird und habe mich sehr gefreut, dass die Autorin hier noch ein Ass im Ärmel hatte, das noch einmal für ziemlich viel Aufwind gesorgt hat.
Auch, wenn die Geschichte noch nicht am Ziel angekommen ist, so fand ich es mal ganz angenehm, dass das Ende keinen allzu fiesen Cliffhanger bereitgehalten und dennoch für Vorfreude für eine Fortsetzung gesorgt hat.
Angela Wheeler hat mit Nachtfluch den Erwartungen, die ich an die Geschichte hatte, alle Ehre gemacht und sich mit einer düsteren und spannenden Story bewiesen.
Teilweise kam es mir sogar fast schon zu finster vor und die Charaktere benötigen vielleicht noch den allerletzten Feinschliff – dennoch handelt es sich hier um einen wirklich lesenswerten Auftakt, der mich unglaublich neugierig auf eine Fortsetzung gestimmt hat.
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