Rezension | Der Club der Rabenschwestern von Kass Morgan & Danielle Paige
Titel: Der Club der Rabenschwestern | Originaltitel: The Ravens | Autor*in: Kass Morgan & Danielle Paige | Übersetzer*in: Maike Hallmann | Verlag: Heyne | Erscheinungsdatum: 24.12.2021 | Seitenzahl: 484 (Printausgabe)
Kappa Rho Nu ist die exklusivste Studentinnenverbindung am Westerly College. Ihre Partys sind legendär, ihre Wohltätigkeitsbälle luxuriös. Doch hinter der glitzernden Fassade haben die »Rabenschwestern«, wie sich die Mitglieder nennen, ein dunkles Geheimnis: Sie sind ein Hexenzirkel. Für die Außenseiterin Vivi Deveraux bedeutet die Aufnahme in den Club der Rabenschwestern einen Neustart. Scarlett Winters will unbedingt Präsidentin der Schwesternschaft werden, wie schon ihre Mutter vor ihr. Wäre da nur nicht Scarletts dunkles Geheimnis, dem Vivi bedrohlich nahe kommt. Doch dann entlarvt jemand die Rabenschwestern, und Scarlett und Vivi müssen zusammenarbeiten, um eine Katastrophe zu verhindern …
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Gerade das Zusammenspiel von Kass Morgan (The 100) und Danielle Paige (Dorothy must die) hat mich hier richtig neugierig gemacht, sodass ich mich sehr auf das Buch gefreut habe!
Hexenfans aufgepasst
Vivi ist allein bei ihrer Mutter aufgewachsen und hatte ein doch eher instabiles Umfeld. Ihre Kindheit ist von einigen überstürzten Umzügen geprägt, wodurch sie nie wirklich irgendwo Fuß fassen konnte. Dass ihre Mutter ausgerechnet mit dem Lesen von Tarot Karten ihr Geld verdient, ist ihrer Meinung nach eine böse Ausbeutung der betroffenen Menschen. Als dann das College ansteht und sie tatsächlich die Chance hat aufs Westerly College zu gehen, ist ihre Mutter gar nicht glücklich, für sie scheint aber ein Traum in Erfüllung zu gehen.
Scarlett geht bereits aufs Westerly College und ist dort Mitglied in der Studentinnenverbindung Kappa Rho Nu. Ihr Leben ist geradezu dafür aufgebaut, dass sie die diesjährige Präsidentin wird und dementsprechend bekommt sie auch Druck von ihrer Familie.
Was die meisten nur nicht wissen – Kappa Rho Nu ist alles andere als eine gewöhnliche Verbindung, sie besteht aus echten Hexen und Auftrag der Mitgliederinnen ist es, das passende Nachwuchs zu finden und zu schulen.
Jetzt ist es erst einmal weniger überraschend, was als nächstes kommt. Vivi beginnt ihren ersten Tag und wird direkt auf Kappa Rho Nu aufmerksam. Auf der einen Seite hat sie zwar Bedenken, will aber auch endlich irgendwo dazu gehören und bewirbt sich tatsächlich als Mitglied – Überraschung, sie wird angenommen und auch direkt Scarlett zugeteilt – blöd nur, dass diese sie so gar nicht ausstehen kann.
Etwas eigene Charaktere
Dass die beiden Protagonistinnen erst einmal ziemlich unterschiedlich sind und nicht wirklich einen Draht zueinander finden (wo aber auch andere Faktoren noch mit reinspielen), finde ich gar nicht mal verkehrt, sondern sorgt auch für eine interessante Dynamik. Vivi fand ich an sich eigentlich cool, aber wie sie jahrelang ihre Mutter verurteilen konnte, aber innerhalb von einem Wimpernschlag an Magie glaubt und sich selbst als Hexe sieht, fand ich dann doch irgendwie weniger cool von ihr.
Genau an diesem Punkt legt sie ihre Naivität irgendwie auch die ganze Geschichte über nicht ab, was mich teilweise schon ziemlich genervt hat und gerade zum Ende hin für so manches Augenrollen gesorgt hat.
Scarlett fand ich da schon wesentlich interessanter, wenn auch nicht so sympathisch. Aber, jetzt kommts, sie hat ein dunkles Geheimnis. Ich weiß, ich weiß. Das hätte keiner von euch erwartet, oder? Aber dieser Punkt hat den Spannungsbogen tatsächlich aufrecht gehalten und auch die vielen mysteriösen und teils wirklich creepy Ereignisse doch echt angetrieben.
Wie bei allen Rätseln hat man eben auch als Leser*in seine Vermutungen, meine waren hier genau richtig. Auch, wenn die Geschichte versucht hat ein paar Haken zu schlagen, war ich mir doch recht sicher, wodurch der große Wow-Moment ausgeblieben ist.
Der Hexenanteil in der Geschichte hat mir allerdings wirklich gut gefallen – ich fand die Ansätze, die Ideen und auch die Umsetzung echt toll gemacht und hätte in dem Bereich am liebsten noch mehr gelesen. Auch der Gruselfaktor von den komischen Vorkommnissen und die Härte in vielen Situation hat dafür gesprochen, dass wir uns doch mehr in der Erwachsenen Fantasy bewegen als im Jugendbuchbereich, nur die Komplexität der Handlung hat für meinen Geschmack damit nicht übereingestimmt. Gerade die Ansätze über Selbstfindung, Freundschaft und Vertrauen – für sich selbst einzustehen, hat alles mehr auf eine jüngere Zielgruppe hingedeutet und manchmal den Fokus von der Spannung genommen. Alles in allem durchaus ein netter Zeitvertreib, aber noch nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte. Ich bin mir aber sicher, dass es vielen Leser*innen ganz anders ergehen wird und die Begeisterung dort groß sein wird!
Der Club der Rabenschwestern von Kass Morgan und Danielle Paige konnte mich leider nicht ganz so überzeugen, wie ich es mir erhofft hatte. Dennoch hatte die Geschichte echt coole und starke Momente, wodurch spätestens Hexenfans einfach nicht an dem Buch vorbeikommen!
KAUFEN!
AUCH REZENSIERT VON: Claudias Bücherhöhle | writtenbetweenthelines
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