Rezension | Die Sache mit dem Glücklichsein von Jason Reynolds

Rezension | Die Sache mit dem Glücklichsein von Jason Reynolds

Titel: Die Sache mit dem Glücklichsein (Erstmals 2017 unter: Love oder meine schönsten Beerdigungen) | Originaltitel: The Boy in the Black Suit | Autor: Jason Reynolds | Übersetzer: Klaus Fritz | Verlag: dtv | Erscheinungsdatum: 22.05.2020 | Seitenzahl: 288

Die Spielarten der Liebe

Matt hat einen gut bezahlten Nebenjob bei einem Beerdigungsinstitut – nicht gerade ein normaler Zeitvertreib für einen 17-jährigen Teenager aus New York. Doch auf einer der Trauerfeiern trifft er Love, genau dann, als sich die schlechten Nachrichten in seinem Leben immer weiter häufen. Sie ist ein außergewöhnliches Mädchen mit seltsamem Namen, so liebenswert, so stark und so geheimnisvoll zugleich. Mit Schicksalsschlägen geht Love ganz anders um als Matt, der den Tod seiner Mutter einfach nicht verkraften kann. »Vergiss die Sache mit dem Glücklichsein … Und vor allem, vergiss Love!«, sagt er sich schon bald. Doch das ist gar nicht so einfach und vielleicht kann auch nur Love ihn aus seiner Einsamkeit zurück ins Leben holen.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl ich ein großer Fan von Jason Reynolds bin und die Geschichte bereits 2017 unter dem Titel Love oder meine schönsten Beerdigungen erschienen ist, ist es leider an mir vorbeigegangen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass die Neuauflage bei mir einziehen durfte!

Eine Geschichte fürs Herz

Wer bereits etwas von Jason Reynolds gelesen hat, kann mir sicherlich zustimmen, dass dieser Autor die Gabe hat, alltägliche Situationen unglaublich lebendig wirken zu lassen. Es muss gar nicht immer einen großen Knall geben und dennoch wirken die Geschichten einfach authentisch, greifbar und bewegen beim Lesen. Wenn es dann allerdings auch noch tiefer geht, berühren seine Charaktere und Ideen einfach ungemein. So geht es hier um die Geschichte von Matt, einen beeindruckenden Jungen, der bereits jetzt eine schwere Last und jede Menge Trauer mit sich trägt. Und um Love, ein Mädchen zum Verlieben, das aber noch gar nicht so recht weiß, ob es dafür bereit ist.

Es sind nicht nur die Schicksale der beiden Protagonisten selbst, sondern auch die der Nebencharaktere und alle kleinen Details in der Geschichte, die mir unglaublich gut gefallen haben. Man verliert sich ab den ersten Seiten an, weiß nicht immer, wo der Weg hinführt – so wenig wie Love und Matt selbst – und findet sich in einer Geschichte wieder, die einen einfach bewegt und berührt.
Gerade wer auf kleine aber wertvolle Details in Geschichten steht, kann ich dieses Buch empfehlen, weil es so viel mehr gibt, als man anfänglich denken könnte.

Leicht aber bewegend

Ja, es gibt hier eine Lovestory und auch, wenn sie nicht auf der ersten Seite beginnt, nimmt sie im Laufe der Geschichte einen großen Platz ein. Doch es ist noch so viel mehr – es geht vielmehr um das zueinanderfinden und sich öffnen können. Es geht um Trauer, diese zuzulassen und sie auch verarbeiten zu können. Dass es nicht nur vollkommen normal, sondern vor allem auch wichtig ist, sich mit seiner Trauer auseinanderzusetzen und dass es dafür kein Allheilmittel gibt, sondern jeder Mensch das Recht hat, das ganz individuell mit sich auszumachen.

Die Beziehungen zwischen den Charakteren, nicht nur zwischen Matt und Love, zeigen immer wieder auf, worin wahre Stärke liegt. So schafft es diese Geschichte trotz ihrer ernsten Themen auf der einen Seite leicht zu wirken, doch eben mit einem gehörigen Nachgang, der einem im Kopf bleibt. Gerade zum Ende hin hat sie mir wirklich das Herz gebrochen.
Matt und Love sind eigentlich so unterschiedlich und beide haben bemerkenswerte Charakterzüge, treffen aber auch manchmal Entscheidungen, bei denen man als Leser am liebsten eingreifen würde. Doch der Weg und die Entwicklungen sind es einfach wert am Ball zu bleiben!

Die Sache mit dem Glücklichsein von Jason Reynolds ist wieder mal eine Geschichte fürs Herz, die auf der einen Seite mit ihrer Leichtigkeit überrascht, nur um dann durch ihre ernsten und wichtigen Themen mit einem ordentlichen Nachklang zu kommen, der dafür sorgt, dass einen die Story rund um Love und Matt nicht so schnell aus dem Kopf geht.

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