Rezension | Phantom Seer 1

Rezension | Phantom Seer 1

Titel: Phantom Seer 1 |  Autor*in: Togo Goto |  Übersetzer*in: Claudia Peter | Illustrator*in: Kento Matsuura  |  Verlag: CarlsenErscheinungsdatum: 02.08.2022  |  Seitenzahl: 208 | Altersempfehlung: ab 12


„Wenn etwas Seltsames und Geheimnisvolles passiert, dann solltest du zu ihm gehen. Man sagt, er habe übersinnliche Kräfte, aber ihn davon zu überzeugen, dass er dir tatsächlich hilft, mit den bösartigen Phantomen fertig zu werden, könnte eine Herausforderung sein…“
Riko ist außergewöhnlich hilfsbereit und hat ein starkes Gespür für nahende Gefahr. Was erst sehr zufällig erscheint, stellt sich bald als echte Bedrohung für die Schülerin dar – sie wird von Phantomen verfolgt. Gut, dass sie zufällig auf Iori trifft. Der menschenscheue Student verfügt als Schamane über übersinnliche Kräfte und gemeinsam gehen sie auf Geister- und Phantomjagd.

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

So langsam kommen auch bei mir wieder Mangas in die Leseplanung und somit hier ein neuer Reihenauftakt!

Überraschend viel Handlung

Ich stehe einfach auf Geister, Mystery und Monster und so schien es mir, dass der Auftakt zu Phantom Seer definitiv einen Blick wert wäre und was soll ich sagen? Bereut habe ich es auf keinen Fall.
Die junge Riku hat eine besondere Gabe und spürt Gefahr, wodurch sie als kleiner Glücksbringer unter Freund*innen zählt, aber vor allem für sich selbst auch eine Menge daraus ziehen kann, denn sie will vor allem eins: anderen Menschen helfen, wo sie kann.
Gemein nur, als ihr der zurückgezogene Student Iori die niederschmetternde Erkenntnis bringt: sie spürt nicht einfach nur die Gefahr, sie zieht sie eben auch an. Mehr oder weniger gezwungen von seiner Schwester Yayoi soll er gemeinsam mit Riku einen kleinen Exorzismus durchführen, was Ruki wiederum die Welt der Schamanen eröffnet.

Und auch, wenn in Iori machtvolle Kräfte schlummern, so hat er eine komplett andere Intention als Riku, denn er möchte weniger anderen Menschen helfen, viel eher möchte nicht einmal Schamane sein, sondern einfach frei und ein normales Leben führen. Das sorgt bei den beiden jungen Protagonist*innen für hitzige Diskussionen und immer wieder ecken sie dadurch aneinander, was aber auch für eine unterhaltsame Dynamik sorgt. Denn zu Ioris Leidwesen ist ihre Zusammenarbeit nach diesem einen Auftrag nicht getan, sondern geht gerade erst los, denn sein neuer Auftrag lautet: Beschütze Riku.
Man könnte annehmen, dass dies bereits die Handlung aus dem ersten band war, doch überraschenderweise spielt sich all das nur auf wenigen Seiten ab und den Leser*innen wird noch einiges mehr geboten.

Zeichnung @Kento Matsuura | Carlsen

Japanische Folklore & cooles Artwork

Wie in so vielen Mangas aus dem Genre wird sich auch hier an der japanischen Folklore bedient und ich liebe es einfach. Das Potenzial und all die Ideen sind einfach schon da und bringen ein spannendes und atemberaubendes Setting mit sich. Einige Wesen wie den Rokurokubi oder die Tengu kannte ich zwar schon, fand die Darstellung aber dennoch wahnsinnig interessant. Insgesamt muss wohl gesagt sein, dass Phantom Seer das Rad durchaus nicht neu erfindet, was, wie ich immer wieder gerne sage, aber auch gar nicht sein muss. Es wird sich an einigen bekannten, aber auch sehr beliebten Elementen bedient, mit viel Handlung und Spannung gepunktet und interessante Charaktere geboten.

Beim Artwork wird ziemlich individuell auf die entsprechenden Szenen eingegangen, was alles umso lebender wirken lässt und oftmals auflockert. Zwischen detailreichen Szenen der Phantome und Geister mit actionreichen Kämpfen, gibt es eben auch immer wieder Szenen zwischen Riku und Iori, die eher dem Kennenlernen dienen und die kleine Hassliebe zwischen den beiden entfachen.

Zeichnung @Kento Matsuura | Carlsen

In Phantom Seer wurde vielleicht das Rad nicht neu erfunden, aber das ist auch gar nicht nötig. Der Auftakt überzeugt nicht nur mit spannenden Elementen der japanischen Folklore und bietet so manche schaurige Momente, sondern auch einen überraschend großen Handlungsstrang und gegensätzliche Charaktere, die nochmal für eine ganz eigene Dynamik sorgen.

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