Rezension | Bermuda von Thomas Finn

Rezension | Bermuda von Thomas Finn

Titel: Bermuda | Autor: Thomas Finn | Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 01.09.2020 | Seitenzahl: 528

Nur knapp überleben der Biologe Alex Kirchner und die Umweltaktivistin Itzil Pérez ein Schiffsunglück mitten im Bermudadreieck. Zusammen mit einem Dutzend weiterer Überlebender werden sie am Strand einer Vulkaninsel angespült. Doch die vermeintliche Rettung erweist sich schnell als tödliche Falle: Auf der Insel funktionieren weder Handys noch Kompasse, Nahrungsmittel verrotten über Nacht auf geheimnisvolle Weise, und schon am ersten Morgen ist ein Mitglied der Gruppe unauffindbar – dafür führen breite Schleifspuren direkt in den Mangrovendschungel. Und das ist erst der Anfang …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt habe, war mein Interesse gleich geweckt und die Vorfreude auf den angekündigten Horrorthriller entsprechend hoch!

Bermudadreieck

Ich weiß, dass viele bei diesem Thema direkt aufhorchen und wahrscheinlich soll sich auch genau diese Zielgruppe angesprochen fühlen. Entgegen der Erwartung, kann ich damit allerdings nicht allzu viel anfangen, habe mich aber vor allem auf das Setting der gestrandeten auf der Insel und die Horror-Atmosphäre gefreut.
Obwohl Thomas Finn jetzt auch keinen schlechten Schreibstil hat, ist es mir persönlich am Anfang ein bisschen schwergefallen in der Story anzukommen, das lag aber vielleicht auch an den Vorabinformationen und mehreren Ausführungen. Oder vielleicht bin ich auch einfach verwöhnt, weil das Genre sonst meist sehr zugänglich ist.

Geschmäcker sind natürlich unterschiedlich und gegen einen anspruchsvollen Aufbau habe ich sicherlich nichts einzuwenden, wenn ich bei solchen Story nur eben einfach auf einen leichteren Stil stehe, um mich mehr auf die Atmosphäre konzentrieren zu können.
Thomas Finn verschnörkelt hier so manches, ob es die Sätze selbst, die Gespräche der Charaktere oder auch um Umschreibungen geht, was für mein Empfinden teilweise zu Längen geführt hat, wo die Spannung ein wenig drunter gelitten hat.

Es gab durchaus auch Szenen, die mich mal ein wenig besser unterhalten haben und die meine Hoffnung weiter belebt haben, dass meine Erwartungen doch nicht so verkehrt waren, aber im Großen und Ganzen war das leider nicht der Fall.

Kein Horrorthriller

Schade. Es ist einfach richtig schade. Ich hatte enorm hohe Erwartungen, dass mir dieses Buch schlaflose Nächte bescheren würde und ich wirklich ins Gruseln komme, leider ist aber genau das ausgeblieben.
Wer mit denselben Erwartungen an das Buch herangeht, wird höchstwahrscheinlich zur gleichen Erkenntnis kommen.
Klischees sind in dem Genre zwar etwas, das häufig genutzt wird, sorgt aber eben auch immer wieder dafür, dass die meisten Handlungen ziemlich vorhersehbar sind. Das muss zwar nicht immer schlecht sein und wer eventuell ein wenig mehr zart besaitet ist und sich an das Genre mal herantasten möchte, findet hier vielleicht genau das, wonach er gesucht hat, nur trifft das leider nicht bei mir zu.

Am Ende hört sich mein ganzer Beitrag wieder ziemlich negativ an, was mir wirklich leid tut, denn ganz so schlimm war es für mich nicht. Hätte da nicht dieses schöne Wörtchen „Horrorthriller“ auf dem Buchcover geprangt, dann wäre ich jetzt wahrscheinlich versöhnlicher, denn trotz meiner Kritikpunkte ist das Buch nicht schlecht, vielleicht einfach nur falsch vermarktet, bzw. falsch eingeschätzt.
Wie schon gesagt: Wer den Mysterien des Bermudadreiecks mal ein wenig auf den Zahn fühlen will, der hat mit dem Buch bestimmt seine Freude und sollte sich das auch nicht schlechtreden lassen. Wer aber einen „richtigen“ Horrorthriller sucht, wird hier wahrscheinlich nicht fündig.

Mit der Eingruppierung als Horrorthriller hat mich Bermuda von Thomas Finn mächtig neugierig gemacht und auch meine Erwartungen und meine Vorfreude entsprechend geschürt. Die Umsetzung sah dann leider ein wenig anders aus und konnte mir leider nicht das bieten, was ich mir erhofft hatte. Wer aber Interesse an den Mysterien rund um das Bermudadreieck hat, der sollte sich das Buch auf jeden Fall mal genauer ansehen und wird sicherlich seine Freude mit der Geschichte haben.

KAUFEN!

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2 comments found

  1. Huhu,
    das Buch habe ich letzte Woche gelesen Schade, dass es dich nicht so ganz überzeugen konnte. Mir persönlich hat es sehr viel Spaß gemacht, aber stimmt schon, es ist eher ein Mysterythriller, als ein Horrorthriller. Das einzige, was mit missfallen hatte, war die Auflösung. Ich hatte so gehofft, dass es nicht genau diese Ursache der Phänomene ist, denn ich kann diese „Dinge“ einfach nicht ernst nehmen.

    Falls du es doch nochmal mit Thomas Finn probieren möchtest, kann ich Lost Souls empfehlen. War mein Monatshighlight im Oktober letzten Jahres. Auch das Buch setzt viel auf Geheimnisse und Rätsel, ist aber doch schon gruseliger als Bermuda.

    Liebste Grüße, Sandra

    1. Liebe Sandra,

      schade auf jeden Fall, aber manchmal ist das ja einfach so. Hätte ich nicht so andere Erwartungen gehabt, hätte es mir bestimmt besser gefallen! (Manchmal stehe ich mir da selbst im Weg)
      Ich würde es auf jeden Fall gerne nochmal mit dem Autor probieren – vielen lieben Dank für den Tipp!

      Liebste Grüße
      Jill

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