Rezension | Berserker Unbound von Jeff Lemire & Mike Deodato Jr.

Rezension | Berserker Unbound von Jeff Lemire & Mike Deodato Jr.

Titel: Berserker Unbound |  Autor: Jeff Lemire  |  Illustrator: Mike Deodato Jr.  |  Übersetzer: Katrin Aust  |  Verlag: Splitter Verlag  |  Erscheinungsdatum: 19.03.2020  |  Seitenzahl: 136

Der neue Comic von Jeff Lemire (»Black Hammer«) und Mike Deodato Jr. (»Thanos«)! Mit »Berserker Unbound« erfüllen sich zwei große Comickünstler unserer Zeit einen Herzenswunsch: Eine actiongeladene Miniserie in einem vollkommen neuen Universum, das ganz eigenen Regeln gehorcht!

Durch ein Wurmloch gelangt ein gnadenloser, schwertschwingender Barbarenkrieger in eine moderne Metropole. Zeit, um sich in der fremdartigen, gefährlichen Umgebung zu orientieren, bleibt ihm keine, denn schon bald muss er sich einem bösen Zauberer stellen, der alles daran setzt, den Krieger und diese neue Welt in den Abgrund zu reißen.

Magie, Action, Blut und Kampf, aber auch Herz, Freundschaft und unerwartete Wendungen – »Berserker Unbound« vereint alle erzählerischen Stärken von Jeff Lemire und wird von Mike Deodato in atemberaubende Bilder gefasst.

Beinhaltet alle vier Hefte von »Berserker Unbound« sowie exklusives Bonusmaterial!

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Hätte hier der Name von Jeff Lemire nicht auf dem Cover geworben, so hätte ich sicherlich nicht zum Comic gegriffen. Es ist einfach nicht ganz der Grundbaustein für Story nach meinem Geschmack, wodurch auch sämtliche Conan Adaptionen an mir vorbeigegangen sind, an die der Comic eigentlich anlehnt.

Ein neuer Einstieg

Als ich den Comic angefragt habe, war ich mir erst unsicher, da ich, wie bereits erwähnt, für gewöhnlich eher Abstand zu solchen Storys halte. Das ist gar nicht negativ gemeint, sie reizen mich nur nicht. Demnach kann ich auch zu keinen Conan Verweisen aus dieser Geschichte etwas sagen, da mir die Grundstory, bzw. das Vorwissen einfach fehlt. Aber gleich noch mit vorweg: ich finde, dass man diesen Band auch so hervorragend lesen kann.

Da ich, wie viele andere auch, aber nun mal ein großer Fan von Jeff Lemire bin, hat die Neugier doch gesiegt. Und auch die Ausschnitte aus der Vorschau vom Artwork von Mike Deodato Jr. haben mein Interesse geweckt. So kam es, dass die ersten Seiten mir genau das geboten haben, was ich hinter der Geschichte vermutet habe, mit fantastischen Zeichnungen mich aber bereits fesseln konnte. Was dann allerdings kam, war mehr als überraschend für mich.

Überraschend viel Gefühl

Auf viele Schlachten, Blut und Gewalt habe ich mich durchaus eingestellt und diese auch bekommen, doch mit so viel Tiefgang und Gefühl habe ich nicht gerechnet. Ich verstehe irgendwo zwar auch, wieso manchen Lesern den Story eher ziemlich platt erschien, in meinen Augen haben die beiden Künstler aber hier eins ganz klar bewiesen: Auch in einer „typischen Männerdomäne“ dürfen Gefühle gezeigt werden – das macht das Ganze nicht weniger „männlich“. Generell halte ich persönlich nicht viel von diesen Klischees und Kategorien, aber genau dadurch war ich auch umso begeisterter, dass Jeff Lemire und Mike Deodato Jr. gezeigt haben, dass es auch anders geht.

Nachdem dem Berserker mehr als nur der Boden unter den Füßen weggerissen wurde und er alles verloren hat, zieht es ihn in eine andere Welt, in der er auf den Obdachlosen Joe Cobb stößt und die beide mehr miteinander verbindet, als es im ersten Moment den Anschein macht. Schade nur, dass es mit der Kommunikation untereinander so gar nicht klappt und beide jeweils kein Wort vom anderen verstehen. Doch genau das nimmt den Szenen ein wenig an Gewicht und sorgt für humorvolle Situationen aber eben auch jene, für die man eigentlich keine Worte braucht. So nimmt das Ganze einen starken zwischenmenschlichen Fokus an und konzentriert sich eigentlich weniger auf eine feste Handlung selbst – anders als erwartet, aber dadurch auch noch besser als erhofft!

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Mit Berserker Unbound haben Jeff Lemire und Mike Deodato Jr. eine kleine Überraschung geschaffen. Mit wesentlich mehr Gefühl als erwartet, ist hier eine Story entstanden, mit der wohl niemand so gerechnet hat. Dass eingefleischte Conan Fans hier ein wenig zu kurz kommen, kann ich mir zwar vorstellen, ich persönlich war dadurch aber umso beeindruckter und sehr fasziniert von der Geschichte, die mir wirklich ans Herz gegangen ist und die ich definitiv weiterempfehlen kann!

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