Rezension | Das Lied der Nacht von C. E. Bernard

Rezension | Das Lied der Nacht von C. E. Bernard

Titel: Das Lied der Nacht | Originaltitel: Towers of Fire 1 | Autor: C. E. Bernard | Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer | Verlag: Penhaligon | Erscheinungsdatum: 15.03.2021 | Seitenzahl: 416 | Reihe: Die Wayfarer-Saga

Nur ein vergessenes Lied vermag es, die Dunkelheit der Nacht zu durchbrechen. Wäre es doch nur erlaubt zu singen – oder sich zu erinnern … Das Fantasy-Must-Read des Frühjahrs 2021!

»Ich erzähle euch eine Geschichte. Sie beginnt in einem finsteren Tal mit hohen, schneebedeckten Bäumen. Sie beginnt mit einem einsamen Wanderer in den fahlen Stunden des Zwielichts, in der bläulich glänzenden Dämmerung. Sie beginnt mit einer Frage. Fürchtet ihr euch?« Die deutsche Fantasy-Autorin C.E. Bernard hat ein episches, bewegendes und beeindruckendes Meisterwerk geschaffen, das High-Fantasy-Leser feiern werden. »Das Lied der Nacht« ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied …

Vielen Dank an die Autorin für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl mir der Auftakt der Palace of Glass Reihe der Autorin damals echt gut gefallen hat, habe ich leider nicht weitergelesen…umso mehr habe ich mich nun auf den neuen Auftakt gefreut und wollte unbedingt wieder mein Glück versuchen.

TRIGGERWARNUNG : SEXUALISIERTE GEWALT, POGROM

Außergewöhnlich & einzigartig

Dass Christine Bernard als Autorin nicht nur einen Beruf, sondern wahrlich ihre Berufung gefunden hat, wird spätestens nach diesem Buch klar. Wer denkt, dass ich jetzt schon dick auftrage – Überraschung – so wird es den restlichen Beitrag weitergehen, denn ich kann euch jetzt schon sagen, dass ich restlos begeistert und eigentlich auch immer noch ziemlich sprachlos bin, aber gerne mein bestes versuchen möchte.

In Das Lied der Nacht arbeitet die Autorin mit so vielen fantastischen stilistischen Mitteln, dass ich schon rein qualitativ gar nichts habe, was ich kritisieren könnte. Es fängt an wie eine traurige Geschichte am Lagerfeuer, unterstützt durch eine Erzählperspektive, die immer mal wieder zu Wort kommt. Dennoch werden viele Situationen aufgelockert durch interessante und vor allem auch mal ausfallende Diskussionen. Doch in den ganz besonderen Moment, den entscheidenden Momenten kommt eine gewisse Versform zum Einsatz, die ich bisher so ähnlich nur bei Nevernight von Jay Kristoff gesehen und auch dort schon absolut faszinierend fand. Die Worte und Szenen bekommen dadurch so viel Kraft und eine ganz besondere Wirkung, dass sie noch tiefer unter die Haut gehen.

Und so bekommt man relativ schnell schon eine Ahnung, dass sich hier etwas ganz Besonderes hinter der Geschichte verbirgt, nicht nur, weil sie so besonders geschrieben ist, sondern weil sie etwas unglaublich wichtiges bereithält und erzählt. Was vorher nur eine Ahnung von mir war, vielleicht auch eine Hoffnung, hat sich immer mehr verfestigt und mich dann einfach umgehauen.

Unbeirrbar.
Lautlos.
Erbarmungslos.

„Das Lied der Nacht“ von C. E. Bernard

Ein Buch, das ich nie vergessen werde

Es fällt mir so schwer die richtigen Worte zu finden, um euch sagen zu können, wie unglaublich wichtig und entscheidend dieses Buch ist, ohne euch alles vorweg zu nehmen.
Doch hinter Das Lied der Nacht versteckt sich nicht einfach nur eine Fantasy Geschichte, es ist so unglaublich viel mehr. Leider gibt es Abschnitte in unserer Geschichte, die an Grausamkeit nicht zu übersteigen sind und für immer wie ein Schatten über uns liegen. Und gerade, damit dies nie wieder passieren kann, darf man eben auch niemals, wirklich niemals vergessen.

Die Triggerwarnung ist von mir selbst gegeben. Ich denke zwar, dass man die Entwicklung der Geschichte braucht, um das Ausmaß wirklich greifen zu können, doch es gibt auch einfach Themen, die für viele Menschen so grausam sind, dass sie sie auch in einer Geschichte, die der Aufklärung dient, nicht ohne Warnung oder vielleicht auch überhaupt lesen können.
Denn was sich hier ereignet, reißt einem wirklich das Herz aus der Brust. Mir sind furchtbar die Tränen gekommen und ich habe gemerkt, wie mein Herz auf jeder weiteren Seite immer schwerer wurde.

Falls ihr euch aber gewappnet seht, kann ich euch dieses Buch wirklich nur ans Herz legen, denn es ist weit mehr als nur eine Empfehlung für Fantasy Liebhaber, am liebsten würde ich es jedem in die Hand drücken, nur eben mit einer Warnung. Ich habe schon lange keine Geschichte mehr gelesen, die mich so sehr getroffen hat, vielleicht auch gerade weil ich damit nicht gerechnet habe. Mir persönlich wird sie auf jeden Fall nicht mehr aus dem Kopf gehen und ist jetzt schon ein Jahreshighlight.

„Das ist nicht unsere Schuld“, erwiderte Reys leise, so wie ihre Mutter und ihre Großmutter es ihnen immer wieder gesagt hatten.
„Aber es liegt in unserer Verantwortung, dass so etwas nicht wieder geschieht.“

„Das Lied der Nacht“ von C. E. Bernard

Um euch wirklich zu sagen, was C. E. Bernard mit Das Lied der Nacht in mir ausgelöst hat, fehlen mir leider die Worte. Die Kraft und die Grausamkeit, die hinter dieser Geschichte stecken, ist für mich immer noch kaum greifbar und zeigt mir nur mehr, was für ein besonderes, einzigartiges und wichtiges Buch es ist.
Es ist so viel mehr als eine Fantasy Geschichte und auch, wenn ich eine kleine Warnung mit ranhängen muss, so würde ich sie am liebsten jedem in die Hand drücken.

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