Rezension | Sleeping Beauties 2

Die mysteriöse Krankheit Aurora hat die gesamte Welt erobert, und alle Frauen – abgesehen von ein paar wenigen, die unter Schlafstörungen leiden – sind in endlosem Schlummer gefangen. Tatsächlich wurde ihr Bewusstsein in eine utopische Traumwelt transportiert, wo sie eine eigene Gesellschaft nach ihren Vorstellungen errichten können. Eine Traumwelt, die sie vielleicht nicht mehr verlassen wollen.

In Dooling, West Virginia, kämpft der Gefängnispsychiater Clint Norcross derweil darum, die Frau namens Eve Black vor immer verzweifelteren Männern zu beschützen. Eve, die einzige Frau, die noch aufwachen kann, hat jedoch ihre eigenen Pläne: einen Test, der weltumspannende Konsequenzen haben könnte.

Stephen und Owen Kings Horror-Roman »Sleeping Beauties« stürmte die Bestsellerlisten, und die grandios umgesetzte Adaption von Rio Youers und Alison Sampson garantiert Gänsehaut ab Seite eins. Was würde passieren, wenn alle Frauen verschwänden? »Sleeping Beauties« liefert eine schauerliche Antwort.

Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Ich bin nicht nur prinzipiell ein großer Fan von Stephen King, sondern auch von der Romanvorlage Sleeping Beauties. Und da ich auch noch Comics liebe, konnte ich mir die Adaption natürlich nicht entgehen lassen.

Schlafkrankheit Aurora

Bereits im Auftakt ist die Schlafkrankheit „Aurora“ ausgebrochen, die die Bevölkerung nicht nur vor ein Rätsel stellt, sondern sie auch in Panik versetzt. Sobald Frauen und Mädchen einschlafen, bildet sich ein Kokon um sie und sie wachen nicht wieder auf. Was die männliche Bevölkerung nicht weiß: sie wandert in eine traumähnliche Welt, in der sie die Gesellschaft neu und ohne Männer aufbauen können.
Ausgeschlossen von diesem Phänomen ist Evie Black, die im Gefängnis von Dooling sitzt. Da die Krankheit sich nicht nur innerhalb der Stadt, sondern mittlerweile weltweit verbreitet, wird der Druck immer höher und es dringt das Gerücht einer Frau nach außen, die nicht nur wieder normal aufwacht, sondern scheinbar auch noch mehr über diese Lage zu wissen scheint.

So wird der Handlungsstrang hier quasi direkt aufgegriffen – auf der einen Seite haben wir die reale Welt, in der die Männer zum Teil um ihre weiblichen Vertrauten trauen und nach Lösungen suchen, zum anderen aber auch einfach nur freidrehen. Der Gefängnispsychologe Clint Norcross hat die Aufgabe Evie zu beschützen und zeitgleich hinter das Geheimnis zu kommen, was immer schwieriger wird…
Auf der anderen Seite gibt es die „Traumwelt“ der Frauen, in der allerdings auch nicht alles so rosig läuft. Schließlich mussten die Betroffenen ihre Partner und Söhne zurücklassen und können nicht einfach nach vorne schauen.

Zeichnung @Alison Sampson | Splitter Verlag

Worauf King Fans gewartet haben

Den meisten Kin Liebhaber*innen wird es so gehen wie mir (oder zumindest jenen, die auch auf Comics stehen) – auf Adoptionen bin ich hier immer unglaublich gespannt.
Die Umsetzung stelle ich mir immer ziemlich schwer vor, denn der Autor ist für seine Detailverliebtheit und dicken Schinken bekannt. Doch das Kreativteam hier hat wirklich große Leistung vollbracht. Die Message hinter dem Buch wird gut transportiert, man hat nicht wirklich das Gefühl, dass einem etwas fehlt und Denkanstöße und Spannung werden auch hier geboten.
Gerade auch, weil ich ein großer Mystery Fan bin, mag ich die Story echt gerne und dass die Reihe mit nur zwei Comicbänden abgeschlossen ist, ist ja auch mal ganz erfrischend.

Leider muss ich aber nach wie vor zugeben, dass ich an den Zeichenstil einfach nicht rankomme. Mir ist er zu grob, zu unästhetisch, er trifft einfach nicht meinen Geschmack, was mir wirklich leid tut, denn was in den Panels aufgegriffen wird, ist eigentlich genau richtig.
Aber so unterscheiden sich die Geschmäcker und auch hier bin ich mir sicher, dass viele begeistert sein werden.

Mit dem zweiten und auch letzten Band der Comicadaption zu „Sleeping Beauties“ überrascht das Kreativteam mal wieder. Trotz unvermeidbarer Abstriche, geht der Message der Story nichts verloren und kommt mit viel Spannung und Denkanstößen. Lediglich das Artwork ist leider nach wie vor nicht meins, aber Geschmäcker sind schließlich unterschiedlich.

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