Rezension: Die Feenjägerin. Das verbotene Königreich / Elizabeth May

In Wahrheit wiegen Erinnerungen oft furchtbar schwer.
Jede biegt deine Knochen ein wenig mehr, bis das Gewicht aller zusammen dich letzten Endes niederdrückt. Jetzt weiß ich, dass manche Narben so tief reichen, dass sie niemals verblassen.

Verlag: Heyne

Erscheinungsdatum: 14.11.2016
Seitenzahl: 480
Weitere Bände: (1) Die Feenjägerin

***ACHTUNG***BAND 2***
Die Schlacht um Schottland ist verloren, und Aileana Kameron, die letzte Feenjägerin, verschwand durch das magische Portal, das sie eigentlich für immer verschließen wollte. Nun ist sie in den Händen ihres gefährlichsten Feindes und gefangen in der düsteren Feenwelt. Aileana hat schon jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben, als sie Hilfe von unerwarteter Seite bekommt und zurück in die Welt der Menschen fliehen kann. Doch dort herrschen inzwischen die Feen. Nur wenn Aileana alles auf eine Karte setzt, kann sie die, die sie liebt, noch retten …

Ich hatte ja schon ein wenig Angst, dass der zweite Band nicht mehr übersetzt wird, aber tadaaaa…hier ist er nun!
Vielen Dank ans Bloggerportal/ an den Verlag, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ich weiß noch, dass ich damals absolut gefangen vom Cover des ersten Bandes war. Der Inhalt war wirklich cool, die Geschichte nett geschrieben, vor allem hatten mir die Charaktere gefallen.
Zwar konnte mich die Geschichte nicht vollends überzeugen, aber das Ende hatte einen saftigen Cliffhanger für seine Leser, was es unmöglich gemacht hat, der Fortsetzung nicht entgegen zu fiebern!

Gleich am Anfang der Geschichte fällt man ins Geschehen und erfährt endlich, wie es um Aileana steht.
Spannend und in einem fließenden Schreibstil wird die Geschichte fortgesetzt…nur…dass irgendwie nicht ganz so viel passiert.
Bei fast 500 Seiten habe ich doch ein wenig mehr erwartet. Durch den Lesefluss kommt es einem zwar zwischenzeitlich gar nicht so arg vor, aber wenn man nach dem Lesen einmal die Geschichte Revue passieren lässt, fragt man sich doch, wo die ganzen Handlungen hin sin.
Es wird wieder ein großes Augenmerk auf die Gedanken der Protagonistin gelegt, was teilweise natürlich hilfreich ist, wenn aber ständig in Kursivschrift immer wieder das Gleiche wiederholt wird, ist man schon versucht, es einfach zu überlesen. Anfangs, während ihres Aufenthalts im dunklen Feenreich war es auf jeden Fall die perfekte Möglichkeit, sich beser in sie und ihre Empfindungen hineinversetzen zu können. Dadurch hat man ein ganz anderes Gefühl für ihre Qualen bekommen.

„Und welche Geschichten erzählen deine Narben?“, fragt er.
„Erzählen sie auch davon, wie du überlebt hast?“

„Nein“, erwidere ich sanft. „Sie erzählen die Geschichte, wie ich wieder zu einem Menschen wurde.“

Obwohl sich die ganze Welt auf den Kopf gestellt hat, erfährt man doch relativ wenig davon, wie es außerhalb des verbotenen Königreichs wirklich ist.
Was ich sehr schade finde, denn genau solche Details reizen mich am meisten. Aber ok, ein paar Andeutungen und man kann ja auch einfach mal seine Fantasie spielen lassen.
Neben altbekannten Charakteren kommen natürlich auch neue vor, bzw. hat man endlich die Gelegenheit ein paar näher kennenzulernen. Derek, Aileanas kleiner Feenfreund ist nach wie vor mein Liebling, schafft er es doch immer wieder die Situationen ein bisschen aufzulockern und mit seiner Art einen zum Schmunzeln zu bringen.

Die Liebesgeschichte. Tja, eigentlich ist es immer noch ein unausgesprochenes hin und her. Irgendwie kommen sich Aileana und Kiaran näher, andererseits scheint es aber immer noch eine offene Bindung zu sein.
Allerdings muss ich hierbei gestehen, dass ich es zur Ausnahme ganz gut finde. Ihre Taten beweisen ihre Zuneigung zueinander, aber für eine wahre Lovestory ist während eines Krieges wohl auch einfach nicht der Raum da.

„Ich habe gesehen, wie er dich ansieht.“
Ich schlucke. „Und wie sieht er mich an?“, frage ich, obwohl ich Angst vor seiner Antwort habe.
„Als wünschte er, er wäre ein Mensch.“

Somit war diese Fortsetzung zwar kein absolutes Highlight für mich, doch kann ich wirklich den Schreibstil loben!
Man fliegt durch die Seiten, die Spannung wird gehalten, und auf eine einfache Art und Weise wird diese komplexe Welt dargestellt. Eine schöne Geschichte für Zwischendurch 😉

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