Rezension | Nevernight. Die Rache von Jay Kristoff
Titel: Nevernight. Die Rache | Originaltitel: Darkdawn – Nevernight Chronicles 3 | Autor: Jay Kristoff | Übersetzer: Kirsten Borchardt | Verlag: Fischer TOR | Erscheinungstermin: 29.01.2020 | Seitenzahl: 784 | Weitere Bände: (1) Nevernight. Die Prüfung ; (2) Nevernight. Das Spiel
»Nevernight – Die Rache« ist der Abschlussband zu Jay Kristoffs epischer Fantasy-Trilogie um die Assassinin Mia Corvere.
Die Großen Spiele enden mit dem kühnsten Mord in der Geschichte der itreyanischen Republik – nur leider erwischt es den falschen. Der Konsul Julius Scaeva überlebt das Attentat, und seine Macht im Staat ist nun beinahe grenzenlos. Genauso wie sein Hass auf Mia Corvere.
Gejagt von den Assassinen der Roten Kirche und den Soldaten der itreyanischen Republik bricht Mia zu ihrer letzten großen Reise auf, um das Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften und herauszufinden, wie sie Scaeva besiegen kann. Doch sie muss sich beeilen, denn das nächste Wahrdunkel naht, und Nacht fällt über die Republik.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Nevernight gehört in meinen Augen mit Abstand zu den stärksten Reihen überhaupt – nachdem mich der erste Band schon so begeistern konnte und mich der zweite absolut zerstört zurückgelassen hat, habe ich diesem Abschlussband mit einem freudigen und einem weinenden Auge entgegen gefiebert.
Einfach grandios
Ich glaube, Nevernight gehört zu den Reihen, die man nach dem ersten band weglegt, oder danach einfach so sehr liebt, dass einem die Worte fehlen. Mir fällt es zwar schwer nachvollziehen zu können, dass man mit dieser Geschichte so gar nichts anfangen kann, weil sie einfach so UNFASSBAR GUT ist, aber vielleicht ist es manchen auch einfach zu überlagert. Die Welt und die Charaktere scheinen immer noch tiefer zu gehen, die Sprache ist mehr als nur rau und die Fußnoten bieten eben nicht immer nur relevante Informationen, sondern zuweilen auch einfach ein paar lustige Geschichtsfakten. Ich persönlich habe aber schon lange den Überblick darüber verloren, wo meine Liebe begonnen hat und ein Ende hat sie noch lange nicht gefunden.
Wer den zweiten Band gelesen hat, weiß, was ich meine: WIE KANN EIN MENSCH SO ETWAS TUN? Es wollte sich mir einfach nicht erschließen, dass das Ende wirklich das Ende war und der dritte Band sogar noch weiter in die Ferne gerückt ist. So war ich unfassbar gespannt, wie sich all die offenen Fragen nun lösen würden. Nachdem ich die ersten beiden Bände aber auch schon außerordentlich stark fand, war die Erwartung mehr als nur hoch. Schließlich reden wir hier von Jay f*cking Kristoff.
Doch kaum beginnt man mit dem Buch, ist man sofort wieder drin – nicht annähernd so actionreich, wie das Ende vom Vorgänger vermuten lassen könnte, dennoch nicht weniger intensiv. So schafft es Jay Kristoff sich hier auch noch selbst auf die Schippe zu nehmen und wir lernen endlich mehr über den Erzähler – mit all den lustigen Anekdoten, die dieser mehr als nur verdient hat. Generell kommt auch hier wieder der Humor nicht zu kurz, was einfach eine erstaunliche Mischung neben all der Wut, dem Schmerz und dem Leid ist.
Bye, bye
Nicht nur das Ende vom zweiten Band hat noch einige Fragen offen gelassen, generell gab es noch so unglaublich viel zu klären und zu entdecken. Jay Kristoff hat es aber in meinen Augen wirklich gut geschafft, alles noch unterzubringen, weder zu gedrungen, noch zu ausschweifend. Genauso gab es aber auch noch einige Überraschungen und immer in typischer Manier – ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen!
Zwischenzeitlich musste ich auch ein paar Tränen verdrücken, weil es mir doch einfach zu sehr ans Herz ging. Wer die Reihe liebt, weiß aber auch, dass uns hier kein typisches Happy End und dafür immer wieder Verluste erwarten. Nevernight ist eben genauso brutal, wie auch gefühlvoll und schafft es immer wieder mich für sich zu gewinnen. Egal, ob ich Charaktere manchmal echt nicht leiden kann, gewisse Entscheidungen mich einfach nur zur Weißglut treiben oder auch einfach mein Herz gebrochen wird. Mia ist das beste Beispiel dafür, dass man nicht nur nicht perfekt sein kann, sondern es eben auch nicht sein muss. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass dieses Abenteuer nun sein Ende gefunden hat. Dass diese unglaublich kraftvolle Protagonistin ihr ganz eigenes Ziel gefunden hat, dass Herr Freundlich und Eclipse mich nicht mehr mit ihren Streitereien unterhalten, Mercurio mich überrascht und…die Geschichte halt einfach vorbei ist. Aber irgendwann greife ich wieder zu den Büchern und weiß jetzt schon, dass ich das Lesen mindestens so sehr genießen werde, wie beim ersten Mal.
Nach wie vor fehlen mir die Worte um Nevernight und die damit erschaffene Welt von Jay Kristoff in Worte zu fassen. Der erste Band hat mich mehr als nur überrascht und etwas komplett neues offenbart, der zweite hat mein Herz gebrochen und mit diesem finalen Band, hat es der Autor tatsächlich geschafft, dass ich einfach nur begeistert bin. Ein grandioses Wiedersehen und ein unvergesslicher Abschied zugleich.
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