Rezension | Abgründige Geheimnisse von Lindsay Galvin

Aster hätte nie gedacht, dass es nach dem Tod ihrer Mutter noch schlimmer kommen könnte. Doch plötzlich erwacht sie auf einer tropischen Insel und von ihrer kleinen Schwester Poppy fehlt jede Spur. Aster ist völlig verzweifelt. Ihre eigene Tante, die Krebsmedizinerin, muss sie verraten und hierher verschleppt haben. Aster versteht nur nicht, wieso. Und als sie dann im Meer nach Poppy sucht, stößt sie in der dunklen Tiefe auf etwas, das gar nicht existieren dürfte. Könnte es ihre Rettung sein? Oder schweben die Schwestern genau deshalb jetzt in Lebensgefahr?

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Der Klappentext hatte mich hier so unglaublich angefixt, dass ich ganz besonders gespannt auf die Umsetzung war.

Zwei Geschichten in einer

Der Anfang startet ohne unnötiges Rumgeplänkel und verspricht eine wirklich spannende Story. So begegnen Aster und Poppy dem Jungen Sam und irgendwie entwickelt sich hier eine Bindung, die einfach mehr bedeutet. Kurz darauf fängt es aber auch schon an ein wenig unheimlich zu werden. Aster und Poppy haben mir hier wirklich gut gefallen, weil sie zum einen nicht zu naiv sind, aber auch ein eingespieltes Team. Auch Sam hat seinen ganz eignen Charme aber vorerst liest man hier in getrennten Perspektiven, was der Geschichte von der Handlungsfülle aber eigentlich ganz gut tut.

Wäre die Geschichte ihrem Anfang treu geblieben, so hätte sie mich wirklich begeistern können. Auch so fand ich sie nicht schlecht, doch kann ch sie auch nach langer Überlegung immer noch nicht recht zuordnen. Was als Action Thriller begann und nach einer Szenerie a la Lost klang, entwickelt sich auf einmal zu einer ziemlich abgedrehten Story, die zu einem ganz anderen Genre passt. Mir persönlich kam es hier vor, als wenn die Autorin zwei unglaublich coole Geschichten im Kopf hatte und daraus einfach eine gemacht hat. Vielleicht hat dieser Verlauf auf junge Leser eine ganz andere Wirkung und kann sie mehr begeistern, ich hingegen bleibe ein wenig unbeholfen zurück.

Top oder Flop?

Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich und generell habe ich eigentlich nie vor, jemanden ein Buch schlecht zu reden. Davon abgesehen, fand ich die Geschichte wie bereits erwähnt auch wirklich nicht schlecht, nur eben ziemlich gewöhnungsbedürftig. Wer ein bisschen offener beim lesen ist und nicht zu sehr an einer gewissen Richtung festhält, der kann hiervon vielleicht begeistert werden. Prinzipiell wird es wahrscheinlich daher auch bei jüngeren Lesern gut ankommen, denn Spannung ist auf jeden Fall gegeben und ein durchaus abgefahrenes Abenteuer.

Der Schr4eibstil der Autorin hat mir zumindest gefallen und nach wie vor würde ich „diese beiden“ Geschichten wahnsinnig gerne mal getrennt voneinander lesen. In welche Richtung es geht kann ich leider nicht verraten, weil es einfach zu viel spoilern würde – aber wenn ihr neugierig geworden seid, versucht auf jeden Fall mal euer Glück!

Eigentlich hat mir die Idee bei Abgründige Geheimnisse von Lindsay Galvin unglaublich gut gefallen – die Umsetzung war dann einfach ganz anders als erwartet. Man muss sich einfach auf die Geschichte einlassen und ein wenig offener sein können, dann kann man durchaus gut unterhalten werden.