Rezension | Stephen King’s Creepshow

Willkommen, Freunde des gepflegten Grusels! Willkommen in unserem Kabinett des Zähneklapperns, unserer gemütlichen Ecke des Schreckens, in unserer ganz privaten »Creepshow«! Fünf unheimliche Geschichten haben wir mitgebracht, um sie geneigten Lesern zur Lektüre darzubieten. Es gibt Merkwürdiges und Denkwürdiges, Schauriges und Abscheuliches, Unerhörtes und schier Unvorstellbares zu entdecken. Wonach es eure verwöhnten Augäpfel auch gelüsten mag: Schreiberling Stephen King und Tuschekleckser Bernie Wrightson garantieren beste Unterhaltung!

Mit einem 8-seitigen Nachwort von Sven Jachmann und inklusive eines Kunstdrucks in der Erstauflage

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Ich bin ein unglaublich großer Fan von Stephen King – wie hätte ich hier bitte widerstehen können?

Die unheimlich verrückte Geisterstunde

Die Creepshow Verfilmung selbst ist mir zwar leider bisher verwehrt geblieben, doch durch ein Vorwort von einem Buch von Joe Hill hatte ich schon sehr amüsante Einblicke in den Dreh. Denn dort findet sich nicht nur der junge Sohn vom King wieder, sondern auch der Horror König selbst – spätestens nach diesem Comic, muss ich unbedingt mal die Verfilmung sehen.

Doch auch wer wie ich ein wenig ohne Vorwissen zu diesem Comic greift, bekommt grandiose Unterhaltung geboten!
Die Filme selbst waren übrigens von George A. Romero – quasi DER Schöpfer der modernen Zombies und eine absolute Größe auf seinem Gebiet.
In dem Comic gibt es fünf kleine Storys, die es dafür in sich haben – jeweils präsentiert und erzählt vom Creep selbst, lasst es euch auf keinen Fall entgehen!
Father‘ Day erzählt wohl von einer der grauenhaftesten Familienzusammenkünfte, die man sich überhaupt vorstellen kann und das obwohl der verhasste Vater bereits unter der Erde liegt. Oder vielleicht auch gerade deswegen? Denn genau dort hat er nicht unbedingt vor zu bleiben und stattet seinen „Lieben“ noch einen letzten Besuch ab.
In The Lonesome Death of Jordy Verrill geht es um den gleichnamigen jungen Mann, der „ein Hansdampf und Nichtskönner“ zugleich ist und von einem Meteoriten überrascht wird. Was zuerst wie ein großer Geldsegen scheint, wird Jordy Verrill schnell zum Verhängnis, denn hier wartet eine besonders grüne Überraschung auf ihn…

Zeichnungen @ Bernie Wrightson | Splitter Verlag

Hommage an die Horror-Comics der 1950er Jahre

The Crate offenbart das Geheimnis einer Expedition, die über 140 Jahre her ist und lieber nicht offenbart hätte werden sollen. Doch was tut man nicht für die Flucht aus dem Alltag, gerade wenn man da noch jemanden loswerden möchte? Da erscheint eine mysteriöse Kiste vielleicht als die beste Alternative…
Something to tide you over fällt hingegen direkt mit der Tür ins Haus, wie man so schön sagt. Hier kann man an der Seite von Harry Wentworth erfahren, was einem blüht, wenn man den falschen Menschen ans Bein pisst. Denn schneller als man gucken kann, hat man gerade noch mit der Frau eines anderen Mannes geschlafen und im nächsten Moment befindet man sich bis zum Hals im Sand. Aber ganz manchmal gibt es auch noch einen Weg zurück.
Mit They’re creeping up on you findet dieser Comicband seinen Abschluss. Ein Tyrann in seinem „Schloss“, der sich unbesiegbar fühlt und auf einmal doch ziemlich auf sich allein gestellt ist. Wie war das noch, man erntet, was man sät?

Die Filme stammen zwar aus den 80’er Jahren, nehmen aber wiederum Bezug auf die Comickünste und die Horrorszene der 50’er, was man von der Atmosphäre und den klassischen Aspekten auch sofort aufnimmt. Die Zeichnungen von Bernie Wrightson hier würden generell wahrscheinlich eher weniger meinen Zuspruch finden, doch in dieser Szenerie könnten sie kaum passender sein und sorgen für den ganz bestimmten Flair.
Alles in allem ein ganz grandioser Comic, den ich sehr genossen habe und wärmstens weiterempfehlen kann.

Fans von Stephen King und George A. Romero aufgepasst – mit Creepshow hat der Splitter Verlag nun 5 Stories der bekannten Filme gedruckt und die Zeichnungen von Bernie Wrightson sorgen für die perfekte Atmosphäre!
Für Horror-Kultfans ein klares Muss, aber auch prinzipiell eine ganz große Empfehlung von mir, die man sich nicht entgehen lassen sollte!