Rezension: Izara / Julia Dippel
Ich hasste mich dafür, verletzlich zu sein, weil ich Angst hatte, schwach zu sein.
Ich hasste mich dafür, Hilfe nötig zu haben, weil ich Angst hatte, sie nicht zu verdienen.
Titel: Izara. Das ewige Feuer | Autor: Julia Dippel Verlag: LOOMLIGHT / Thienemann-Esslinger | Erscheinungsdatum: 25.10.2017 | Seitenzahl: 540 | Altersempfehlung: ab 13
Geheime Organisationen und eine verbotene Liebe: Packende Romantasy vom Feinsten!
Ari hält sich für ein ganz normales Scheidungskind: Sie lebt bei ihrer labilen Mutter, verabscheut ihren reichen Vater und jobbt neben der Schule, um sich ein Auto leisten zu können. Doch all ihre durchschnittlichen Sorgen rücken schlagartig in den Hintergrund, als übernatürliche Wesen versuchen, sie zu töten. Einer von ihnen ist Lucian, für den Ari als Tochter seines Erzfeindes ganz weit oben auf der Abschussliste steht. Als er jedoch erkennt, wie sehr er sich getäuscht hat, begeben sich die beiden auf die gefährliche Suche nach Antworten. Vor ihnen tut sich ein Abgrund aus Intrigen, Verrat und den Machtspielen einer verborgenen Gesellschaft auf, in der Ari ihren Platz finden und vor allem überleben muss.
Dieses Buch hat mich wirklich in meiner Timeline verfolgt und alle Meinungen waren einfach durchweg positiv. Als die liebe Ava dann noch meinte, dass ich es unbedingt lesen muss, ist es letztendlich auch bei mir eingezogen. kaum in den Neuzugängen vorgestellt haben mir auch hier wieder einige Leser das Buch ans Herz gelegt. Die Erwartungen waren dadurch wirklich hoch, ob die Geschichte dem gerecht werden konnte?
Puh, dieser Anfang. ich muss gestehen, dass ich mich hiermit wirklich schwer getan habe. Natürlich ist ein wenig Geheimniskrämerei mal ganz nett, aber auf den ersten Seiten hat sich mir einfach überhaupt kein roter Faden gezeigt. Es passiert viel, dennoch konnte ich die verschiedenen Ereignisse nicht entsprechend zuordnen und die Charaktere auch noch nicht einschätzen. Als die Protagonistin dann nach knapp 50 Seiten einfach das dritte Mal in Ohnmacht gefallen ist, war ich kurz davor das Buch zur Seite zu legen.
Doch die Autorin hat dies alles mit einem kleinen Schmunzeln abgearbeitet und es auch selbst offen angesprochen, weshalb ich dem Ganzen dann doch noch eine Chance gegeben habe.
Was für ein Glück! Denn es dauerte nicht mehr lange und auf einmal ist jedes Puzzleteil an seinen Platz gewandert, wodurch ich mich endlich auch die Story und die Charaktere einlassen konnte. Zwar keinesfalls ein Abklatsch, dennoch hat mich die Atmosphäre und der Aufbau ein wenig an Shadowhunters erinnert, was gleich für zusätzliche Sympathiepunkte gesorgt hat.
Für Ari öffnet sich eine neue Welt und so musste ich ihr zugute halten, dass sie trotz der überwältigenden Ereignisse und der actiongeladenen Wendungen doch einen verhältnismäßig ruhigen Kopf behält. natürlich kommen erst einmal Skepsis und Misstrauen auf, dennoch findet sie ihren Weg sich mit der neuen Situation zu arrangieren und ihre Bedenken und Sorgen halten sich in einem nachvollziehbaren Rahmen.
Somit sorgt die Beziehung zu Lucian natürlich auch für Drama, aber definitiv in einem Ausmaß, bei dem das Lesen noch wirklich Spaß macht. Denn ganz im Ernst, Lucian würde wohl jedem von uns ein wenig den Kopf verdrehen. Selbstbewusst, überheblich und natürlich unendlich gutaussehend. (Alles andere ist glaube ich auch ein offizielles Ausschlusskriterium für Protagonisten.)
Doch nicht nur die beiden schaffen es die Geschichte auf Trab zu halten, auch andere Charaktere sorgen für ordentlich Stimmung, ob nun Aris beste Freundin, Lucians ganz spezieller Bekannter oder generell die neue „Gang“. Die Charaktere waren facettenreich beschrieben, sodass man sich wirklich ein gutes Bild der Mitspieler machen konnte. Dazu kam, dass mich viele der Wendungen wirklich überraschen und somit auch richtig gut unterhalten konnten – zum Ende hin wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
So gibt es natürlich das ein oder andere Klischee, was hier abgehakt wird, dennoch kann sich Julia Dippel mit Einfallsreichtum und unglaublich viel Spannung beweisen.
Julia Dippel hat es mit Izara geschafft, meine Erwartungen bereits vor dem Lesen unglaublich hoch anzusetzen, mich mit dem Anfang zu verunsichern, nur um mich dann für sich zu gewinnen. Ein toller Auftakt, der mich nach kleinen Startschwierigkeiten auf jeden Fall überzeugen konnte und Lust auf mehr ausgelöst hat.
Für Fans von Spannung, Liebe und Intrigen – und einem kleinen Shadowhunter-Fanherz.
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