Rezension | Das weiße Herz von Lukas Hainer

***ACHTUNG***BAND 2***
Der Abschlussband der fesselnden Saga um das dunkle Herz! Drei Wochen sind vergangen, seit Anna und Nick aus dem Gefängnis des dunklen Herzens entkommen konnten. In der wirklichen Welt sind sie sicher – oder nicht? Als die beiden der Hilferuf Elifs aus der Türkei ereilt, machen sie sich auf den Weg nach Istanbul. Dort werden sie Zeugen brutaler Polizeigewalt und erleben, wie die Gefängniswelt des dunklen Herzens beginnt, diese Welt zu durchdringen. In vielen Ländern herrscht ein Klima von Angst und Konfrontation. In Großbritannien zu Straßenkämpfen. In Frankreich sind Kriminalität und Fremdenhass mehr und mehr an der Tagesordnung. Anna erkennt, dass nur der Alte allein das letzte Opfer bringen kann, um sein Volk und gleichzeitig das dunkle Herz endgültig erlöschen zu lassen. Doch er braucht dafür die Hilfe aller anderen. Ein gefährlicher Wettlauf mit der Zeit beginnt …

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Lukas Hainer gehört mit zu den sympathischsten und reflektiertesten Autoren, mit denen ich jemals zusammenarbeiten durfte. Als er mich gefragt hat, ob ich auch sein zweites Buch lesen möchte, hätte ich nicht glücklicher sein können und war unglaublich gespannt auf die Entwicklung.

Starke Wandlung

Bereits das Ende vom ersten band hat schon darauf vermuten lassen, dass sich in der Fortsetzung so einiges ändern wird – angefangen beim Setting. Anna und Nick sind wieder in der realen Welt, doch abschließen können sie mit den Geschehnissen noch lange nicht. ich weiß noch, dass ich im ersten band an der einen oder anderen Stelle manchmal Probleme mit den Protagonisten hatte. Auch hier sind mir die beiden nicht unbedingt für immer und ewig ans Herz gewachsen, aber das ist auch überhaupt nicht nötig. Mit einer außerordentlichen Entwicklung und Klarheit versuchen die beiden nun das Problem anzupacken und stoßen auf neue Gefahren.

Zuerst war ich wirklich traurig um den Settingwechsel, aber Lukas Hainer hat hier eine Welt geschaffen, die noch um einiges furchteinflößender ist. Hinter jeder Ecke lauern Gefahren und so ganz bin ich manchmal selbst nicht hinterher gekommen. Wen müssen wir jetzt suchen? Wer kann uns helfen? Und wie, verflucht noch mal, können wir die Gefahr endlich stoppen?! So hat die ganze Geschichte eine unglaubliche Wendung angenommen, die mir wirklich gut gefallen hat.

Vom anfänglichen Kinderbuchflair ist hier schon lange nichts mehr zu spüren, denn mittlerweile geht es wesentlich brutaler einher als im ersten Band. Was ich außerdem noch anmerken möchte, dass diese Geschichte sich nicht um eine Lovestory dreht und den Fokus nicht aus den Augen verliert!

Anregungen & Nachklang

Auch im ersten Band konnte man schon erahnen, dass Lukas Hainer hier immer mal für Anregungen sorgt. Doch vor allem diese Fortsetzung und zeitgleich das finale Ende sorgt für einen ordentlichen Nachklang. Die mysteriösen Verstrickungen sind gar nicht so unrealistisch, wie man im ersten band vielleicht noch angenommen hat, denn Parallelen und Ursachen finden sich auch in unserer Welt wieder.

So lässt der Autor viele gesellschaftskritische Themen mit einfließen, die bereits beim Lesen dafür sorgen, dass man sich so einige Gedanken macht und autmatisch ein bisschen weiterbildet. Es sind unglaublich wichtige Themen, die uns alle interessieren sollten, vielleicht aber gerade die jüngeren Leser bisher noch nicht so erreicht haben, wodurch hier erste Berührungspunkte geschaffen werden.

Eine wirklich gelungene, wenn auch ganz andere Fortsetzung und ein Ende, das es in sich hat. Spannungsgeladen, informativ und wirklich gute Unterhaltung!

Lukas Hainer hat mich mit Das weiße Herz unglaublich überraschen können. Diese Fortsetzung hat es in sich – mit einem Settingwechsel, viel Stoff zum Nachdenken und einer gehörigen Portion Spannung hat sich hier eine einzigartige und wirklich besondere Geschichte entwickelt.