Rezension | Gallant von V. E. Schwab

Rezension | Gallant von V. E. Schwab

Titel: Gallant | Originaltitel: Gallant | Autor*in: V. E. Schwab | Übersetzer*in: Sara Riffel & Petra Huber | Verlag: Fischer TOR | Erscheinungsdatum: 29.03.2023 | Seitenzahl: 352

Mysteriös, düster, spannend – Gallant ist der neue Roman von der Bestsellerautorin V. E. Schwab („Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“). 

Olivia Prior ist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie getroffen, und die Stimme ihrer Mutter hat sie schon längst vergessen. Geblieben ist ihr nur das Tagebuch ihrer Mutter. Es ist voller Rätsel und seltsamer Zeichnungen, die sie eines Tages zu enträtseln hofft. Ihr Leben in dem Heim ist alles andere als einfach, denn sie kann nicht sprechen und kommuniziert mit Hilfe einer alten Schiefertafel. Außerdem sieht sie die Geister der Toten, die ewig stumm das Treiben der Lebenden beobachten. Angst vor ihnen hat sie nicht, schon weil sich Olivia selbst fühlt wie lebendig begraben. Doch alles ändert sich, als ein Brief ihres Onkels in der Schule eintrifft, der sie einlädt, zum Stammsitz ihrer Familie zu kommen. Für Olivia ist es eine einmalige Chance, mehr über das Schicksal ihrer Eltern herauszufinden. Doch sie ahnt: Der Preis, den sie dafür zu zahlen hat, wird hoch sein …

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Obwohl ich die Ideen von V. E. Schwab immer unglaublich interessant finde, bin ich bisher mit den Umsetzungen noch nicht so ganz warm geworden – aber ich gebe nicht auf!

Es war einmal…

Ein kleines Mädchen namens Olivia Prior, das ihren Vater nie kennengelernt hat und sich auch schon nicht mehr an die Stimme ihrer Mutter erinnern konnte. Im Waisenhaus war sie die Außenseiterin und lebte auch dort einsam weiter. Sprechen konnte sie nicht und hat mit einer alten Schiefertafel kommuniziert, lediglich die Geister haben ihr Gesellschaft geleistet. Wobei wir im speziellen eher von Ghulen sprechen, die zwar äußerst gruselig anzusehen waren, ihr aber nie etwas getan haben.
In diesem Stil beginnt V. E. Schwab mit einem märchenhaften und sehr dichten Erzählstil die Geschichte von Olivia und schafft es dabei eine tolle Atmosphäre aufzubauen.

Eines Tages erhält Olivia ein Schreiben von ihrem Onkel, der sie zum Familiensitz Gallant einlädt – endlich eine Chance, ein Blick in ihre Vergangenheit zu erhaschen und mehr über ihre Familie zu erfahren. Bisher konnte sie sich nur an das Tagebuch ihrer Mutter halten, das aber mehr Rätsel aufweist, als dass es Antworten liefern würde. Mit kryptischen Formulierungen und mysteriösen Zeichnungen geht vor allem hervor, dass hier nicht nur einige Geheimnisse lauern, sondern vor allem auch eine Warnung – vor Gallant. Doch das hält unsere Protagonistin natürlich nicht auf und so verlässt sie überstürzt das Waisenhaus, ob sie sich selbst oder die anderen Bewohner*innen mehr darüber freuen, keine Ahnung.

Wieder viel Potenzial

Angekommen in Gallant wird schenll klar, dass hier alles anders ist, als sich Olivia es ausgemalt hat. Anstatt auf ihren Onkel trifft sie auf ihrem Cousin Matthew, der keinesfalls erfreut über ihre Anwesenheit ist. Es wird düster und geheimnisvolll, denn das Anwesen versucht einiges zu verbergen und hält viele Gefahren bereit. An sich muss ich sagen, dass ich zuerst dachte, dass V. E. Schwab und ich nun endlich richtig zueinander gefunden haben. Dann wurde es allerdings nicht ganz so düster, wie ich es mir erhofft hatte und trotz so einigen Anspielungen, blieb die Auflösung dann ein wenig mau.
Interessant war es die ganze Zeit, trotz kleiner Wiederholungen, doch gerade zum Ende hin wurde das Tempo nochmal gut angezogen, was irgendwie allerdings auch dafür gesorgt hat, dass einiges zu schnell abgehandelt wurde.

Gerade der düstere Märchentouch und auch die Idee dahinter hat mir echt gut gefallen und trifft sicherlich bei einigen Leser*innen auf große Begeisterung. Da die Autorin auch ein außerordentliches Talent dafür hat, ihren Stil dem Setting immer ein wenig anzupassen, war mein Fanherz hier ganz groß. In meinen vorherigen Versuchen hat es eher daran gescheitert, dass trotz toller Ideen der Funke einfach nicht überspringen wollte, das war hier durchaus der Fall, lediglich fand ich am Ende unglaublich viel Potenzial verschenkt, da ich mir noch mehr Tiefe und noch eine düstere Stimmung gewünscht hätte. Dennoch hatte ich aber auf jeden Fall Spaß an der Story und werde mein Glück auch bei ihrem nächsten Buch wieder versuchen!

Bisher bin ich trotz all der tollen Idee von V. E. Schwab mit ihren Büchern noch nicht so ganz warm geworden – bei dieser Story hatte mich allerdings gleich die düstere Märchenatmosphäre für sich eingenommen. Zum Ende hin war ich über die doch eher einfach gestrickte Auflösung zwar ein wenig traurig, hatte aber dennoch echt Spaß mit der Geschichte.

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