Rezension | Der Knochenwald von Christina Henry

Rezension | Der Knochenwald von Christina Henry

Titel: Der Knochenbaum | Originaltitel: Near the Bone | Autor*in: Christina Henry | Übersetzer*in: Sigrun Zühlke | Verlag: Penhaligon | Erscheinungsdatum: 20.09.2023 | Seitenzahl: 368

Eine verschneite Berghütte, Schreie im Wald und mehr als ein Monster: Der neue Horror-Roman von Christina Henry!

Mattie lebt mit ihrem Ehemann William allein in einer entlegenen Berghütte. Er ist ein gewalttätiger Mensch, den die junge Frau niemals verärgern darf. Doch als Mattie im Wald die verstümmelte Leiche eines Fuchses entdeckt, weiß sie, dass die Eheleute nicht alleine in der Wildnis sind. Wer – oder was – stößt jene seltsamen Schreie in der Nacht aus? Wessen krallenbewehrte Fußabdrücke sind im Schnee um die Hütte zu sehen? Als drei Fremde auf dem Berggipfel auftauchen und im Wald nach einer geheimnisvollen Kreatur suchen, weiß Mattie, dass die Neuankömmlinge William verärgern werden. Und wenn William wütend ist, passieren wahrlich schreckliche Dinge …

Schaurig, düster, furchterregend – verpass nicht die anderen Bücher von Christina Henry wie »Die dunklen Chroniken« oder »Die Legende von Sleepy Hollow« und »Der Geisterbaum«.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Ich liebe die Bücher von Christina Henry und freue mich jedes Mal unfassbar, wenn ein neuer Titel angekündigt wird!

Was erwartet uns dieses Mal?

Obwohl ich mich bei Christina Henry zuverlässig unglaublich doll auf die neuen Bücher freue, ist es auch nicht so, dass es jedes Mal ein Herzensbuch wäre. Manchmal sogar eher das Gegenteil. Aber ich finde es so bemerkenswert und herausragend, wie die Autorin ihre Stimme und Präsenz immer wieder nutzt auch viele gesellschaftskritische Themen nicht nur mit einzuflechten, sondern manchmal auch in den Mittelpunkt zu stellen, dass ich mir keins ihrer Bücher entgehen lassen kann.
So gibt es auch dieses Mal wieder eine Mischung, die es in sich hat. Komplett aus der Zeit gerissen finden wir uns an der Seite der jungen Mattie wieder, die komplett abgeschottet mit ihrem Mann William in einer Hütte im Wald lebt. Kein Kontakt zur Außenwelt, zumindest gilt das für sie.

Durch das fehlende Zeitgefühl lässt sich schlecht einschätzen, ob die Beziehung zwischen den beiden „typisch“ für die Zeit ist (was sie auch nicht besser macht), oder ob da noch mehr hinter steckt. Mattie hat nichts zu melden, am besten immer den Mund zu halten und einfach zu gehorchen. Und wenn sie dies nicht tut, bleibt William angeblich nichts anderes übrig, als sie zu züchtigen. Und so treffen wir schnell auf das brutale Kernthema, die häusliche Gewalt. Mir kommt allein jetzt beim Schreiben schon wieder eine Gänsehaut, weil Christina Henry diese Szenen so schonungslos ehrlich und brutal beschrieben hat, dass ich als Leserin am liebsten direkt ins Buch gesprungen wäre.
Doch eines Tages entdeckt Mattie nicht nur einen schlimm zugerichteten Fuchs, es beginnen mysteriöse und bestialische Schreie in der Nacht und die entdeckten Spuren am Tag lässt das Paar sprachlos zurück – das müsste ja der größte Bär sein, den die Welt je gesehen hat!

Wendungen & Dynamik

Der gruselige Fund bleibt allerdings auch nicht von der Außenwelt unentdeckt und so zieht es durch Gerüchte ein paar außergewöhnliche Entdecker*innen auf den Berggipfel und somit mitten in den Walt von Mattie und William. Das stellt die bisherige Dynamik ordentlich auf den Kopf, denn William hat die letzten Jahre hart dafür gekämpft, dass Mattie keinen Kontakt zur Außenwelt, nicht zu auch nur einer einzigen anderen Person außer ihm hat.
Und so sorgt das mysteriöse Wesen natürlich auch auf seine Art für Schrecken und Horror, doch ist es das andere Monster, was noch mehr im Mittelpunkt steht: William.

Mattie kann sich kaum an ihre Zeit davor erinnern, viel eher erscheinen ihr vage Träume. Hin und her gerissen, ob sie sich ihrem jetzigen Schicksal einfach fügen muss oder ob sie sehr wohl das Recht hat aus diesem Albtraum auszubrechen, tut sich für sie durch die erschreckenden Entwicklungen im Wald eine neue Gelegenheit auf. Rückblenden erzählen nach und nach mehr von der Geschichte, die die junge Frau in diese Situation gebracht hat, was mir wirklich das Herz gebrochen hat.
Die kurzlebige und teilweise abstrakte Horror Parallelhandlung hat die Geschichte einfach nochmal anders dargestellt und präsentiert. Mir haben beide Stränge echt gut gefallen und gerade auch das Ende, mag für manche vielleicht zu offen sein, doch mir hat es hier unglaublich gut gefallen und die Story hat mich einfach bewegt, sodass ich mal wieder eine große Empfehlung aussprechen kann und mich bereits auf das nächste Buch der Autorin freue.

Christina Henry is back und schafft es mal wieder zu schockieren, mitzureißen und ordentlich Staub aufzuwirbeln. Zwischen klassischen Horrorelementen und viel Gesellschaftskritik bin ich wieder einmal baff vom Gesamtkonzept und kann neben einer Triggerwarnung (Häusliche Gewalt) mal wieder eine Empfehlung aussprechen.

KAUFEN!

AUCH REZENSIERT VON: Phantastik News | booknerds | Spannungsjägerin | Claudias Bücherhöhle

2 comments found

  1. Schönen guten Morgen!

    Ich hab von der Autorin ja bisher nur den ersten Alice Band gelesen, den ich zwar gut fand, aber als dann endlich Band 2 erschien hatte ich keine so große Lust mehr drauf.
    Jetzt hab ich letztens allerdings „Rotkäppchen“ gelesen und war sehr begeistert – und bin jetzt auch extrem neugierig auf all die anderen Bücher. Die sollen ja alle sehr unterschiedlich sein was auch einen großen Reiz auslöst. Das finde ich schon klasse, dass sie anscheinend mit jedem Buch etwas ganz anderes neues kreiert.
    Auf den Knochenwald bin ich jedenfalls sehr gespannt!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Guten Morgen!

      Ich bin da auch jedes Mal wieder total begeistert von, was für ein Überraschungspaket einen hier erwartet. Ich kann auch verstehen, dass nicht alle ganz so begeistert sind, aber ich finde allein immer die Ideen sehr grandios.

      Und das mit Alice kann ich sehr gut verstehen, geht mir bei Reihen leider auch oft so.
      Und ja, Rotkäppchen fand ich auch besonders toll

      Hab ein tollen Wochenende!
      Liebe Grüße
      Jill

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