Buchspecial Margaret Atwood | Buchvorstellung – Alias Grace & Der blinde Mörder
Herzlich Willkommen zum zweiten Tag unseres Buchspecials zu Margaret Atwood!
Heute erwarten euch gleich zwei Buchvorstellungen der Autorin, Alias Grace & Der blinde Mörder – für mich persönlich die ersten Werke der Autorin.
Außerdem habt ihr auch hier die Möglichkeit eure Chance für unser Überraschungspaket, das vom Piper Verlag und dem Büchermagazin gesponsort wurde, zu ergattern.
TOURPLAN
Montag, 25.06.18
Wer ist eigentlich Margaret Atwood? | Yvonnes Bücherecke
Dienstag, 26.06.18
Buchvorstellung: Alias Grace & Der blinde Mörder | Letterheart
Mittwoch, 27.06.18
Buchvorstellung: Oryx & Crake & Das Herz kommt zuletzt | Yvonnes Bücherecke
Donnerstag, 28.06.18
Reading Guide – Welches Buch passt zu mir? | Letterheart
Freitag, 29.06.18
Planung des gemeinsamen Lesewochenendes | Yvonnes Bücherecke & Letterheart
Titel: Alias Grace | Originaltitel: Alias Grace | Autor: Margaret Atwood | Übersetzer: Brigitte Walitzek | Verlag: Piper | Erscheinungstermin: 02.10.2017 | Seitenzahl: 624
Toronto, 1843: Das junge Dienstmädchen Grace wird mit sechzehn des Doppelmordes an ihren Arbeitgebern schuldig gesprochen. In letzter Sekunde wandelt das Gericht ihr Todesurteil in eine lebenslange Gefängnisstrafe um. Sie verbringt Jahre hinter Gittern, bis man sie schließlich entlässt. Im Haushalt des Anstaltdirektors begegnet sie dem Nervenarzt Simon, der ihrer Geschichte auf den Grund gehen will: Ist Grace eine gemeingefährliche Verbrecherin oder unschuldig? Margaret Atwood hat einen Roman von hypnotischer Spannung geschrieben, der die Geschichte einer realen Gestalt, einer der berüchtigtsten Frauen Kanadas erzählt.
Es hat etwas von einer kleinen Zeitreise – auf zum Toronto des 19. Jahrhunderts!
Allerdings sollte man sich diesen Ausflug nicht zu spaßig vorstellen, es gibt genügend Sitten und Bräuche, von denen ich unglaublich froh bin, sie in der heutigen Zeit nicht mehr zu kennen. Doch gerade was Straftaten und deren Konsequenzen angeht, bekommt man hier noch einmal etwas ganz anderes vorserviert.
Dass die Emanzipation noch nicht wirklich fortgeschritten ist, muss wohl nicht erwähnt werden und so hat die Geschichte auch schon fast ihren Anfang genommen…
Wenn ich gehorsam genug und still genug bin, lassen sie mich vielleicht irgendwann gehen; aber es ist nicht leicht, still und gehorsam zu sein, es ist, als hinge man am Rand einer Brücke, von der man heruntergefallen ist; man scheint sich nicht zu bewegen, man baumelt einfach nur da, und doch raubt es einem die Kraft.
Ein ruhiger und detailreicher Spannungsaufbau, der es in sich hat. Undurchschaubare Charaktere und erschreckende Wendungen, die den Leser verunsichern und an der eigenen Einschätzung zweifeln lassen.
Ein klares Beispiel dafür, dass nicht immer alles so einfach ist, wie es vielleicht auf den ersten Blick zu sein scheint.
Außerdem gibt es mittlerweile auch schon eine Serie zu Alias Grace auf Netflix!
Titel: Der blinde Mörder | Originaltitel: The Blind Assassin | Autor: Margaret Atwood | Übersetzer: Brigitte Walitzek | Verlag: Piper | Erscheinungstermin: 02.10.2017 | Seitenzahl: 704
Kanada, in den 1930er Jahren: Laura, fünfzehnjährige Tochter eines Fabrikanten, verfällt einem Gewerkschaftsagitator. Doch auch für ihre Schwester Iris verkörpert er das romantische Ideal eines Mannes. Als Laura einige Jahre später von seinem Tod erfährt, begeht sie Selbstmord. Zurück bleibt ein Manuskript mit dem Titel „Der blinde Mörder“, das Laura postum berühmt macht. Aber ist sie wirklich die Autorin? Iris versucht Jahre später, sich rückblickend Klarheit über die Geschehnisse zu verschaffen.
Ein Leben zweier Schwestern, das so ähnlich beginnt, wie es danach auch auseinandergeht.
Welch unterschiedliche Wege eingeschlagen werden können und wie sehr unsere Entscheidungen zu unserem Lebenswandel beitragen. Eine Geschichte über Liebe und Hoffnung, aber auch über Verlust und Einsamkeit.
Auch hier beweist sich Margaret Atwood wieder durch Authentizität und Einfühlungsvermögen, wodurch eine Geschichte entsteht, die nicht nur die Gesellschaft, sondern auch das Leben selbst anzweifelt.
Sie hatten beide beschlossen, dass Richard der Mann der Zukunft war und dass die Frau, die hinter ihm stand – hatte nicht jeder erfolgreiche Mann eine solche Frau? – , sie war.
Ich war es bestimmt nicht. Unsere Rollen waren inzwischen klar: das heißt, Winifred waren sie schon immer klar gewesen, aber allmählich wurden sie auch mir klar. Sie war für Richard unerlässlich, ich konnte jederzeit ersetzt werden. Meine Aufgabe bestand darin, die Beine breit zu machen und den Mund zu halten.
Falls das brutal klingt, so war es das auch. Aber es war nichts weiter Ungewöhnliches.
Wer ein rasantes Leseabenteuer sucht, ist hiermit wahrscheinlich nicht ganz recht bedient, allerdings geht diese Geschichte in die Tiefe, wie nicht jeder Autor es vermag. Zwei Schwestern, die sich so nah sind und doch durch unzählige Geheimnisse getrennt sind – eine Geschichte, die bewegt.
Gewinnspielfrage:
Könnt ihr mit gesellschaftskritischen Romanen etwas anfangen? Gerade wenn von der Atmosphäre eher eine ruhige, langsam aufbauende Spannung ausgeht?
Mehr Informationen zum Gewinnspiel und den Teilnahmebedingungen erfahrt ihr HIER.
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