Rezension | Vier Jahre von Carin Gerhardsen
Titel: Vier Jahre | Originaltitel: Det som göms i snö | Autor: Carin Gerhardsen | Übersetzer: Nike Karen Müller | Verlag: Heyne | Erscheinungsdatum: 04.11.2019 | Seitenzahl: 400
Winter 2014: Gotland ist bedeckt von einer dicken Schicht Schnee. Eine junge Frau steigt bei einem fremden Mann ins Auto, auf der anderen Seite der Stadt macht sich ein Liebespaar auf den Weg zu einem heimlichen Treffen. Kurze Zeit später wird die Stille der schwedischen Wälder zerrissen von zwei kollidierenden Autos. Ein Unfall, der nicht nur einem Mann das Leben kostet, sondern auch verheerende Folgen für alle Beteiligten hat … Doch das Schlimmste daran: Unter der Eisschicht liegt eine Wahrheit begraben, die erst Jahre später an die Oberfläche drängt.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Obwohl mich das Buch zwar neugierig gestimmt hatte, waren meine Erwartungen nicht allzu hoch. Umso mehr wurde ich überrascht!
Auf jeder Seite eine Überraschung
Ich denke, dass die meisten Thriller und Krimi Leser das genau kennen: man versucht sich schnell ein Bild zu verschaffen und „ermittelt“ selbst. Man stellt seine Theorien auf, überlegt, wer der der Täter sein konnte und wie sein Motiv war. So erging es mir auch hier, doch selten konnte mich eine Autorin so hinters Licht führen. Carin Gerhardsen hat mich einfach immer wieder überrascht und all meine Überlegungen über Bord geworfen. Und selten hat mir genau das solch einen Spaß bereitet!
Die Geschichte wird nicht nur in verschiedenen Zeiten erzählt, sondern auch aus verschiedenen Perspektiven. Den Überblick verliert man aber dennoch nicht, da zum einen alles sehr gut durch strukturiert ist, die Charaktere aber auch so individuell gestaltet sind, dass man schnell die Rollen tauscht. Ich mochte die einzelnen Charakteren mit all ihren Ecken und Kanten wahnsinnig gern. Selbst die, die man eigentlich nicht mag, hatten etwas faszinierendes.
Perfekter Abschluss
Wenn ich ganz ehrlich bin, fällt mir kaum ein Ende von einem Thriller ein. Meistens gibt es drei Optionen: a) alle sterben b) die meisten sterben c) keiner stirbt. Was drumherum passiert, steht selten im Fokus. Was auch gar nicht schlimm sein muss! Dennoch war ich genau dadurch umso begeisterter von Vier Jahre. Die ganze Geschichte war so unglaublich gut durchdacht, eine Mischung aus Krimi und Thriller, die stetige Spannung, endlich hinter das Geheimnis zu kommen.
Natürlich kann ich jetzt den Plottwist nicht verraten und keine Angst, ich will auch in keinem Punkt spoilern. Aber wie zum Schluss alles zueinander gefunden hat, der Titel des Buches zur Geschichte steht – wie die Charaktere sich entwickelt und gekämpft haben, einfach grandios. Normalerweise hab ich es gern, wenn es in diesem Genre ein wenig blutiger abläuft, aber hier war alles einfach richtig gut aufeinander abgestimmt. Top – gerne mehr davon!
Carin Gerhardsen konnte mich mit Vier Jahre nicht nur überraschen, sondern vor allem auch begeistern. Die Geschichte hat sich stetig weiterentwickelt, ich wurde immer wieder überrascht und selten hat es ein Buch geschafft, mich so sehr mit seiner durchdachten Handlung und einem so grandiosen Ende zu begeistern!
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