Rezension: Alice Matheson Bd. 1: Tag Z / Jean-Luc Istin & Philippe Vandaële

Rezension: Alice Matheson Bd. 1: Tag Z / Jean-Luc Istin & Philippe Vandaële

Titel: Alice Matheson – Tag Z | Autor: Jean-Luc Istin | Illustrator: Philippe Vandaele | Übersetzer: Tanja Krämling | Verlag: Splitter | Erscheinungsdatum: 01.07.2016 | Seitenzahl: 48 | Reihe: Alice Matheson

Alice Matheson ist eine kompetente und außerdem recht attraktive Krankenschwester, die ebenso gut als Ärztin hätte arbeiten können – das Zeug dazu hat sie. Aber sie nutzt ihre Talente – die Intelligenz, Kalkül und Entschlossenheit – lieber im Verborgenen, um ihrer wahren Leidenschaft nachzugehen: Sie ist ein »Todesengel«, eine kaltblütige Killerin, die ihre Opfer unter den Sterbenskranken im St. Mary’s Hospital in London sucht.

Ihr Doppelleben verändert sich jedoch schlagartig, als die erste von ihren »Patienten« trotz der tödlichen Dosis, die sie ihr gerade verabreicht hat, kurz danach wieder aufsteht. London steht am Beginn einer verheerenden Zombie-Epidemie, und das Hospital befindet sich im Brennpunkt des Geschehens. Das ist selbst für eine Serienmörderin eine irritierende Situation. Zumal es für Alice Matheson bedeutet, dass sie sich nun vor zwei Seiten in Acht nehmen muss: vor den Lebenden und den Toten.

Jean-Luc Istin (u. a. »Das fünfte Evangelium«, »Die Nacht der lebenden Toten«) erzählt, angelegt auf sechs Bände, eine fesselnde, verstörende Geschichte, die einen noch lange verfolgt. Zumal Philippe Vandaëles gekonnte Illustrationen für eine Atmosphäre aus kalter Erbarmungslosigkeit und permanenter Anspannung sorgen, die die Leserinnen und Leser sofort in ihren Bann schlagen. Zum Glück wird man nicht lang auf die Fortsetzung warten müssen: Istin und sein Team wechselnder Zeichner sorgen dafür, dass die Spannung nicht abreißt!

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr – ich liebe Zombies.
Beim Stöbern durch unsere Aktion zum Splitter Verlag bin ich dann auch auf diese Reihe gestoßen und musste sie sofort kaufen. Obwohl ich manchmal ein wenig skeptisch bin, wenn die Protagonistin selbst eine ziemlich fragwürdige Einstellung haben, war ich einfach zu neugierig.

Tot, nicht tot, untot

Literatur über Untote kann mittlerweile schon ein eigenes Genre abdecken und wieso auch nicht?
Die Faszination, die Angst, eine postapokalyptische Stimmung.
Auch die Reihe Alice Matheson beschäftigt sich damit und das von Anfang an.
Anfangs habe ich mich schon ein wenig gewundert, wieso die Krankenschwester Alice zusätzlich auch noch eine gewisse Vorgeschichte in die Geschichte mit reinbringen muss – aber da das Rad bekanntlich nicht neu erfunden werden kann, handelt es sich hierbei wahrscheinlich um eine interessante Mischung, die dem Ganzen einen besonderen Flair verleihen soll.

Die 48 Seiten hatte ich dann schneller durch, als es mir lieb gewesen wäre, doch der Spannungsfaktor war auf jeden Fall gegeben. Denn nicht nur die Ausbreitung der Zombies sorgt für jede Menge Tumult auch das Geheimnis von Alice muss bewahrt werden und die Verknüpfungen scheinen immer mehr ans Licht zu kommen.

Alice Matheson
Ausschnitt aus „Alice Matheson Bd. 1: Tag Z“

Ein spannungsgeladener Auftakt

So hat es Alice Matheson auf jeden Fall geschafft mich um den Finger zu wickeln – denn trotz ihrer sehr gruseligen Eigenarten hat sie auch eine gehörige Portion Charme und stimmt nicht nur die Leser neugierig. Für mich persönlich ein toller Auftakt einer Reihe, an der ich unbedingt weiterlesen möchte und wahnsinnig gespannt bin, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird.
Von den Zeichnungen bin ich absolut angetan – als ich damals The Walking Dead gelesen habe, war mir alles ein wenig grob, doch Vandaele hat es drauf, den Charakteren nicht nur Leben einzuhauchen, sondern auch die perfekte Stimmung einzufangen.

Alice Matheson
Ausschnitt aus „Alice Matheson Bd. 1: Tag Z“

Hach, der Auftakt Alice Matheson – Tag Z hat mich nicht nur neugierig gestimmt, sondern vor allem in Atem gehalten. Ich persönlich fand die ersten Häppchen, die den Lesern hier serviert wurden unglaublich spannend und freue mich schon sehr auf die weitere Entwicklung der Geschichte und mehr Hintergrundinformationen!

KAUFEN!

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5 comments found

  1. Dia dhuit, Jill.
    Der Tod ist eine finale Grenze, die Menschen seit dem ersten Gedanken grundsätzlich umtreibt. Die Furcht davor liess Rituale & Religionen entstehen – & dennoch kann sich der Mensch nicht sicher sein.
    Was die Menschheit in ähnlicher Weise umtreibt ist das Grausen vor denjenigen, die von den Toten zurückkehren könnten.
    Obschon – es gibt auch Komödien über Untote & Zombies…

    Alice sieht sich offenbar als die Herrin über Leben & Tod an. Ein Machtgefühl, das die Story wohl in Kontrast zu den Zombies stellt, die diese Machtstellung – bereits durch ihre Existenz – untergraben. Gut möglich, dass Alice durch eine irdische Hölle gehen muss. Anmerkenswert dabei, ob die Dinge sie verändern werden, oder ob sich Alice lediglich durch die Reihen der Untoten pflügt.
    Letzteres wäre dann eher Zynismus.
    Interessant, dass die Protagonistin den gleichen Vornamen wie die Dauerheldin der ‚Resident Evil‘-Filme trägt. 🙂

    bonté

    1. Lieber Rob,

      da kann ich dir nur zustimmen. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie sich die Geschichte und insbesondere Alice weiterempfehlen wird 😉
      Zu miener Schande muss ich ja gestehen, dass ich mich nie groß mit Resident Evil beschäftigt habe 😀

      Liebste Grüße
      Jill

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