Rezension | The Castaways von Lucy Clarke
Titel: The Castaways – Wärst du gerne hier? | Originaltitel: The Castaways | Autor*in: Lucy Clarke | Übersetzer*in: Karin Dufner | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 31.08.2023 | Seitenzahl: 464
Zwei Schwestern, eine Insel und ein tödliches Geheimnis
Lori wacht auf einer wunderschönen, einsamen Insel auf. Glitzerndes blaues Meer, goldene Sonnenuntergänge, dunkelgrüner Urwald. Und dennoch ist es nicht der Urlaub, den sie und ihre Schwester Erin geplant haben. Denn neben einem Flugzeugwrack steht ein Fremder, ein zweiter Mann ritzt mit einem Messer die Anzahl der Toten in den Stamm einer Palme. Andere beobachten Lori über die Flammen eines Lagerfeuers hinweg – und jeder einzelne verschweigt eine Geschichte und hütet Geheimnisse. Während Erin zu Hause in London denkt, ihre Schwester für immer verloren zu haben, gerät diese auf der Insel in höchste Gefahr …
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Nachdem mich Lucy Clarke schon einmal begeistern konnte, war ich auch dieses Mal gespannt – gerade, weil die Story so spannend klang!
Neuauflage & neuer Titel
Die meisten leser*innen sind sicherlich aufmerksamer als ich, doch für alle, denen das gleiche passieren könnte: Bei „The Castaways“ handelt es sich um eine Neuauflage, denn das Buch ist bereits unter dem Titel „Der Ozean unserer Erinnerung“ erschienen. Das ist mir vor allem deshalb relativ früh, wenn auch nicht früh genug, aufgefallen, da ich den Anfang schon mal als Hörbuch begonnen hatte.
So hatte ich mich kurz ein wenig darüber geärgert, weil ich finde, dass man das auch entsprechend kennzeichnen kann, danach aber einfach die Chance gesehen, nun endlich diese Geschichte auch zu beenden. Denn der Anfang hatte mir damals schon gut gefallen, ich bin nur leider ein kleiner Schussel, was Hörbücher angeht.
Die Schwestern Lori und Erin planen einen Traumurlaub auf den Fidschi-Inseln, auch wenn man ehrlicher Weise gestehen muss, dass der Urlaub auch eine kleine Flucht ist. Aber wieso auch nicht? Nur geraten die beiden jungen Frauen einen Abend vor dem Abflug in einen Streit, wodurch letztendlich nur Lori ins Flugzeug steigt, was größere Konsequenzen mit sich bringt, als die beiden sich jemals hätten ausmalen können. Denn der Flug FJ209 stürzt ab und ist wie vom Erdboden verschwunden.
Zwei Leben, zwei Perspektiven
So tragisch diese Story natürlich auch ist, muss ich gestehen, dass mich auch total angefixt hat. Lucy Clarke erzählt die Geschichten aus zwei Perspektiven, nur dass sie dabei auch noch einen äußerst interessanten Zeitfaktor mit einbaut. Lori berichtet in ihren Kapitel von Damals, nach dem Flugzeugabsturz und Erin aus dem Jetzt, fast zwei Jahre nach dem Absturz, wo eigentlich schon jede Hoffnung vergebens ist. Nur kann sie sich dies einfach nicht eingestehen und als auf einmal der Pilot Mike Brass auftaucht, lässt sie alles stehen und liegen, um sich selbst auf die Suche zu machen.
Natürlich ist es nicht die innovativste Geschichte, die man je gelesen hat und hätte vielleicht auch noch ein bisschen Luft nach oben – aber wisst ihr was? Ich konnte das Buch irgendwann einfach nicht mehr aus der Hand legen. Lori, die mit den letzten Überlebenden aus dem Flugzeug versucht auf der Insel zu überleben und endlich Rettung zu finden und Erin zwei Jahre später, die sich sehnlichst an die Hoffnung klammert, endlich ihre Schwester zu finden – dabei ist man sich nie sicher, wie das Ganze irgendwann zusammenlaufen könnte, weil Loris Geschichte soweit in der Vergangenheit liegt. Die Situation dort wurde immer brenzliger, aber ist vielleicht doch noch ein Wunder geschehen?
So war das Buch für mich ein klassischer Pageturner und auch die Auflösung hat mir echt gut gefallen – also greift zu!
Mit der Neuauflage von „Der Ozean unserer Erinnerung“ habe auch ich nun endlich den Pageturner von Lucy Clarke gelesen und konnte das Buch wahrlich nicht mehr aus der Hand legen. Zwei Schwestern, eine Insel und ein tödliches Geheimnis – eine große Leseempfehlung von mir!
KAUFEN!
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