Mysterium Hype und was er mit uns macht
Schon länger sorgt das Thema für immer wiederkehrende Aufschreie und gerade heute wird man einige Beiträge dazu finden, da es in der heutigen Montagsfrage von Buchfresserchen thematisiert wird.
Ich nehme zwar nicht teil an dieser Aktion, sehe die heutigen Beiträge aber nun endlich zum Anlass, mich auch mal dazu zu äußern.
Doch zuerst: Wie entsteht überhaupt ein Hype?
Natürlich machen die Verlage Werbung für ihre Bücher und durch das vorzeitige Verteilen von Rezensionsexemplaren stößt man zum Erscheinungstermin auf etliche Rezensionen zum jeweiligen Buch.
Aber entspricht das schon einem Hype? In meinen Augen nicht.
Da gehen die Geschmäcker und Empfindungen natürlich auseinander und das ist auch vollkommen in Ordnung.
Nur für mich hat Werbung noch nichts mit einem Hype zu tun. Und auch nicht, wenn sich mal Rezensionen häufen.
Für mich persönlich zählt ein Buch als gehypt, sobald sich nicht nur Beiträge in meiner Timeline sammeln oder meine Freunde davon schwärmen, sondern wenn ich das Gefühl habe, dass wirklich die „Welt“ darüber spricht, und das in der Regel im positiven Sinne. Wie mit neuen Modetrends. Aber auch hier – meine Meinung.
Demnach wären mit die ersten Beispiele, die ich dem zuordnen würde Game of Thrones und Harry Potter.
Das würde für mich allerdings die Schlussfolgerung bringen, dass der Auslöser für einen Hype nicht unmittelbar beim Verlag liegt, sondern an der Leserschaft.
Denn dieser Anteil ist es, der einen Hype aufleben lässt. So entdecken beispielsweise immer mehr Leser die ACOTAR / Das Reich der sieben Höfe Reihe für sich. Es wird sich in den Sozialen Netzwerken darüber ausgetauscht und auch das Merchgeschäft lässt nicht lange auf sich warten.
Was löst ein Hype bei den Lesern aus?
Jetzt kommen wir zu dem spannenden Punkt, der mich jedoch auch oft aufstoßen lässt.
Denn hat es wirklich nur gute Seiten, wenn ein Buch gehypt wird?
Versteht mich nicht falsch, ich persönlich mache mir da nicht viel draus, wenn mich ein Buch anspricht, dann lese ich es und wenn nicht dann nicht. Das Einzige, durch einen Hype fallen mir manchmal Bücher auf, die ansonsten an mir vorbeigegangen wären und vielleicht versuche ich mich dann daran, obwohl ich es sonst hätte links liegen lassen.
Da kommen wir aber zur folgenden Problematik: Meine Ansprüche sind unglaublich hoch an dieses Buch.
Oftmals vielleicht sogar zu hoch, dass die Geschichte kaum eine Chance hat, dem gerecht zu werden.
Demnach ist es vielleicht nicht immer nur ein Vorteil für Verlag, Autor und dem Buch selbst.
Äußerungen, wie „Ich hasse Bücher, die alle lieben – das weiß ich jetzt schon“, „Ich lese nichts, was gehypt wird“ oder „Wer sich diesem Hype anschließt, hat keine eigene Meinung“ sehe ich immer wieder. Selbstverständlich ist es jedem selbst überlassen. Nur was macht denn der Hype für einen Unterschied bei der Geschichte selbst? Weil viele es mögen, muss es schlecht sein? Weil viele es mögen, muss ich gegen den Strom schwimmen und darf es nicht gut finden? Wäre das fair?
Jeder muss seinen Weg finden
Mit diesem Beitrag möchte ich niemanden angreifen. Lediglich sollte man sie sich nur vielleicht vor Augen führen oder zumindest einmal über die Thematik nachdenken.
Jeder hat seinen eigenen Geschmack und das ist auch gut so. Und wenn ich selbst möchte, dass meiner respektiert wird, dann sollte ich vielleicht niemanden angreifen, der einen anderen hat.
Und, ob ihr es glaubt oder nicht, man liest oder hört es raus, wenn jemand einfach prinzipiell dagegen ist und auch Rants sorgen zwar für Aufmerksamkeit, aber vielleicht nicht unbedingt im guten Sinne.
Denkt immer daran: Lesen und lesen lassen.
Freut euch doch für den Autoren, wenn er es geschafft hat, viele Menschen mit seiner Geschichte zu erreichen und diese dadurch zu verbinden. Es ist kein Schatz, den man alleine hüten muss und mit niemandem teilen könnte.
Ich selbst konnte mich zum Beispiel nicht dem Hype um Tote Mädchen lügen nicht / Thirteen Reasons why anschließen, das bedeutet aber nicht, dass andere es nicht toll finden können.
Wie steht ihr zu dieser Thematik?
Machen Hypes für euch einen Unterschied?
Schließt ihr euch gerne an oder versucht ihr das zu umgehen?
Fühlt euch nicht gehemmt und regt gerne zu Diskussionen an.
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