The Boys | Serie vs. Comic

The Boys | Serie vs. Comic

Als ich auf die Serie zu The Boys gestoßen bin, war mein Interesse sofort geweckt. Doch wie es sich oft bei kleinen Nerds verhält, musste dann natürlich auch der Comic her, auf dem die Serie basiert. Doch was lohnt sich mehr?

GNADENLOS GEGEN PERVERSE AUS STAHL

Superhelden beschützen die Welt mit ihren übermenschlichen Kräften – und hinterlassen dabei eine Spur aus menschlichen Kollateralschäden. Richtig übel wird es außerdem, wenn die von ihrer eigenen Macht korrumpierten Supermänner und Superstars das Gefühl haben, sich alles herausnehmen und im Grunde mit jedem perversen Scheiß durchkommen zu können. Wer soll die Menschheit vor den mächtigsten Arschlöchern der Erde beschützen, wenn diese mal wieder über die Stränge schlagen? Natürlich Butcher und seine krasse CIA-Einsatzgruppe The Boys, die den überheblichen Pissern aus Stahl den Kampf ansagen…

Sex Gewalt und völlig enthemmte Superhelden! Der erste gnadenlose Hardcover-Sammelband der tabulosen, für den Eisner Award nominierten Hit-Serie THE BOYS, geschrieben von Superstar Garth Ennis (Precher, Crossed) und mit den Zeichnungen von Darick Robertson (Transmetropolitan) und Peter Snejbjerg (A good Somewhere).

Wie ich darauf gestoßen bin

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Comic Reihe bis vor kurzem total an mir vorbeigegangen ist. Es war tatsächlich der Trailer, auf den ich gestoßen bin und der sofort mein Interesse geweckt hat. Selbst mein Partner hat mich schon darauf angesprochen und meinte na das ist doch genau dein Ding.
Gesagt, getan lief auch schon die erste Folge, parallel habe ich mich dann zu den Comics schlau gemacht und sogar den ersten Band der Gnadenlos-Edition vom Verlag als Rezensionsexemplar gestellt bekommen.

Der erste Eindruck

Wir sind uns alle einig: der erste Eindruck zählt! Und auch, wenn ich die Serie anfänglich ein wenig überzogen fand, hat sie mir doch nach und nach immer mehr gefallen. Dass einige Zuschauer allerdings hier schon auf ihre Grenzen gestoßen sind, kann ich durchaus nachvollziehen.
Es geht um eine Welt, in der Superhelden zum Alltag zählen. Allerdings nicht so, wie man im ersten Moment vielleicht vermuten könnte – hinter dem Ganzen steckt ein großer Konzern und die sogenannten Superhelden leben in Saus und Braus, Kollateralschäden kommen halt mal vor. Quasi unantastbar ziehen diese nun ihr Ding durch und die Masche erinnert wesentlich eher an einen schrägen Marketingstil, als an die Helden unserer Kindheit.

Viel eher liegt der Fokus der Geschichte auf den Abgründen der Menschheit und dementsprechend gestalten sich auch Comic und Serie. Es geht um Gewalt und Sex und das ohne Beschönigungen. Wer zart besaitet ist, oder auch einfach generell ein Problem mit diesen Darstellungen hat, sollte also von beidem lieber die Finger lassen. Wer sich erst einmal heranwagen möchte, dem empfehle ich eher die Serie, da sie in meinen Augen noch wesentlich „leichter“ gestaltet ist. Die Charaktere sind, zumindest teilweise, wesentlich sympathischer aufgebaut und der Handlungsstrang ist auch bei weitem einfacher zu verfolgen.
Natürlich gibt es Unterschiede, aber das ist einfach immer so. Die Comicvorlage ist allerdings von Garth Ennis gestaltet und wer mir sehr intensiv folgt, hat vielleicht schon gemerkt, dass der Herr nicht zu meinen Lieblingen zählt. Die Ideen dieses Mannes sind mehr als nur erstaunlich und treffen auf jeden Fall meinen Geschmack, in der Umsetzung und vor allem im Schreibstil und Aufbau seiner Storys kann er mich dann leider eher weniger begeistern.

Und so skurril das auch scheinen mag, so hat mich Comic wie Serie dennoch begeistert! Es ist einfach mal etwas anderes und die Geschichte beschäftigt sich mit einem Szenario, das man vorher so noch nicht durchgespielt hat. Die Zeichnungen von Darick Robertson sagen einfach mehr als tausend Worte, wenn sie auch teilweise wirklich sehr verstörend sind. So könnten sie dennoch nicht besser zu dieser abgefahrenen Story passen. In der Serie hat es mir dafür teilweise der Cast einfach unglaublich angetan und in meinen Augen noch einmal ein wenig gepusht.

The Boys ist im wahrsten Sinne eine wirklich abgefuckte Story, die wesentlich schwerer im Magen liegt, als man anfänglich vermuten könnte. Garth Ennis hat hier ein tabuloses Szenario voller Gewalt und Sex geschaffen, bei dem einem wirklich die Ohren schlackern – wo Darick Robertson im Comic mit seinen Zeichnungen begeistert, hat mich in der Serie dafür der Cast sehr angesprochen. So oder so sollte man sich der Story erst einmal vorsichtig nähern, wenn die Serie in meinen Augen auch wesentlich seichter ist.

WEITERE BEITRÄGE: Vincisblog | Teilzeithelden | Bizzaro World

2 comments found

  1. Liebe Jill, ich habe mal in die Serie rein geschaut. Mein Freund hatte sie empfohlen bekommen und er wollte sie unbedingt sehen. Da er so ziemlich alles mit mir schaut, was ich gerne schauen möchte, habe ich mich dann auch überreden lassen und habe schnell festgestellt, dass das so gar nichts für mich ist. In meinen Augen leider absoluter Schrott.

    Ich bin zwar nicht zart besaitet, aber für mich hatte das alles weder Hand noch Fuß. Mein Freund hingegen war begeistert und hat sich die erste Staffel komplett innerhalb eines Wochenendes angesehen 😀 so unterschiedlich sind die Geschmäcker manchmal. Jetzt weiß ich zumindest, dass ich besser auch die Finger von den Comics lasse!

    Ein toller Beitrag.

    Liebste Grüße
    Ivy

    1. Liebe Ivy,

      das kann ich vollkommen verstehen! Die Serie ist auch wirklich sehr eigen und wenn man damit nichts anfangen kann, dann kann ich das nachempfinden, haha.
      Aber cool, dass sie deinem Freund gefallen hat!

      Liebste Grüße
      Jill

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