Rezension | Post Americana
Titel: Post Americana | Autor*in: Steve Skroce | Illustrator*in: Steve Skroce | Übersetzer*in: Silvano Loureiro Pinto | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 22.08.2022 | Seitenzahl: 168
Im apokalyptischen Ödland Amerikas
Die Cheyenne-Mountain-Anlage, auch als „Die Blase“ bekannt, ist der modernste Superbunker der ganzen Welt. Er wurde erbaut, um das Überleben der Exekutive der amerikanischen Regierung und der bedeutendsten Bürger zu sichern, falls das Undenkbare geschehen sollte …
Als dann die Welt tatsächlich unterging, gelang es der Exekutive nicht mehr, den Bunker lebend zu erreichen, der amerikanischen Bürgerelite jedoch schon. Achtzig Jahre später hat sich einer aus den elitären Reihen dieser Überlebenden zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt.
Sein Plan? Die Überlebenden des Ödlands mit denselben Bunkerressourcen zu unterdrücken, mit denen es wiederaufgebaut werden soll. Es gibt nur einen Menschen, der sich ihm in den Weg stellt: Eine tödliche junge Frau, die auf Rache sinnt!
Ein dystopischer Kracher von Steve Skroce (MAESTROS, WE STAND ON GUARD, MATRIX) mit der Kolorierung von Eisner-Award-Gewinner Dave Stewart, der uns ins apokalyptische Ödland Amerikas katapultiert.
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Was soll ich noch sagen – es gibt nichts, was mich an diesem Comic nicht angesprochen hätte!
The Bubble
Für den Fall der Fälle, dass Amerika irgendwann eine absolute Katastrophe einholen würde, wurde die Cheyenne-Mountain-Anlage geschaffen. Ein moderner Superbunker, der eigentlich für die Exekutive der amerikanischen Regierung gedacht war. Tja, das furchterregende Schicksal hat das Land auf jeden Fall eingeholt, jedoch waren es nicht die angedachten Menschen, die hier Zuflucht gefunden haben. Stattdessen hat es die oberste Elite, die Oligarchen Amerikas geschafft, sich hier ihren Zutritt zu erkaufen.
So sollte es leider auch nicht allzu sehr überraschen, dass die gelagerten Ressourcen nicht wie geplant für einen Wiederaufbau des Landes genutzt wurden, sondern das Leben innerhalb der Blase eher einem ausgefallenem Luxusleben innerhalb der Apokalypse entspricht.
80 Jahre später scheint sowieso niemand mehr groß einen Gedanken an das Leben davor zu verschwenden, neue Generationen, die das aktuelle Leben dankend so annehmen sind nun vorrangig – eben das, was ihnen vorgelebt wurde. Der neue Präsident hat jedoch auch noch ein anderes Ziel, wieso die verfügbaren Mittel nicht nutzen, um die Überlenden aus dem Ödland außerhalb zu unterdrücken und den eigenen Komfort damit noch mehr zu festigen?
Ganz so einfach gestaltet es sich dann allerdings doch nicht, denn es gibt durchaus Widerstand innerhalb der Anlage und die letzten Rebellen machen sich zum großen Schlag auf…
Brutal, skurril & absolut gelungen!
Von der Widerstandsinitiative ist dann leider Mike der einzige Überlebende der es raus geschafft hat. In der Hoffnung dort auf seinen mysteriösen Kontakt zu treffen, der ihm bei seinem geplanten Rückschlag helfen und somit die letzte Chance für ganz Amerika sein soll, landet er mitten im Ödland und dies übersteigt seine schlimmsten Albträume.
Zwischen Kannibalen und dem reinsten menschlichen Abgrund trifft er zum Glück auf Carolyn, die ursprünglich zwar andere Ziele hatte, doch durchaus zu einem Kompromiss bereit ist und ihn auf seiner Reise begleiten und vor allem auch den Rücken stärken will. Was hier als Abenteuer verpackt ist, ist absolut skurril und brutal – zwischen Pulp und Trash kommen so manche Mad Max Vibes auf, doch auch das beschreibt es nicht annähernd gerecht. Die Ausschweifungen der Menschheit werden hier geradezu zelebriert, so dass der letzte Hoffnungsschimmer doch nur ziemlich schwach durchscheint und die beiden Helden fast schon auf einsamen Posten unterwegs sind. Doch so schnell werden die ehrenwerten Ziele nicht aufgegeben und ein actionreicher Kampf, ein grandioses Abenteuer und die beste Unterhaltung überhaupt beginnt!
Sicherlich nichts für schwache Nerven, aber holy – genau nach meinem Geschmack!
Skurril, brutal und absolut gelungen! Mit Post Americana wird der Untergang der USA und die darauf folgenden Konsequenzen schon fast zelebriert, doch ein letzter Hoffnungsschimmer und zwei todesmutige Helden bleiben, um dieses Abenteuer voranzutreiben und für grandiose Unterhaltung zu sorgen – sicherlich nichts für schwache Nerven, aber holy – genau nach meinem Geschmack!
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AUCH REZENSIERT VON: ComicGinger | Phantastik News
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