Rezension | The Mayflower Apocalypse von La Delic

Rezension | The Mayflower Apocalypse von La Delic

Titel: The Mayflower Apocalypse | Autor*in: La Delic | Verlag: tredition | Erscheinungsdatum: 16.03.2023 | Seitenzahl: 520 (Printausgabe)

THE MAYFLOWER APOCALYPSE

Wenn ein fremdartiges Mutagen den Alltag der Menschheit bestimmt und das Schicksal drei junger, völlig unterschiedlicher Individuen kometenhaft aufeinanderprallt, ja dann droht die Apokalypse.
Eines gemütlichen Nachmittags stellt Juicy eine erschreckende Veränderung an ihrer Mutter fest und sieht sich gezwungen, diese in ein Black House, einer Auffangstation für am LA3 erkrankte Patientinnen unterzubringen, doch vorher hat sie noch eine wichtige Mission zu erfüllen.

Patric, ein ambitionierter Mann, dessen groß gelebte Träume und Wünsche ihm eine bessere Zukunft bescheren sollen, muss lernen, über seine eigenen Grenzen hinauszuwachsen. Ist Wohlstand und Anerkennung wirklich schon alles im Leben?

Hannah, so wild und ungestüm wie der Wind. Gefangen in so vielerlei Hinsicht, möchte sich nicht in das eng geschnürte Korsett der Gesellschaft zwängen lassen, vergisst aber dabei hin und wieder, wer der wahre eigentliche Feind ist.

Wird es ihnen gelingen, den Planeten Erde vor der totalen Zerstörung zu retten, oder wird ihnen Faktor X einen Strich durch die Rechnung machen? Und sind sie imstande, die todbringende Krankheit einzudämmen, bevor sie sich über den gesamten Globus verbreitet?

Vielen Dank an die Autorin für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Für mich ist es nicht das erste Werk der Autorin und so habe ich mich gleich umso mehr gefreut – gerade auch, weil schon der Klappentext genau meinen Geschmack getroffen hat!

Apocalypse now

Ich liebe dieses Genre und auch das Setting, dass dieses mit sich bringt. Auf der einen Seite klingt das immer ziemlich gemein, weil sind wir ehrlich – um die Menschheit sieht es spätestens dann einfach nicht mehr gut aus, aber ich feier es einfach. So habe ich mich hier ganz besonders bei der Ankündigung gefreut. Nachdem ein fremdartiges Mutagen durch die Menschheit wütet, scheint das Ende immer näher zu rücken. Dieses kann man zwar noch in unterschiedliche Stufen einordnen, doch die Chancen sehen definitiv nicht gut aus. Doch nicht nur für die Betroffenen ist dies tödlich, sondern auch für ihre Mitmenschen, denn die Genmutationen verleihen außerordentliche Kräfte, die die Erkrankten dann allerdings ziemlich aggressiv und unkontrolliert einsetzen.

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt und so trifft man auf Juicy, die leider direkt die Erkrankung von ihrer Mutter erlebt, die dadurch in ein Black House muss. Dort werden alle LA3 Infizierten untergebracht und isoliert, ein Schritt, der alles andere als leicht ist und viel fordert.
Patric und Hannah kommen aus komplett anderen Lebensrealitäten, haben aber nun auch die Herausforderung, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wo der eine an seinen festen Strukturen festhalten will, versucht die andere bitterlich genau diese zu zerbrechen.
Eine richtig gelungene Mischung und alle auf ihre Art unglaublich authentisch beschrieben, sodass ich mit allen mitfühlen konnte, auch wenn es manchmal ganz andere Vorstellungen waren, als meine eigenen.

Wirklich starkes Gesamtpaket

Es hört sich immer ein wenig negativ an, wenn man davon erzählt, dass Autor*innen sich stark entwickelt haben, als wenn die Werke davor nicht gut gewesen wären, doch das will ich damit (zumindest in diesem Fall) überhaupt nicht sagen. La Delic konnte mich auch vorher schon mit ihren Ideen catchen und den Geschichten unterhalten. Doch hier trifft einfach so vieles aufeinander. Die Grundidee, die genau meins ist und einen nerdigen Touch mit sich bringt. Doch auch der Weltenbau, die Charaktergestaltung haben es mir echt angetan. Dazu hat sich die Geschichte für mich auch wie für ein etwas älteres Publikum gelesen, da einige Faktoren auch einfach brutal sind – doch auch das gibt Pluspunkte bei mir. Die Geschichte weiß von Beginn an mit ihrem Spannungsaufbau zu punkten und der Schreibstil nimmt einen einfach mit, als einfach: yes!

Doch es geht nicht nur um Unterhaltung und Action, auch viele gesellschaftliche Faktoren werden mit eingearbeitet, sodass die Geschichte nicht zuletzt auch einen sehr feministischen Vibe hat, was mir sehr gefallen hat. Denn das ist nun einmal unsere Realität. Da ist nichts gekünzelt, wenn Missstände aufgezeigt werden, viel eher ist es enorm wichtig, diesen auch eine Plattform zu geben.
Die Entwicklung und die Zerreißproben der Charaktere zu verfolgen hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht und so einige Überraschungen und unerwartete Wendungen haben dann noch den Rest dazu getan. Eine Story, die sich nicht nur sehen lassen kann, sondern eine, die auch in dem Genre echt punkten kann!

Eine Apokalypse, die es in sich hat und neben tragischen Faktoren, zeitgleich auch mit unglaublich viel Spannung, Witz und Anregungen punktet. Mir haben die Charaktere echt gut gefallen und auch die Entwicklung zu verfolgen hat Spaß gemacht. Außerdem gab es so manche Überraschungen, der Autorin, die das ganze Bild noch abgerundet haben – eine klare Leseempfehlung von mir!

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