Rezension | Joe Hill – Das Puppenhaus

Rezension | Joe Hill – Das Puppenhaus

Titel: Joe Hill – Das Puppenhaus | Autor: M. R. Carey | Illustrator: Peter Gross & Vincent Locke | Verlag: Panini | Erscheinungsdatum: 17.11.2020 | Seitenzahl: 164 | Storys: The Dollhouse Family 1-6

Horror-Superstar Joe Hill (LOCKE & KEY) präsentiert einen weiteren Geniestreich des Comic-Horrors in bester Vertigo-Tradition: M. R. Carey und Peter Gross erzählen die Geschichte der jungen Alice, die inmitten häuslicher Gewalt aufwächst. Ihr Rückzugsort: Ein uraltes Puppenhaus, dessen Bewohner lebendig sind – und das Alice sogar selbst betritt! Doch sie ist auch hier vor Finsternis und Gewalt nicht sicher …

Komplettes Horror-Highlight in einem Band.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Bereits vor dem Erscheinen vom ersten Titel aus dem Hill House Imprint war ich Feuer und Flamme!

Klappt es auch ohne Joe Hill?

Es ist nicht immer drin, was drauf steht: Denn auch, wenn der Name von Joe Hill hier groß auf dem Cover prangert, so liegt es lediglich daran, dass es sich bei Das Puppenhaus um einen Comic handelt, der in seinem neuen Imprint Hill House erschienen ist. Der Schöpfer hier ist nämlich M. R. Carey – einigen wahrscheinlich schon bekannt durch Sandman & Co.. Generell ist dieser Autor alles andere als ein Neuling in diesem Terrain und das merkt man von der ersten Seite an. Also kann man hier die Ursprungsfrage ganz klar beantworten: Und wie es klappt!

Ich war so begeistert von Ein Korb voller Köpfe, dass ich mir unsicher war, ob auch der zweite Titel unter dem neuen Label so gut bei mir ankommen wird. Doch die Story, die sich hier hinter verbirgt, bringt nicht nur ebenso viel Grauen, sondern noch einmal mehr Tiefe mit sich. So wird hier ein atmosphärisches Szenario aufgebaut, von dem man sich nicht einmal mehr trennen könnte, wenn man es wollte.

Zwischen Realität und Horror

M. R. Carey knüpft hier an das Thema häuslicher Gewalt an und sorgt dafür, dass die Leser noch mehr mit Alice mitfühlen, ihre Entscheidungen mehr verdeutlicht und die Handlung greifbarer macht. Kurz darauf verlaufen hier aber die bekannten Grenzen und Alice findet nicht nur ihre Fluchtmöglichkeit aus der Realität, sondern öffnet dadurch neue Türen, die mehr Grauen mit sich bringen, als man sich vorstellen kann.

So finden sich hier zwar einige bekannte Abläufe aus dem Genre wieder, werden aber komplett neu geschaffen. Es wirkt keinesfalls wie ein billiger Abklatsch, oder eine Story, die man mehr oder weniger schon hunderte Male gehört hat. Es ist viel mehr so, dass M. R. Carey mit seiner eindringlichen Art etwas Neues geschaffen hat, was von Anfang bis Ende begeistert. Auch hier war ich wieder überrascht, dass mir auch der Stil des Kreativteams so zusagt, doch passender hätte diese Story nicht in Szene gesetzt werden können.
Obwohl man im Vergleich zu Alice durch die Perspektivwechsel mehr Wissen als sie sammelt, weiß man all das lange nicht richtig zuzuordnen und bangt gespannt mit. Die Auflösung hat es dann nochmal richtig in sich, scheint aber überhaupt nicht Fehl am Platz, sondern setzt nochmal einen oben drauf.

Mit Das Puppenhaus hat mich M. R. Carey absolut vom Hocker gehauen!
Der zweite Titel unter dem neuen Hill House Imprint und wieder ein voller Erfolg – klassischer Horror, doch mit neuen Elementen und einer Tiefgründigkeit, die ich so nicht erwartet hätte. Weit mehr als nur grandiose Unterhaltung für zwischendurch und definitiv eine klare Leseempfehlung!

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