Rezension | Kingdom of the Wicked von Kerri Maniscalco
Titel: Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns | Originaltitel: Kingdom of the Wicked | Autor*in: Kerri Maniscalco | Übersetzer*in: Diana Bürgel & Julian Müller | Verlag: Piper | Erscheinungsdatum: 28.04.2022 | Seitenzahl: 416 | Reihe: Kingdom of the Wicked
Zwei Schwestern. Ein brutaler Mord. Ein Racheplan, der die Hölle selbst entfesseln wird … und eine berauschende Liebesgeschichte.
Als die junge Hexe Emilia ihre Zwillingsschwester Vittoria ermordet vorfindet, bricht für sie eine Welt zusammen. Zutiefst schockiert will sie Rache üben – koste es, was es wolle. Selbst wenn sie dafür verbotene dunkle Magie einsetzen muss, die sie in die Gefahr bringt, von Hexenjägern enttarnt zu werden. Auf ihrer Suche nach dem Mörder trifft Emilia auf Wrath, einen der sieben dämonischen Höllenfürsten, vor denen sie von klein auf gewarnt wurde. Wrath behauptet, auf Emilias Seite zu stehen. Doch kann man einem leibhaftigen Höllenfürsten trauen, selbst wenn er noch so gut aussieht?
Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!
Wie wohl die meisten Liebhaber*innen des Genres habe auch ich diese Übersetzung voller Vorfreude herbeigesehnt und umso größer war die Freude, dass der Verlag dem Buch so eine wunderschöne Aufmachung verpasst hat.
Hexen gibt es doch
Die Zwillingsschwestern Emilia und Vittoria wachsen im Herzen ihrer liebenden Familie auf, nur gibt es eine kleine Besonderheit, denn die beiden sind Hexen und lernen schon von früh auf die ein oder andere Magie von ihrer Großmutter. Dies gilt es aber geheim zu halten. Um den beiden einen besonderen Schutz zukommen zu lassen, haben beide je ein mysteriöses Amulett, die sich einander aber nie berühren dürfen. Die Geschichten über Höllenfürsten haben sie als Kinder zwar voller Spannung verfolgt, doch die Furcht ist schnell verflogen und so blieben diese Geschichten eher als angstmachende Legenden zurück. Den kleinen Einblick in die Kindheit fand ich sehr süß und zeigt einmal mehr, was hinter der Familie steckt. Denn kaum sind die beiden groß, könnten sie auch kaum unterschiedlicher sein, doch die Liebe zueinander bleibt groß.
Vittoria zieht es immer mehr nach draußen und zu Abenteuern hin, was dem Geheimnis ihrer Magie manchmal ziemlich nahekommt. Immer mehr Mädchen werden ermordet, scheinbar alle Hexen und in der Familie kommt die Angst auf – vor allem, als Vittoria irgendwann nicht mehr nach Hause kommt. Das Trauma Vittorias Leiche zu finden kann Emilia nur schlecht verarbeiten (vollkommen verständlich) und bringt sie dazu, sich selbst auf die Suche des Mörders zu machen, denn die hiesige Polizei kann dieses Problem auf keinen Fall lösen. So nimmt sie sich unbekannter Magie an und findet sich einem Höllenfürsten selbst gegenüber: Wrath, dem Zorn.
Die sieben Todsünden
Ich finde das Konzept mit den Todsünden ja immer wieder faszinierend und so bin ich auch hier auf Begeisterung gestoßen. Dass Wrath dazu einen äußerst ansprechenden Charakter hat und scheinbar sogar das gleiche Ziel wie Emilia: den Mörder von Vittoria zu finden, heimst ihm gleich noch mehr Bonuspunkte ein. Tatsächlich entwickelt sich die Lovestory hier aber ziemlich seicht, was ich gar nicht erwartet hätte. Dass die Beziehung nicht wie gewohnt ziemlich toxisch aufgebaut wird, hat mich wahnsinnig gefreut, doch ein bisschen mehr Schlagabtausch zwischen den beiden hätte ich ganz cool gefunden, wobei die Beziehung wie sie war schon sehr authentisch und eben mal nicht überstürzt war. Neben Wrath gibt es noch sechs weitere Höllenfürsten, wovon auch ein paar ihren Auftritt bekommen, welche Ziele hier aber wer genau verfolgt ist alles andere als leicht zu durchschauen.
Tatsächlich hat mich Emilia hier ziemlich überrascht, denn wo sie am Anfang eher ruhig und zurückhaltend gewirkt hat, hat das bedachte Verhalten schnell abgenommen und sie fängt an hoch zu pokern. Angefangen bei Wrath, mit dem sie sich auf keinen Handel einlassen will, bis hin zu seinen Brüdern. Auf der einen Seite läuft sie zwar ständig wieder mitten in die Gefahr und direkt in die ein oder andere Falle, doch ihr offensives Auftreten hat auf jeden Fall was. Auch, dass sie Wrath nicht wirklich als Beschützer annehmen will und lieber die Dinge selbst in die Hand nimmt. (Auch, wenn das vielleicht nicht immer so klappt, wie sie es gerne würde.)
Obwohl eigentlich viel passiert, hätte mir doch ein bisschen mehr Tempo glaube ich besser gefallen. Wobei ich gar keine festen Kritikpunkte sonst benennen kann. Ich mochte das Setting gerne, die Charaktere und auch den Aufbau – gerade zum Ende hin, wie sollte es anders sein, spitzt sich die Lage natürlich noch mehr zu, gerade weil man anfängt so manche Personen zu durchschauen und ein ordentlicher Cliffhanger wartet auf einen. Das Gute ist, dass der zweite und letzte Band der Reihe bereits im September erscheint und ich glaube, dass der noch mehr Entwicklungen annimmt, die meinen Geschmack treffen. So oder so auf jeden Fall eine Empfehlung und tolle Unterhaltung.
Ich muss gestehen, dass mich Kingdom oft he Wicked von Kerrie Maniscalco nicht ganz so vom Hocker gehauen hat, wie ich es erhofft hatte, dennoch fand ich den Auftakt wirklich gut und freue mich schon wahnsinnig auf den zweiten Band der Reihe – denn nach dem Cliffhanger muss man einfach weiterlesen!
KAUFEN!
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