Rezension | Gung Ho 5: Die weiße Flut

Kinder der Revolution!

Celines Tod hat den Zorn der Jugendlichen entfesselt: Holden und seine Gang haben die Schnauze voll von den Regeln der Erwachsenen! Die Macht von Bagster und Kingsten ist Schnee von gestern. Die wütende Truppe um Holden greift zu den Waffen und stellt ab jetzt ihre eigenen Regeln für Fort Apache auf.
Indes finden Zack, Archer und ihre Freunde an außergewöhnlicher Stelle wertvolle Verbündete, um den Frieden zurück in die Siedlung zu bringen. Doch als sie dort eintreffen, hat sich alles verändert.
Kingsten mag die Kontrolle über Fort Apache verloren haben, aber in einem behält sie Recht:
Die weiße Flut kommt…

Das grandiose Finale des dystopischen Coming-of-Age-Hits GUNG HO der deutschen Künstler Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Gung Ho war bei mir Liebe auf den ersten Blick und so traurig ich jedes Mal war, wenn ich einen band durch hatte, mindestens so groß war die Vorfreude auf den Folgeband – nun sind wir aber beim Finale!

Jetzt geht’s um alles

Gung Ho hat bereits in den ersten Bänden mit seiner Direktheit gepunktet.
Auch wenn das dystopische Genre alles andere als neu ist, scheint es doch hier ziemlich losgelöst von vielen anderen bekannten Szenarien. Die weiße Flut, die Reißer sind das Grauen, das die Menschheit draußen erwartet, doch innerhalb ihrer Mauern geht es nicht wirklich sicherer zu – zumindest im Fort Apache.

Denn während in der kleinen Gesellschaft nach all der Korruption und Misshandlung die Suppe so richtig am brodeln ist, sind Zack und seine Freunde auf der Suche nach Archer, der verbannt wurde, in der Hoffnung ihn wieder zurückzubringen. Generell hat die ganze Story scheinbar auf diesen Showdown hingearbeitet und die Atmosphäre ist von der ersten Seite an voller Spannung geladen.
Die Gewalttätigkeit nimmt gerade hier natürlich nicht ab, passt aber auch sehr gut zum Gesamtbild und verdeutlicht nur noch mehr die Dramatik hinter der Geschichte.

Zeichnungen @ Thomas von Kummant | Cross Cult

Wenn alles aus dem Ruder läuft

Dass uns hier kein typisches Happy End erwartet ist wohl für niemanden eine Überraschung, eher ist die Frage: Schafft es hier jemand lebend raus?
Während Zack und die anderen noch ihre ganz eigenen Gefahren durchleben und überstehen müssen, hat sich im Fort einiges geändert und nichts ist mehr wie es war.
Holden steht nun in der Hierarchie ganz oben und lebt das in vollen Zügen aus, die Erwachsenen haben nichts mehr zu melden und scheinbar auch keine Möglichkeit dagegen anzukommen

Doch auch die Reißer haben noch ein paar Überraschungen parat und als dann alles aufeinanderstößt, scheint es kein Entkommen mehr zu geben. Das Ganze würde so schon meinen Geschmack treffen, doch mit den Zeichnungen von Thomas von Kummant sorgt einfach für eine Qualität des Gesamtpakets sondergleichen.
Die Reihe hat unfassbar stark gestartet, hat ich zwischendurch nie verloren und auch das Ende kann hier mithalten. Geschmäcker gehen natürlich auseinander, so hatte hier bestimmt jeder etwas andere Wünsche und Vorstellungen von der Ausgangssituation – doch ich persönlich finde sie mehr als gelungen.

Die Reihe Gung Ho hat nun mit Die weiße Flut ihr Ende gefunden und Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant haben ganze Arbeit geleistet – die Story, voller Zorn, Ungerechtigkeit und Gewalt hat vom ersten Moment an meinen Geschmack getroffen und ist in ihrer Spannung nie abgebrochen, das grandiose Artwork hat noch seinen Rest dazu beigetragen – ein atemberaubendes Gesamtpaket und ein richtig starker Abschluss.