Rezension | 7 Detektive 1: Miss Crumble – Das gestiefelte Monster von Hanna & Guinebaud

Rezension | 7 Detektive 1: Miss Crumble – Das gestiefelte Monster von Hanna & Guinebaud

Titel: 7 Detektive 1: Miss Crumble – Das gestiefelte Monster |  Autor: Herik Hanna |  Illustrator: Sylvain Guinebaud  |  Übersetzer: Harald Sachse  |  Verlag: Splitter Verlag  |  Erscheinungsdatum: 12.06.2020  |  Seitenzahl: 64

Ah, Sweet Cove, du schönstes aller englischen Dörfer, mit deinen gepflegten Gärten und deinen heimeligen Teestuben. Selbst der lange Schatten des Ersten Weltkriegs konnte deinen Charme kaum trüben. Zumindest bis zu dem Tag, an dem der totgeglaubte Graf Crackersmith aus dem Krieg zurückkehrt. Denn der Tod folgt ihm auf dem Fuße: Ein gestiefelter Mörder macht die Runde in Sweet Cove! Ein Glück, dass die pensionierte Dorflehrerin über einen ausgeprägten Spürsinn verfügt und sich des Falls annimmt. Denn Mord ist ihr Hobby! Und für uns Leser entspinnt sich ein im besten Sinne klassisches „Wer war‘s?“ zum Miträtseln.

7 Ermittler, 7 Fälle, 7 Alben: Diese »7 Detektive« sind ein wahrgewordener Traum für Krimi-Fans! Vom „Whodunit“ über „Hard Boiled“ bis hin zum Psycho-Thriller – Szenarist Herik Hanna beweist seine Meisterschaft in allen Krimi-Genres. Spannung garantiert!

Abgeschlossener Fall in Band 1

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Für Krimis an sich kann ich mich leider meist weniger begeistern, doch diese Comic Reihe hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt!
7 unterschiedliche Detektive, jeder Band in sich abgeschlossen und jede Menge Miträtseln und Lesespaß – wer könnte da widerstehen?

Auftritt Miss Crumble

Wer früher auch ein großer Fan von Miss Marple oder Jessica Fletcher (Mord ist ihr Hobby) war, der wird hier schnell bekannte Muster wiedererkennen und sicherlich auch seine Freude damit haben. Miss Crumble ist nämlich ganz jener Manier gestaltet – intelligent, dickköpfig und definitiv nicht auf den Mund gefallen. Es ist einfach eine gewisse Faszination, die von ihr ausgeht und somit auch die Leser schnell für sich einnehmen kann.

Mit der unerwarteten Rückkehr des totgeglaubten Grafens häufen sich auch andere Ereignisse und Miss Crumble scheint gar nicht anders zu können, als sich genau inmitten diesen wiederzufinden. Definitiv wird hier eine interessante Unterhaltung geboten, nicht zuletzt auch wegen dem atmosphärischen Artworks und jeder Menge Humor – wenn Letzterer leider auch oft auf die Kosten anderer geht…

Zeichnung @Sylvain Guinebaud

Kritikpunkte

Leider häufen sich bei mir doch ein paar Kritikpunkte, sodass man darauf schließen könnte, dass mir der Comic eigentlich nicht zugesagt hätte. Es ist aber viel eher so, dass mir die Geschichte rund um Miss Crumble wirklich gut gefallen hat und mich die Kritikpunkte deswegen umso mehr genervt haben. Zum einen werden hier jegliche Klischees bedient, die man in diesem und auch anderen Genre nur finden konnte. Einen Teil macht das sicherlich die Klassik des Genres aus, aber wir leben nun einmal im 21. Jahrhundert und irgendwann möchte man ja auch dort ankommen.

Nicht nur das vollbusige Bild der Frau wird hier immer wieder gerne vorgeführt. Versteht mich nicht falsch, ich selbst schaue mir Kurzen nur allzu gerne an, nur untermauert es bei einer gewissen Häufigkeit halt auch ein bestimmtes Bild. Und wenn wir ehrlich sind, haben sich Miss Marple und auch Jessica Fletcher gerade dadurch ausgemacht, dass sie eben nicht mit ihren Oberflächlichkeiten überzeugen mussten, sondern eben einfach Köpfchen hatten. Nicht zuletzt gibt es noch einmal eine gehörige Portion Fatshaming. Ja, manche Leser mögen jetzt meinen, dass ich es hier übertreibe und man auch immer etwas finden kann aber nein. Einfach nein. Negativ behaftete Charaktere müssen nicht alle dick sein und über jene, die dick sind, muss sich nicht bei jeder Gelegenheit lustig gemacht werden.

Zeichnung @Sylvain Guinebaud
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Mit dem Fall um Miss Crumble konnte mich der Auftakt der Reihe 7 Detektive auf jeden Fall überzeugen und das Gesamtkonzept der unterschiedlichen Ermittler und der in sich abgeschlossenen Fälle gefällt mir wirklich gut. Dieser Band wurde aber zeitgleich für meinen Geschmack doch auf zu vielen Klischees aufgebaut und hätte sich ohne diese auf jeden Fall noch besser gemacht!

KAUFEN!

AUCH REZENSIERT VON: Nerd mit Nadel | Nerds gegen Stephan

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2 comments found

  1. Hallo Jill,

    diese völlig überflüssige Busennummer am Ende hat mich auch geärgert. Das hätte der Comic auch überhaupt nicht nötig habt und fand diese Reduzierung echt unnötig. Im Blog und im Podcast habe ich mich auch schon drüber ausgelassen.
    Danke für das Verlinken.

    Viele Grüße
    Ariane

    1. Liebe Ariane,

      ich finde es super, dass du das so deutlich gemacht hast!
      Deine Beiträge verlinke ich immer wahnsinnig gerne 🙂

      Liebe Grüße
      Jill

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