Rezension: Immerwelt. Der Anfang / Gena Showalter
Die zerstörerischsten und die besten Taten beginnen mit einem einzigen Gedanken. Und letztendlich kann eine einzige Tat darüber entscheiden, welchen Verlauf unser Leben nimmt. Und unser Tod.
Titel: Immerwelt – Der Anfang | Originaltitel: Everlife | Autor: Gena Showalter | Übersetzer: Katja Henkel | Verlag: HarperCollins | Erscheinungsdatum: 02.05.2018 | Seitenzahl: 480 | Reihe: Immerwelt
Tenley ist eine ganz normale Siebzehnjährige, rebellisch und eigensinnig. Nur dass ihre Eltern darauf bestehen, dass sie sich – wie alle anderen – zu einer der beiden verfeindeten Seiten bekennt: Entweder gehört man zu Myriad, dem dunklen Reich der Schicksalsgläubigen, oder zu Troika, dem hellen Reich der Erkenntnis. Vertreter beider Reiche versuchen mit allen Mitteln, Tenley für sich zu gewinnen. Aber sie versteht nicht, warum ausgerechnet sie so wichtig sein soll. Außerdem bemüht sich aus beiden Häusern ein Junge um sie. Einer der beiden lässt Tenleys Herz höherschlagen. Doch was, wenn sie sich für das Reich des anderen entscheidet?
Vielen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Leichter Einstieg und einnehmende Charaktere
Nachdem mich die Alice im Zombieland Reihe der Autorin absolut fesseln und begeistern konnte, war ich unglaublich gespannt auf ihren neuen Auftakt. Vom Stil her erinnert mich Gena Showalter immer ein wenig an Jennifer L. Armentrout – gar nicht als Abklatsch gemeint – was den Aufbau der Handlung und die Charaktere angeht.
Doch vor allem der Inhalt, bzw. Klappentext zu diesem Buch hat mich mehr als nur neugierig gemacht!
Gerade, weil ich vorher eine doch etwas andere Lektüre hatte, habe ich mich quasi sehnsüchtig in diese Welt geflüchtet und war begeistert davon, wie leicht und schnell mir dieser Einstieg gelungen ist.
Alles hat sich unglaublich spannend, neu und geheimnisvoll angefühlt, sodass ich einfach immer mehr erfahren wollte. Im weiteren Verlauf gab es allerdings ein paar Punkte, die ich mir durchaus ein wenig detailierter gewünscht hätte – vor allem, was die Aufteilung von Myriad, Troika und der Welt dazwischen angeht.
Auch Tenley schien genau nach meinem Geschmack zu sein, unglaublich tough, selbstbewusst und stark.
Nicht nur in ihrer Ausstrahlung, sondern vor allem auch in ihrem Handeln und Denken. Dazu kam der grandiose Humor der Autorin, der für manche vielleicht ein wenig flach wirkt, mich aber jedes Mal wieder bestens unterhalten kann. Aber was wäre Tenley ohne weitere Charaktere, die ihr Leben in Aufschwung bringen?
Kommen wir nun zu Archer und Killian, den Abgesandten ihrer jeweiligen Reiche, die Tenley versuchen von sich zu überzeugen. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein und ergänzen sich dadurch auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise. Archer scheint einem eher ruhig, unglaublich loyal aber auch sehr willensstark zu sein – Eigenschaften, die ich durchaus bevorzuge, aber doch oftmals untergraben werden.
Tada – Killian. Ein Badboy, wie er im Buche steht. Und liebe Leser, ich bin ganz ehrlich, bereits bevor er seinen ersten wirklich Auftritt in dem Buch hatte war ich schon Feuer und Flamme für ihn.
Das hat sich allerdings recht schnell geändert, als er angefangen hat den Mund aufzumachen…
Die Idee an sich finde ich wirklich interessant, fand es aber sehr schade,d ass sie nicht doch von den Grundsätzen her genauer erklärt wurde. Natürlich ist es nicht abwegig – die eine Seite kämpft gegen die andere, ein Miteinander ist unmöglich, es kann nur einer überleben… Ähm, ja.
Aber wieso? Um dieses Konstrukt einfach besser verstehen und nachvollziehen zu können hätte ich mir irgendwie noch ein kleines bisschen mehr erhofft. Es handelt sich hierbei zwar erst um den Auftakt, das heißt, dass noch einige Details folgen können, rein für die Intensität beim Lesen hätte ich es mir allerdings schon hier gewünscht.
Wenn Klischees überhand nehmen
Wie man den vorherigen Absätzen schon entnehmen kann, hat mich doch einiges gestört.
Was einfach super schade ist, da ich am Anfang unglaublich begeistert von der Geschichte war. Es ist auch nicht so, dass mich das Buch später nur noch geärgert und genervt hätte, aber es hätte doch besser ausfallen können.
Denn für Spannung war auf jeden Fall die richtige Grundlage da! Auch, wenn Tenley nicht immer auf seine Art eingeht, hat mich Killian mit seiner Machoart irgendwann wirklich in den Wahnsinn getrieben. Wenigstens einen Gang runterzuschalten hätte sicherlich niemanden umgebracht.
Ich habe kein Problem mit Klischees. Solange sie sich in Grenzen halten. In Büchern kann ich auch Badboys etwas abgewinnen, aber irgendwie wurde hier alles irgendwann zu viel.
Der eigentliche Verlauf der Story ist durch die Hormonschübe der Protagonistin in den Hintergrund geraten, was dem Ganzen für mich leider doch einen Abbruch getan hat.
Gena Showalter hat mit Immerwelt für einen interessanten Auftakt gesorgt, der durchaus neugierig macht.
Durch viele Klischees und manchen Ungereimtheiten ist der eigentliche Flair der Geschichte für mich ein wenig verloren gegangen – denn die Idee dahinter hat mir wirklich gut gefallen.
Dadurch war es aber eher etwas Nettes und Unterhaltsames für zwischendurch.
Dennoch bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung!
LESEPROBE? KAUFEN!
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