Rezension: Der Insasse / Sebastian Fitzek
Titel: Der Insasse | Autor: Sebastian Fitzek | Verlag: Droemer | Erscheinungsdatum: 24.19.2018 | Seitenzahl: 384
Um die Wahrheit zu finden,
muss er seinen Verstand verlieren.
DER INSASSE
Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berkhoff.
Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah.
Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt.
Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben:
Er muss selbst zum Insassen werden.
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Bei jedem neu angekündigten Buch des Autors ist das Gejubel groß und sobald der Erscheinungstermin endlich eingetroffen ist, wird man einfach überflutet: jede Buchhandlung hat einen eigenen Tisch und auch online ist meine Timeline damit gefüllt. So kann auch ich mich der Vorfreude nur immer wieder anschließen und habe recht zügig zum Buch gegriffen.
Halte deine Erwartungen im Zaum!
Immer, wenn ein Buch einen großen Hype auslöst muss ich wirklich an mich halten, damit meine Erwartungen nicht ins Unermessliche steigen. Mal gelingt es, mal weniger.
Da ich hier aber auch schon recht zügig von ein paar eher enttäuschten Rückmeldungen gehört habe, konnte ich doch recht erwartungsfrei in die Geschichte starten und bin unglaublich froh, da ich so wirklich positiv überrascht wurde. An dieser Stelle muss ich wohl auch eingestehen, dass ich die Bücher von Herrn Fitzek zwar auf keinen Fall schlecht finde, bisher aber auch nicht alles überragend. Er spricht mich einfach mit seiner Persönlichkeit, seinem Engagement seiner Arbeit gegenüber und durch die Auswahl seiner Themen an. So skurril manche Situationen in seinen Büchern auch klingen, ich bin mir immer sicher, dass er sich damit genaustens auseinandergesetzt hat und schon wissen wird, worüber er da berichtet. Zuletzt habe ich Das Paket gelesen und war milde formuliert doch ein wenig enttäuscht. Bei Der Insasse war ich hingegen schon allein von all den Charakteren positiv überrascht, die mit ins Spiel gekommen sind und sich einen wichtigen Platz erarbeitet haben. Sobald ich das Gefühl hatte, mir gerade in etwa ein Bild gemacht zu haben, wurde ich sofort wieder verunsichert und musste wieder zurückrudern – genauso möchte ich, das bei einem Thriller mit dem Leser gespielt wird!
Ein klassischer Pageturner
Die Geschichte hatte sich doch ein wenig anders gestaltet, als ich es am Anfang vermutet habe, weshalb ich umso neugieriger auf den weiteren Verlauf wurde. Wie oben schon erwähnt sind immer mehr Charaktere mit ins Spiel gekommen, die untereinander alle mehr oder weniger miteinander verknüpft waren und dessen Handlungen sich auf den jeweils anderen ausgewirkt haben – nur wie?!
Das war die große Frage, die mich auf Trab gehalten und dafür gesorgt hat, dass ich das Buch doch recht zügig weitergelesen habe. Auch, wenn es ziemlich makaber klingt, erhoffe ich mir immer ziemlich viel Brutalität in einem Thriller. Bei Sebastian Fitzek habe ich das Gefühl, dass er in seinen neueren Büchern immer mehr auf die Psyche eingeht, was natürlich auch interessant ist, mir persönlich aber nicht ausreichend.
Hier hingegen hatte ich das Gefühl, dass wieder ein bisschen mehr auf die Mischung geachtet wurde.
Allerdings bin ich irgendwann an den Punkt gekommen, an dem ich mir dachte „Neeeee, nicht das schon wieder“.
Was vorher noch so fesselnd war, kam mir auf einmal wie ein typischer Handlungsstrang vor.
Umso erstaunter war ich, als das Ende immer näher gerückt ist und der Autor hier wieder mit einer Überraschung glänzen konnte, die mir wirklich gut gefallen hat und für einen runden und „harmonischen“ Abschluss gesorgt hat.
Somit konnte ich das Buch dann doch zufrieden zuschlagen und freue mich jetzt schon auf sein nächstes Buch!
Bei Der Insasse von Sebastian Fitzek streiten sich die Gemüter und ich kann es wirklich verstehen – allerdings muss ich für meinen Teil sagen, dass ich hier positiv überrascht wurde und mir das Lesen wirklich, wirklich Spaß gemacht hat. Mich haben die vielen Verstrickungen überrascht und das Gesamtkonzept konnte mich überzeugen – an einigen Stellen konnte ich es kaum aushalten, weil ich einfach nicht einschätzen konnte, was als nächstes kommen würde – genau so etwas habe ich mir erhofft.
LESEPROBE? KAUFEN!
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