Rezension | The Loop von Ben Oliver

Rezension | The Loop von Ben Oliver

Titel: The Loop – Das Ende der Menschlichkeit | Originaltitel: The Loop 1 | Autor: Ben Oliver | Übersetzer: Birgit Niehaus | Verlag: Carlsen | Erscheinungsdatum: 01.10.2020 | Seitenzahl: 400 | Altersempfehlung: ab 16

Jeder Tag im Loop ist die Hölle. Seit zwei Jahren sitzt Luke im Hightech-Jugendgefängnis und wartet auf seine Exekution. Eingesperrt in einer dunklen Zelle, lässt er einmal am Tag die schmerzhafte Energie-Ernte über sich ergehen, die ihm jegliche Kraft raubt. Die immergleiche Routine zerrt an seinen Nerven – bis sich alles ändert. Wachen verschwinden, Insassen nehmen sich das Leben, ein Ausbruch aus dem Loop scheint nun möglich. Doch Gerüchten zufolge kursiert draußen ein Virus, das Menschen in Killermaschinen verwandelt. Und plötzlich ist ungewiss, wo die größere Gefahr lauert …

Düster, brutal und spannend von der ersten bis zur letzten Seite – ein dystopischer Thriller, der nicht mehr aus der Hand zu legen ist.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl ich bereits vom englischen Original ein paar begeisterte Leserstimmen vernommen hatte, waren meine Erwartungen an das Buch gar nicht so groß, ich wollte mich einfach überraschen lassen – und genau das hat das Buch auch geschafft!

Rasanter Einstieg

Natürlich müssen sich die meisten Geschichten erst entwickeln und um das ganze Ausmaß einer Story und dem Worldbuilding greifen zu können, macht das auf jeden Fall auch Sinn. Dennoch liebe ich es, wenn wie in The Loop das Tempo von der ersten Seite an angezogen wird und man das Gefühl hat, sofort mittendrin zu sein, kaum zum Loftholen zu kommen und von der Spannung, wie auch der Handlung überrollt wird.
Trotzdem braucht man hier keine Angst zu haben, der Handlung nicht folgen zu können, es ist nur eben so, dass sich viele Dinge erst klären, wenn sie auch wirklich aufkommen. Das ist gerade deshalb ganz passend, weil die Insassen im Loop teilweise selbst schon so lange von der Außenwelt abgeschnitten sind, dass sie gar nicht so genau wissen, was sich außerhalb abspielt.

Ben Oliver hat hier eine Welt geschaffen, die zwar größtenteils fiktive Aspekte enthält, aber zeitgleich auch nicht allzu unrealistisch wirken. Natürlich ist das ein krasses Ausmaß, aber eben irgendwie irgendwo auch vorstellbar – wenn ich darauf allerdings auch gerne verzichten würde!
So gibt es Menschen mit und ohne Modifikationen, wer hier im Vorteil ist, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Auch hier regiert natürlich Fortschritt und Geld.
Der Loop kommt dann zum Einsatz, wenn sich die Menschen der neuen Ordnung nicht fügen und so eben auf eine andere Art und Weise ihren Teil zur Gesellschaft beitragen können – spätestens an dieser Stelle wird klar, wieso die Leseempfehlung ein wenig weiter oben angesetzt ist, denn das hier ist nichts für schwache Nerven.

Wie viel hätlst du aus?

Nicht nur die neue Gesellschaftsform an sich fordert einiges, sondern vor allem der Loop von seinen Insassen. Hier darf man nicht vergessen,w ie jung diese teilweise sind und dennoch wird da kein Halt gemacht. Ich kann absolut nachvollziehen, wenn es manchen einfach zu krass ist, mich persönlich hat aber genau das so sehr angesprochen. Nicht, weil ich da irgendwie gemein veranlagt wäre, sondern weil ich gerne auch mal etwas lese, was nicht so „weichgewaschen“ ist und das ist bei Ben Oliver wohl gar nichts.

Die Kapitel sind in Tagen aufgeteilt und zeigen die Zeit, die Luke bisher im Loop verbracht hat, bzw. was danach kommt. Allein der Schrecken, der in den Mauern selbst herrscht ist schon der Wahnsinn, doch außerhalb scheint alles aus den Fugen zu geraten und so findet man sich in stets neuen gefährlichen Situationen wieder und weiß nie so recht, was auf einen zukommt und wie man damit am besten umgehen soll.

The Loop ist lediglich der Auftakt einer Reihe, die ihren Lesern mit Sicherheit noch viele weitere spannende Lesestunden bieten wird. Mir hat der Anfang wahnsinnig gut gefallen und auch die ersten Entwicklungen. Zum Ende hin kamen ein paar Aspekte mit dazu, die auf jeden Fall auch gut waren, mir hat nur einfach die vorherige Richtung ein bisschen besser gefallen. So oder so bleibt es aber wahnsinnig spannend und ich kann es kaum erwarten, den nächsten Band in den Händen halten zu dürfen.

Mit The Loop legt Ben Oliver einen unglaublich spannungsgeladenen Dystopie-Thriller hin, der es in sich hat! Hier wird definitiv nichts beschönigt und kein Blatt vor den Mund genommen, dafür hängt man aber auch wie gebannt an jeder einzelnen Seite und kann sich gar nicht mehr lösen. Zum Ende hin hat die Geschichte zwar eine Richtung angenommen, die nicht ganz so sehr meinen Geschmack getroffen hat wie der Anfang, dennoch kann ich hier eine uneingeschränkte Leseempfehlung vergeben!

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