Rezension | Red Hands von Christopher Golden

Rezension | Red Hands von Christopher Golden

Titel: Red Hands – Tödliche Berührung | Originaltitel: Red Hands | Autor*in: Christopher Golden | Übersetzer*in: Bernd Sambale | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 04.01.2022 | Seitenzahl: 400

Manchmal ist eine Geschichte eine Warnung.
Manchmal kommt die Warnung zu spät.

Ein Auto mäht sich bei der Parade zum 4. Juli durch die Menge. Der Fahrer klettert stolpernd aus dem Auto, streckt die Hände aus … und jeder, den er anfasst, fällt innerhalb von Sekunden tot um. Maeve Sinclair schaut entsetzt zu, wie von ihr geliebte Personen sterben, aber sie will helfen. Doch eine Folge der schrecklichen Vorkommnisse ist, dass Maeve Sinclair nun selbst die Berührung des Todes entwickelt. Sie flieht und erkennt allmählich, dass sie nie wieder einen anderen Menschen berühren können wird.
Wer auch immer der Erste ist, der Maeve Sinclair findet, wird das Geheimnis um ihre tödliche Berührung lüften, und es gibt viele, die für dieses Geheimnis über Leichen gehen würden. Ben Walker, Experte für übernatürliche Wissenschaft, wird damit beauftragt, der Sache auf den Grund zu gehen. Doch Maeve fängt an, eine teuflische Stimme in ihrem Kopf zu hören, und der Drang, das Verlangen … der Hunger danach, einen anderen Menschen zu berühren, wird immer stärker.

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ich bin ein großer Fan von Christopher Golden und habe daher auch dieser Neuerscheinung voller Vorfreude entgegengefiebert!

Ein Albtraum wird wahr

Die Parade zum 4. Juli ist natürlich ein überregionales Event, doch gerade das kleine Örtchen Jericho Falls lässt es sich nicht nehmen hier noch einmal die Gemeinschaft richtig aufblühen zu lassen. So sind eigentlich alle aus der Gemeinde an den Ständen beteiligt und/oder als Besucher unterwegs – schließlich freut man sich hier schon das ganze Jahr drüber drauf.
So auch die Familie Sinclair. Was allerdings niemand ahnen konnte, dass nach dieser Parade ihr aller Leben nicht mehr so sein wird wie vorher.

Ein Amokfahrer bahnt sich seinen Weg durch die Menge und hinterlässt dadurch schon eine Reihe an Toten. Doch als der Wagen zum Stehen kommt, ist das Grauen noch lange nicht vorbei. Der Fahrer, der wie in Trance wirkt macht sich nach dem Aussteigen daran die Menschen in Panik zu berühren und kaum ist dies geschehen, fallen genau diese Menschen tot um.
Maeve Sinclair, dem Schock noch total verfallen, sieht die Gefahr auch für ihre Liebsten immer näher kommen, greift sich einen Baseball Schläger und bereitet diesem Szenario ein Ende.
Doch das Virus, das sich vorher scheinbar nur durch eine Berührung bereits übertragen hat, lässt die junge Überlebenskämpferin nicht sterben, viel eher scheint der Fluch dadurch auf sie übergegangen zu sein und macht alles noch schlimmer…

Ein unglaublich actionreicher und unheilvoller Einstieg, den Christopher Golden hier hinlegt und bereits die Atmosphäre erahnen lässt, die hier auf die Leser*innen wartet.
Wie bei den meisten seiner Werke handelt es sich auch hierbei um eine Mischung aus Horror/Thriller und Mystery – wodurch man nie genau weiß, was einen hier erwarten wird und genau das liebe ich. Christopher Golden beweist sich immer wieder durch schaurige Ideen und interessanten Umsetzungen, die mit Wendungen zu überraschen wissen.

Charaktere, die man ins Herz schließt

Im Horror Genre ist es nicht besonders typisch, dass Charaktere eine besondere Tiefe bekommen und/oder große Sympathieträger werden – umso mehr freue ich mich, wenn der Fokus auch mal auf diesen Aspekt gelegt wird. Die Beschreibungen nehmen den Spannungsmomenten nichts, verhelfen aber dazu, eben ein bisschen mehr mit den Protagonist*innen mitzufiebern.

Auf der einen Seite gibt es Maeve, die mit schlimmen Schuldgefühlen kämpft, aber natürlich auch einfach Angst vor ihrer Zukunft hat, falls es denn eine gibt. Die einzigen zwei Optionen scheinen zu sein, dass sie 1. auf der Hetzjagd erschossen wird, von wütenden Bürger*innen oder irgendeiner Organisation, die etwas vertuschen will oder 2. in einem Labor landet, wo sie wohl ihr restliches Leben verbringen wird. Doch die neue abscheuliche „Gabe“ ist leider nicht alles, hinzu kommen Stimmen in ihrem Kopf und ein unstillbarer Hunger…
Doch die Geschichte erzählt sich aus verschiedenen Perspektiven, so gibt es auch noch Rosa, Maeves Schwester, die gemeinsam mit ihrer Freundin Prija auf der Suche ist. Ebenso Rue, eine Freundin der Familie, die selbst Biologin ist und versucht die Fäden zusammenzubringen und Ben Walker – Soldat und Wissenschaftler und scheinbar sogar so etwas wie ein Spezialist für mysteriöse Fälle, von denen man gar nicht glauben kann, dass sie wahr sind.

Der Großteil der Story spielt nun mitten in den Wäldern, in Folge einer tödlichen Hetzjagd und jeder Menge unbekannter Teilnehmer und switcht ab und zu in die Labore, die scheinbar hinter all dem stecken. Vermutungen stellt man hier viele an, wird immer mal wieder korrigiert und auch zum Schluss werden nicht alle Fragen beantwortet, doch es ist weniger ein offenes Ende, als vielmehr eine Geschichte, die einfach kein Happy End haben kann.
Für mich ein tolles und spannendes Leseabenteuer, wenn es auch für meinen Geschmack noch mehr Schrecken auf Lager hätte haben können, was aber nicht bedeutet, dass es auch in der Hinsicht schon einiges zu bieten hat. So oder so eine große Leseempfehlung von mir, vor allem auch für die coole Printausgabe mit farbigem Buchschnitt!

Das Warten auf Red Hands von Christopher Golden hat sich mehr als nur gelohnt und ich bin echt begeistert von diesem actionreichen Abenteuer. Wenn eine Berührung tödlich wird, es eine schaurige Hetzjagd durch den Wald gibt und ein Albtraum wahrgeworden ist – dann muss dieses Buch einfach eine Leseempfehlung von mir bekommen!

KAUFEN!

AUCH REZENSIERT VON: Phantastik News

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