Rezension | The Divine von Asaf Hanuka, Boaz Lavie & Tomer Hanuka
Titel: The Divine | Autor: Boaz Lavie | Übersetzer: Sarah Weissbeck | Illustrator: Asaf & Tomer Hanuka | Verlag: Cross Cult | Erscheinungsdatum: 25.05.2016 | Seitenzahl: 160
Der ehemalige Sprengstoffexperte Mark befindet sich in seinem Leben in einer Sackgasse: Er lebt mit seiner schwangeren Freundin in Texas und hat einen unbefriedigenden Job. Eines Tages erhält er von seinem Freund Jason einen Anruf mit einem lukrativen, militärischen Angebot. Er nimmt an und muss nach Quanlom – einem obskuren südostasiatischen Land, beschmutzt durch einen bösartigen Bürgerkrieg.
Dort angekommen, realisiert er, dass ihm Schlimmeres bevorsteht, als er sich hätte ausmalen können. Denn Quanlom ist ein Ort, der gleichermaßen von Landminen als auch alter Geister besetzt ist. Nun müssen die beiden Männer sich genau überlegen, wen sie als Verbündete wählen, im Kampf um das Überleben.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare!
The Divine stand schon länger auf meiner Wunschliste und als mir der Comic vom Verlag selbst ans Herz gelegt wurde, bin ich einfach nicht mehr drumherum gekommen.
Grausam und faszinierend
Den Klappentext habe ich schon längst wieder vergessen, als ich zu dem Comic gegriffen habe und bin dadurch ziemlich unvoreingenommen an The Divine herangegangen. Bereits nach den ersten Seiten wurde aber klar, dass hier nicht nur eine ziemlich spezielle, sondern vor allem auch eine sehr grausame Geschichte auf einen wartet.
Dennoch war ich eine Weile im Ungewissen, was als nächstes kommen wird – wo führt diese Geschichte hin? Mark und Jason könnten unterschiedlicher nicht sein. Mark scheint sehr bedächtig und wählt seinen Weg einzig und allein, um seiner Frau mehr bieten zu können. Jason hingegen scheint einen ganz besonderen Gefallen an außergewöhnlichen Expeditionen gefunden zu haben. Allein diese Unterschiede sorgen schon für die ersten Auseinandersetzungen.
Ein erschreckender Ursprung
Die meisten tragischen Geschichten finden irgendwo ihren Ursprung, bei The Divine führen die erschreckenden Wurzeln zurück zu den Htoo Zwillingen, die damals eine Guerillagruppe gegen die Militärregierung in Birma führten. Das ganze sorgt dafür, dass die Geschichte noch einmal wesentlich tiefer sackt und auch einen ordentlichen Nachklang hinterlässt, der so schnell nicht wieder verfliegt.
Doch unabhängig von diesem direkten Bild ist es im Allgemeinen die Thematik von Kindersoldaten, die für einen großen Schrecken sorgen. Trotz der Fantasyelemente und der eigenen Interpretation der Künstler scheint das alles gar nicht so unrealistisch. Die Geschichte sorgt für einen ganz besonderen Sog, dem man sich einfach nicht mehr entziehen kann.
Und auch, wenn ich schon allein vor der Story von Boaz Lavie meinen Hut ziehen möchte, so sind es auch die Zeichnungen von Asaf und Tomer Hanuka, die für eine ganz eigene Atmosphäre sorgen und der Geschichte ihre Aussagekraft verleihen. Ein grandioses Zusammenspiel, das mir so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen wird.
The Divine hat mich sprachlos zurückgelassen. Boaz Lavie hat eine faszinierende Geschichte erschaffen, die einen erschreckenden Ursprung hat und für einen gewaltigen Nachklang sorgt. Nicht zuletzt die beeindruckenden Zeichnungen von Asaf & Tomer Hanuka vollenden dieses Meisterwerk.
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