Rezension: Bin mal kurz tot / Lance Rubin
„Ach verdammt, Eichhörnchen“, schimpfe ich. „Ich werde nicht an Tollwut sterben, klar?“
Es kommt näher.
„KLAR?“, brülle ich.
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum: 11.05.2015
Seitenzahl: 352
Altersempfehlung: ab 14
Wie alle anderen auch kennt der 17-jährige Denton seinen genauen Todestag. In der Zeit davor, der Todeswoche, tun die Menschen traditionell alles, was sie schon immer tun wollten. Am Tag vor seinem Tod erwacht Denton aber im Bett eines Mädchens, das definitiv nicht seine Freundin ist, die ihn irgendwie letzte Nacht verlassen haben muss. Das kann er kurz vor seiner Beerdigungszeremonie am Nachmittag eigentlich nicht gebrauchen. Auf welche Weise Denton den Tod finden wird, das weiß er noch nicht. Ein mysteriöser Fleck auf seiner Haut gibt jedoch einen ersten Hinweis. Doch dann taucht ein merkwürdiger Fremder auf seiner Beerdigung auf und erzählt allerhand Dinge, die Dentons bevorstehendes Ableben in ein ganz neues Licht rücken. Etwas stimmt hier nicht. Doch kann er noch herausfinden, was?
Bei Bin mal kurz tot handelt es sich zur Ausnahme mal nicht um eine SuB-Leiche, sondern vielmehr um eine Wunschlisten-Leiche. Knapp zwei Jahre hat das Buch dort verweilt, bis sich jemand bei einer Tauschpaketaktion dazu erweichen lassen hat und es mir geschickt hat.
Und weil meine Vorfreude nun schon genug geschürt wurde, durfte es auch gleich verschlungen werden.
Mit einem leichten und lustigen Schreibstil eröffnet uns Lance Rubin eine wirklich interessante Thematik.
Was, wenn wir irgendwann so weit sein sollten, dass bei der Geburt bestimmt werden kann, wann man sterben wird?
Stellt euch vor, ihr haltet selbst die Trauerrede auf eurer Beerdigungszeremonie?
Wer sich jetzt denkt, dass hier eher ernste Themen aufgegriffen werden, hat sich geirrt. Zumindest wird nicht wirklich mit einer Ernsthaftigkeit in dieser Geschichte vorgegangen.
Alles ist ganz amüsant gehalten, auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir den Schreibstil noch ein wenig humorvoller vorgestellt hatte. Nichtsdestotrotz musste ich an einigen Stellen schmunzeln.
Denton Little muss einem einfach ein bisschen ans Herz wachsen, wer an seinem Todestag von so viel Pech (oder vielleicht doch Glück?) verfolgt wird, muss einem schon leidtun.
Der lustige Typ, mit dem einen oder anderen Punkt auf der Liste, die er gerne noch vor seinem Ableben abgehakt hätte. Leider ist jedoch alles ein bisschen mehr oberflächlich gehalten, als ich es mir gewünscht hätte. So auch die anderen Charaktere, die zwar sehr abwechslungsreich, aber eben nicht mit außerordentlich viel Tiefe beschrieben sind.
Am Ende hätte ich mir einen stärkeren Spannungsbogen gewünscht, viele Handlungen und Wendungen waren einfach vorhersehbar und dadurch nicht ganz so unterhaltsam. Das, oder man hätte die emotionale Ebene rund ums Thema Sterben mehr ausgebaut.
Vielleicht waren meine Erwartungen an diese Geschichte auch einfach zu hoch gesteckt.
Dennoch handelt es sich dabei um mal eine etwas andere Geschichte, die perfekt für zwischendurch ist.
Zumindest in meinen Augen ist Lance Rubin mit dieser Idee eine wirklich abwechslungsreiche Geschichte gelungen. Trotzdem hätte ich mir noch einen Funken mehr an Humor und Spannung gewünscht, um das ganze Bild mehr abzurunden. Mit lustigen, aber nicht sehr detaillierten Charakteren sorgt diese Geschichte für ein paar nette Lesestunden für zwischendurch.
LESEPROBE? KAUFEN!
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