Bundle-Rezension | Gotham City Monsters, Batman: Kreatur der Nacht & Harley Quinn und Poison Ivy
Da sich mal wieder ein paar gelesene Comics angesammelt haben, gibt es eine kleine Bundle-Rezension für euch. Von monströsen Helden, einer finsteren Fledermaus-Fantasie und zwei außergewöhnlichen Freundinnen auf der Flucht.
Gotham City Monsters
Titel: Gotham City Monsters | Autor: Steve Orlando | Übersetzer: Carolin Hidalgo | Illustrator: Amancay Nahuelpan | Verlag: Panini | Erscheinungsdatum: 11.08.2020 | Seitenzahl: 148 | Storys: Gotham City Monsters 1-6
Monstertown ist der Stadtteil von Gotham City, wo die echten Monster und Ungeheuer leben. Hier rekrutiert Superagent Frankenstein Alligatormann Killer Croc, den Vampir Andrew Bennett sowie die Superkriminellen Orca und Lady Clayface, um sich einer Gefahr zu stellen, die die ganze Welt bedroht. Doch wo sind die echten Helden wie Batwoman?
Die komplette US-Miniserie als deutsche Erstveröffentlichung in einem Band!
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Ich liebe DC und ich liebe Monster. Auch, wenn Suicide Squad für vioele Fans ein rotes Tuch ist, hatte ich mich schon allein deshalb wahnsinnig gefreut, dass viele von diesen super coolen Charakteren es auf die Leinwand schaffen. So konnte ich um Gotham City Monsters einfach nicht drumherum – ich hatte zwar inhaltlich gesehen keine allzu großen Erwartungen, habe mich aber auf gute Unterhaltung gefreut. Und was soll ich sagen? Die wird hier mehr als nur geboten!
Willkommen in Monstertown – denn auch, wenn Gotham generell schon düster erscheint, leben hier die Verstoßenen und Zurückgezogenen, die in der „normalen“ Welt keinen Halt finden oder bekommen.
Egal, ob Superagent Frankenstein, Killer Croc (mein Favorit), Orca oder auch etwas bekanntere Figuren wie Batwoman. Jeder Charakter hier ist einfach wahnsinnig interessant gestaltet, vom Aufbau her, aber auch visuell. Die Story muss gar nicht so viele inhaltlichen Hürden überwinden, um unterhalten zu können, viel mehr geht es allein um die Charaktere und eine gehörige Portion Action. Und ja, das ist Steve Orlando und Amancay Nahuelpan definitiv gelungen, in meinen Augen eine echt coole Miniserie, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Vielleicht verspricht meine Bewertung hier dem einen oder anderen Leser auch zu viel, doch ich konnte wirklich gut unterhalten und auch positiv überrascht werden. Die Entwicklung der Charaktere und der Handlungsaufbau hat dafür gesorgt, dass ich wirklich jeden Charakter interessant fand, weil aber auch jeder seinen ganz eigenen kleinen Auftritt und wichtigen Moment bekommen hat.
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AUCH REZENSIERT VON: DC Blog
Batman: Kreatur der Nacht
Titel: Batman: Kreatur der Nacht | Autor: Kurt Busiek | Übersetzer: Josef Rother | Illustrator: John Paul Leon | Verlag: Panini | Erscheinungsdatum: 28.07.2020 | Seitenzahl: 220 | Storys: Batman: Creature of the Night 1-4
Eine ungewöhnliche Batman-Story von Star-Autor Kurt Busiek und Top-Zeichner John Paul Leon: Der junge Bruce Wainwright liebt seine Batman-Comics. Doch als seine Eltern umgebracht werden, ist alles anders als in den Heften. Denn in Bruce’ Welt gibt es keine Superhelden, nur Kummer. Der manifestiert sich allerdings in einer dämonischen Kreatur der Nacht, die dem verbitterten Jungen beizustehen scheint …
Geniales Spiel mit Fiktion und Realität. Eine extrem finstere, innovative Interpretation des Batman-Mythos.
Herausragender Einzelband für erfahrene und neue Leser.
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Eine Batman-Geschichte, die doch irgendwie keine ist. Wer wäre da nicht neugierig? Der junge Bruce Wainwright vergöttert Batman und seine Comics, wie es nur ein echtes kleines Fanherz vermag, doch auf einmal findet er erschreckende Parallelen. Sind wir ganz ehrlich, so sehr wir auch für unsere Helden schwärmen, sind die Schicksale, die diese durchleiden mussten doch eher seltener die, um die wir sie beneiden. Es ist wahnsinnig interessant, die ähnlichen Aspekte zur bekannten Batman-Geschichte zu entdecken, sogar eine stark ähnelnde Atmosphre aufzunehmen und doch zeitgleich die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu beobachten.
Wahrscheinlich sorgt genau das, für ziemlich erschreckende und erschütternde Momente, eben weil man beim Lesen einen realen Bezug hat. Doch natürlich überschneiden sich auch hier die Grenzen zwischen Realität und Fiktion und ich muss Kurt Busiek ein großes Lob aussprechen, das alles so gut eingefangen zu haben. Die Zeichnungen von John Pail Leon passen auf jeden Fall hervorragend zur Story, wenn sie für meinen Geschmack auch ein wenig zu grob sind.
Busiek und Leon haben sich hier einiges vorgenommen und das auch geschafft – es ist nicht nur die Frage, was wirklich hinter unseren Helden steckt und was vermeintliche Wünsche mit sich bringen können. Es ist gesellschaftskritisch, bringt Themen wie Rassismus und Homophobie mit ein und serviert ein Gesamtkonzept, das sich auf jeden Fall sehen lassen kann. Es ist nicht nur Abwechslungsreich für typische Fans der beliebten Fledermaus, sondern bietet auch die gleiche Faszination für Neueinsteiger. Die Geschichte ist mehr als nur bedrückend und von guter Unterhaltung im klassischen Sinne kann ich hier nicht sprechen, Batman: Kreatur der Nacht ist einfach beeindruckend und hinterlässt definitiv seine Spuren!
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AUCH REZENSIERT VON: DC Blog | Vincis Blog
Harley Quinn und Poison Ivy
Titel: Harley Quinn und Poison Ivy | Autor: Jody Houser | Übersetzer: Jörg Fassbender | Illustrator: Adriana Melo | Verlag: Panini | Erscheinungsdatum: 14.07.2020 | Seitenzahl: 156 | Storys: Harley Quinn/Poison Ivy 1-6
Nachdem sie getötet wurde, kehrt Poison Ivy in diesem Band von den Toten zurück. Doch ihr fehlen Erinnerungen an ihr früheres Leben, und sie hat ihre Kräfte nicht mehr unter Kontrolle. Harley versucht, ihr zu helfen, doch da werden beide von Floronic Man angegriffen. Dieser kann ebenso wie Ivy Pflanzenmonster erschaffen und als neuer Wächter des Grüns ist er stärker als je zuvor …
Ein dramatischer Wendepunkt in der Freundschaft von Harley und Ivy!
Einzelband mit der gesamten US-Miniserie!
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Poison Ivy als Figur fand ich schon immer super interessant, vor allem aber nach dem Comic Poion Ivy: Kreislauf von Leben und Tod. Leider sind die Comics zu ihr ziemlich rar, umso mehr habe ich mich über die Ankündigung von Harley Quinn und Poison Ivy gefreut, nicht zuletzt weil ich auch die Beziehung zwischen den beiden sehr feiere. Man kann den Band in meinen Augen auch ohne Vorkenntnisse lesen, die Vorgeschichte von der Serie Heroes in Crises spielt in dem Sinne eine Rolle, das Poison Ivy dort gestorben ist. Doch das Grün wollte sie scheinbar noch nicht wirklich gehen lassen.
Das glückliche Wiedersehen wird ein wenig durch anstehende Gefahren betrübt, doch kein Grund für Harley und Ivy nicht trotzdem ordentlich auf den Putz zu hauen. Die beiden sind definitiv zwei Knallerfrauen und ziemlich unterschiedlich, wobei Ivy sich hier eher in einer Findungsphase befindet und manchmal ein kleiner Rollentausch zum bekannten Bild der beiden stattfindet. Zum ausgeflippten Setting gibt es auch entsprechende Zeichnungen, toll illustriert und die Farben spielen genauso gut mit. Lediglich der Wechsel der Art wie die Charaktere gezeichnet und dargestellt werden hat mich manchmal irritiert, gerade weil nur Adriana Melo als Zeichnerin gearbeitet hat.
Mit einem kleinen Ausflug zu Jervis aka Maddie Hattie gibt es noch einen kleinen Trip in eine schaurige Wonderland Variante und Floronic Man kann als Bösewicht auf jeden Fall auch punkten. Und obwohl die Story Unterhaltung bietet, ist bei mir der Funke leider nicht so ganz übergesprungen, vielleicht war meine Vorfreude und die damit verbundenen Erwartungen auch einfach zu hoch. Für all jene, die auf Poison Ivy aber nicht verzichten wollen, dennoch einen Blick wert.
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AUCH REZENSIERT VON: folgt
Obwohl ich mich auf Gotham City Monsters wirklich gefreut habe, hätte ich hier keinesfalls eine so gute Unterhaltung erwartet und kann den Band auf jeden Fall empfehlen – tolle Charaktere und jede Menge Action.
Batman: Kreatur der Nacht kann ebenso überraschen, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise. Eine Batman Geschichte, so ganz ohne Batman selbst, dafür aber wirklich viel Stoff zum Nachdenken.
Meine Vorfreude auf Harley Quinn und Poison Ivy wurde ein klein wenig gedämpft, zwar bietet auch diese Miniserie interessante Unterhaltung, nur leider nicht ganz in dem Umfang, den ich mir erhofft hatte.
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