Rezension | Ladies with Guns 2

Die »Ladies with Guns« sind auf der Flucht! Die fünf wagemutigen Damen werden von Kopfgeldjägern verfolgt, die mit der vermeintlich einfachen Aufgabe geködert wurden, eine Handvoll wehrlose Frauen einzusacken… und ja, die Lage unserer Heldinnen ist nicht die Beste: Daisy hat eine schwere Beinverletzung erlitten, und um sich zu erholen, haben die Fünf ein notdürftiges Lager in einer verlassenen Mine aufgeschlagen – ohne Hinterausgang. Aber solange sie noch Kugeln im Revolver und kühle Köpfe auf den Schultern haben, werden die Ladies ihre Haut teuer verkaufen!

Mit Verve und Wagemut wirbeln die »Ladies with Guns« das Westerngenre durcheinander. Denn diese Damen, die von Zeichnerin Anlor in schmissige Bilder gesetzt und von Olivier Bocquet in halsbrecherische Abenteuer geworfen werden, sind nie um einen flotten Spruch verlegen.

Vielen Dank an den Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Nachdem mich der Auftakt hier schon so begeistert hatte, habe ich mich nun umso mehr gefreut zu erfahren, wie es in der Reihe weitergeht.

Nach dem Sturz…

Nachdem die Frauentruppe nun nicht nur ziemlich überrannt, sondern auch ziemlich angeschlagen wurde, versteckt sie sich nun und muss überlegen, wie es weitergeht. Und ob es an dieser Stelle überhaupt für alle weitergehen kann, denn der letzte Überfall hat erhebliche Wunden hinterlassen und Daisy bangt um ihr Überleben. Doch was sollen sie tun, wenn sie überall gesucht werden und ihr Versteck nicht verlassen können?
So geht es mit der nächsten Herausforderung weiter, doch eins steht fest: Die interessante Charaktermischung will auf jeden Fall bestehen bleiben und hält zueinander.

Auf der Mission die benötigten Mittel zu besorgen, um Daisys Leben zu retten, wird die Gruppe natürlich erwischt, schließlich haben sie viele Männer verärgert, die sehr um ihr Ego besorgt sind.
Ein wildes Abenteuer geht weiter und das Kreativteam hat hier eine herausragende Balance zwischen spannender Unterhaltung und der Thematisierung von wichtigen Themen geschafft. So gab es für mich echt viele heikle, traurige, aber auch sehr empowernde Situationen, die mir unglaublich viel Spaß gemacht haben.

Starker zweiter Band

Fünf so unterschiedliche Frauen, mit ganz unterschiedlichen Zielen und Wünschen, die dennoch zusammenhalten und das Western Genre ordentlich aufmischen und dem chauvinistischen und sexistischen Männern mal zeigen, dass sie eben nicht alles haben können, auch wenn sie dafür teilweise einen ziemlich hohen Preis zahlen müssen.
Von der Entwicklung merkt man schon, dass es hier ziemlich rasant vorangeht, wenn auch mit sehr nachvollziehbaren Stufen, was eben dazu führt, dass wir uns dem Ende nähern. Auf der einen Seite freue ich mich sehr, wenn es auch mal etwas kürzere Reihen gibt, hier könnte ich allerdings noch wesentlich länger dem Setting folgen.

Umso gespannter bin ich nun aber auf das Finale, von dem ich mir noch sehr viele erhoffe, aber auch sicher bin, dass genau das geliefert wird. Ich denke, dass nicht nur Genre-Fans hier frische Unterhaltung geboten bekommen, sondern auch Leute wie ich, die sich ansonsten eher weniger mit dem Genre anfreunden konnten, vielleicht gerade deswegen, weil hier viele Strukturen durchbrochen und in Frage gestellt werden.

Ein fantastischer zweiter Band, der das Western-Genre mal wieder aufzumischen weiß und nicht nur spannende Unterhaltung bietet, sondern auch sehr viele wichtige Themen auffängt und Strukturen in Frage stellt und durchbricht. Große Leseempfehlung meinerseits!

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