Rezension | Die Geräusche der Nacht von Linwood Barclay

Rezension | Die Geräusche der Nacht von Linwood Barclay

Titel: Die Geräusche der Nacht | Originaltitel: A Noise Downstairs | Autor: Linwood Barclay | Übersetzer: Ulrike Clewing | Verlag: Knaur | Erscheinungsdatum: 01.05.2020 | Seitenzahl: 432

Wahn oder Wirklichkeit?
Im neuen Thriller des amerikanischen Bestseller-Autors Linwood Barclay hinterlässt eine alte Schreibmaschine nachts kryptische Nachrichten

Paul Davis hat allen Grund, an seinem Verstand zu zweifeln: Seit er beinahe von seinem Freund und Kollegen Kenneth Hoffman getötet worden wäre, weil er diesen beim Entsorgen zweier Frauenleichen überrascht hat, leidet er an Gedächtnislücken und manchmal auch Wahnvorstellungen. Auch die Besuche bei seiner Psychiaterin helfen Paul nicht wirklich, also beschließt er, ein Buch über Kenneth‘ Fall zu schreiben, um sein Trauma zu verarbeiten.
Zur Inspiration schenkt Pauls Frau ihm eine alte Underwood-Schreibmaschine – und plötzlich meint Paul, nachts Tipp-Geräusche zu hören, obwohl niemand in der Nähe der Schreibmaschine ist. Morgens findet er kryptische Nachrichten, die von den ermordeten Frauen zu stammen scheinen. Erhält Paul tatsächlich Botschaften aus dem Jenseits – oder verliert er endgültig den Verstand?

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Der Thriller hatte mich in der Vorschau schon wahnsinnig angesprochen! Zwar wurde leider die Printversion abgesagt, dafür aber wenigstens das ebook herausgebracht.

Zwischen Mystery und Realität

Was mir besonders gut gefallen hat? Dass das Buch gleich einen wirklich spannenden Einstieg hatte. Paul Davis kommt unfreiwillig seinem Kollegen und seinen mörderischen Machenschaften auf die Spur und muss das teuer bezahlen.
So hat man gleich zu Beginn einen ordentlichen Spannungskick bekommen und versucht danach, ebenso wie Paul, nicht nur das Erlebte zu verarbeiten, sondern auch ein paar Geheimnisse zu lüften.

Anfänglich hat man als Leser noch ein ziemlich genaues Bild vom geschehen, recht schnell verliert man sich dann aber in Pauls Situation. Es hat mich schier wahnsinnig gemacht, nie genau wissen zu können, ob Paul den Verstand verliert – was definitiv verständlich gewesen wäre -, ihm jemand das Leben zur Hölle machen möchte oder doch etwas ganz Anderes hinter all den Dingen steckt. Immer wieder, wenn ich das Gefühl hatte, dem Ganzen auf die Schliche zu kommen, wurde doch wieder alles verwischt.
Genau das bis zum Schluss aufrecht zu erhalten ist in meinen Augen definitiv nicht leicht und da muss ich definitiv meinen Hut vor Linwood Barcley ziehen.

Meine Entdeckung von Linwood Barclay

Da die Geschichte wenige bis gar keine Sympathiepersonen haben, hat mir an der einen oder anderen Stelle etwas gefehlt – das ist allerdings auf meine persönlichen Vorzüge zurückzuführen. Auch die Story hatte immer mal ihre kleinen Schwachstellen, dennoch muss ich sagen, dass dieser Thriller wirklich eine Bereicherung für mich war. Es hat einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich wurde immer wieder überrascht. Dazu hat der Autor einen wirklich fesselnden Schreibstil, sodass man sich gar nicht wirklich von der Story lösen mag.

Für mich war Die Geräusche der Nacht somit der perfekte Einstieg, um Linwood Barclay für mich zu entdecken. Die Geschichte an sich ist vielleicht kein Highlight, aber definitiv lesenswert und zeigt schon einmal, was der Autor so drauf hat. Mittlerweile habe ich mir noch weitere Bücher von Herrn Barclay zugelegt und bin einfach happy. Denn Leute, wenn ihr auf wirklich spannungsgeladene, gut durchdachte Thriller steht, in denen es auch mal ein wenig brutaler zugeht, dann solltet ihr diesen Autor auf jeden Fall kennenlernen!

Mit Die Geräusche der Nacht habe ich mein erstes Buch von Linwood Barclay gelesen. Und was soll ich sagen? Auch, wenn die Geschichte kleine Schwachstellen hat, so hat sie mir verdammt gute Unterhaltung geboten und es mussten bereits weitere Titel des Autors bei mir einziehen. Hier fand ich es vor allem interessant, wie Linwood Barclay es geschafft hat, dass ich mir nie sicher war, ob der Protagonist sich die Schrecken einbildet, wer anders ihm schaden möchte oder vielleicht doch etwas ganz Anderes hinter den Ereignissen steckt.

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